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Arendt, Hannah

Hannah Arendt (geb. 14. Oktober 1906 in Linden, heute Hannover; gest. 4. Dezember 1975 in New York) ist eine amerikanische Politikwissenschaftlerin deutscher Herkunft.

Leben und Schreiben

Hannah Arendt auf einem Buchcover - (c) S. Fischer Verlag

Hannah (eigentlich Johanna) Arendt wurde in eine jüdisch-assimilierte Familie hineingeboren. Ihre beiden Großelternpaare stammten aus Königsberg und waren Bewunderer des dortigen Reform-Rabbis Hermann Vogelstein.

Arendts Eltern, der Ingenieur Paul Arendt und seiner Ehefrau Martha Arendt, geb. Cohn, waren weitgereist, gebildet und politisch linksgerichtet. 1909 siedelten sie mit Hannah nach Königsberg über.

Das "Mädchen aus der Fremde"

Obwohl beide nicht religiös, schickten die Arendts ihre Tochter in die Synagoge – sie sollte die Traditionen kennen lernen, denen sie entstammte. Auch wenn während Hannah Arendts Kindheit der Antisemitismus in Königsberg noch nicht offen zutage trat, wurde das Mädchen doch – wie alle Altersgenossen gleicher Herkunft – hin und wieder auf seine jüdische Abstammung hingewiesen, etwa durch Bemerkungen anderer Kinder beim gemeinsamen Spielen. Sicher rührte auch aus diesen frühen Erlebnissen das Gefühl her, fremd und anders zu sein als die anderen: Zeitlebens würde Hannah Arendt sich als "Mädchen aus der Fremde" empfinden – nicht erst seit ihrer Emigration 1933. Eines ihrer ersten Werke handelt von Rahel Varnhagen?, einer deutschen Jüdin aus der Zeit der Romantik, die sich – als Frau und als Jüdin – ebenfalls als Außenseiterin empfand. Rahel ist "meine wirklich beste Freundin, die nur leider schon 100 Jahre tot ist", schrieb Hannah Arendt 1936 aus Genf an ihren zweiten Ehemann Heinrich Blücher.

1913 starb Hannahs Vater nach jahrelanger Krankheit. Sein Leiden überschattete ihre Kindheit und beendete sie früh. Später, als Jugendliche, entdeckte sie in der Bibliothek ihres Vaters die griechischen und lateinischen Klassiker und las sie mit Begeisterung. Martha Arendt förderte den Bildungshunger ihrer Tochter – in ihren Kreisen war es üblich, dass Mädchen auf die Berufstätigkeit hin erzogen wurden und nicht auf die Ehe.

Studium bei Martin Heidegger und Karl Jaspers

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Nach ihrem Abitur als Externe an einem Humanistischen Gymnasium in Königsberg 1924 ging Hannah Arendt zum Studium der Philosophie, Theologie und Klassischen Philologie nach Marburg. Hier lernte sie den 17 Jahre älteren Philosophieprofessor Martin Heidegger kennen. Die beiden verliebten sich ineinander. Die Beziehung musste heimlich bleiben, da Heidegger Familienvater war. 1926 suchte Arendt durch den Wechsel nach Heidelberg und Freiburg einen Schlussstrich zu ziehen. Gleichwohl beschäftigte sie die Begegnung mit Heidegger zeitlebens. Auch philosophisch blieb Arendt mit ihm im Gespräch – sogar nach Heideggers späterer Verstrickung in den Nationalsozialismus.

In Heidelberg und Freiburg hörte Hannah Arendt bei Karl Jaspers? und Edmund Husserl?. Jaspers wurde ihr Doktorvater, ihm blieb sie immer freundschaftlich verbunden. So hielt sie 1958 die Laudatio, als Jaspers mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde – 30 Jahre nach ihrer Promotion bei ihm über den Liebesbegriff bei Augustin.

"Paria" und "Parvenü"

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1929 ging Hannah Arendt nach Berlin. Im selben Jahr heiratete sie Günther Anders? (vormals Stern). 1929 bis 1931 lebten die Sterns in Frankfurt am Main. Die Ehe wurde 1937 geschieden.

Über einen Freund, den Philosophen Hans Jonas?, hatte Arendt 1926 den Zionisten Kurt Blumenfeld kennen gelernt. Ab 1930 forschte sie nun über die deutsche Romantik und das Problem der deutsch-jüdischen Assimilation am Beispiel von Rahel Varnhagen. Gefördert wurde sie dabei von der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft.

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Ihre Studien, in denen sie den von Max Weber geprägten Begriff des "Paria" aufgriff, erschienen erst 1959 als Buch unter dem Titel "Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik". Der Paria ist für Arendt der Außenseiter, der sein Ausgestoßensein bewusst anerkennt und sich nicht nach Art des Parvenüs vergeblich um Assimilierung bemüht. Die letzten beiden Kapitel des Buches entstanden bereits im Exil.

Bereits 1932 erwog Arendt die Emigration. Sie wurde für eine zionistische Organisation tätig, beherbergte Juden, die im Begriff waren zu fliehen, und forschte über die wachsende Judenverfolgung. "Wenn man als Jude angegriffen wird, muss man sich als Jude wehren", sagte sie später. 1933 wurde sie kurzzeitig von der Gestapo verhaftet. Nach ihrer Freilassung floh sie über Karlsbad und Genf nach Paris, wohin ihr Mann bereits emigriert war. 1937 ließ das Paar, das sich längst auseinandergelebt hatte, scheiden.

In Paris war Arendt als Sozialarbeiterin für verschiedene jüdische Hilfsorganisationen tätig. Mehrfach reiste sie nach Genf, einmal auch nach Palästina. Sie freundete sich unter anderem mit dem damals noch unbekannten Walter Benjamin? an.

Zweite Heirat und Ankunft in New York

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1936 lernte Hannah Arendt in Paris den Philosophiedozenten Heinrich Blücher (1899-1970) kennen, einen ebenfalls emigrierten Kommunisten, der schon früh gegen Stalin protestiert hatte. Ein Jahr später verlor sie die deutsche Staatsbürgerschaft. 1939 konnte ihre Mutter aus Königsberg nach Paris fliehen. Im Januar 1940 heiratete Hannah Arendt Blücher, im Sommer desselben Jahres wurde sie im südfranzösischen Konzentrationslager Gurs interniert. Nach fünf Wochen konnte sie entkommen. Über Spanien und Portugal floh Hannah Arendt mit ihrem Ehemann nach New York, das sie im Mai 1941 erreichte. Im Juni kam auch ihre Mutter dort an.

"Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" (1951, dt. 1955)

In den USA arbeitete Hannah Arendt als politische Journalistin für die deutsch-jüdische Wochenzeitschrift "Aufbau". 1944 bis 1946 leitete sie die Conference on Jewish Relations. Bis 1949 war sie Cheflektorin im Salman Schocken Verlag und 1948 bis 1952 Direktorin der Jewish Cultural Reconstruction Organization zur Rettung jüdischen Kulturguts. In dieser Funktion reiste sie nach Kriegsende auch mehrfach nach Deutschland.

1950 begann Hannah Arendt mit Aufzeichnungen in ihrem "Denktagebuch". Bis 1973 füllte sie 28 Hefte, die 2002 postum veröffentlicht wurden.

1951 erhielt Hannah Arendt die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im selben Jahr erschien "The Origins of Totalitarianism" (dt.: "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft", 1955). Arendt untersucht darin die Verknüpfung des beginnenden nationalstaatlichen Totalitarismus im 19. Jahrhundert mit dem Antisemitismus. Ihr Totalitarismusbegriff führt zur Feststellung der strukturellen Gleichheit von Faschismus und Stalinismus: Mitten im Kalten Krieg verglich Hannah Arendt den Naziterror mit der Sowjetdiktatur.

"Vita activa oder Vom tätigen Leben" (1958, dt. 1960)

Ab 1953 lehrte Arendt politische Philosophie unter anderem in Princeton, Berkely, Harvard, Chicago und New York, zunächst als Gastprofessorin, später als Professorin. Neben den Phänomenen der Macht und Gewalt interessierten sie die Entfremdung und Isolierung in der modernen Massengesellschaft. In ihrem Buch "Vita activa oder Vom tätigen Leben" (dt. 1960, engl.: "The Human Condition", 1958) untersucht sie die Entfremdung und Entwurzelung des modernen Menschen in der Arbeits- und Konsumwelt und stellt fest, dass diese Lebensweise den Sinn für die Gemeinschaft, also den politischen Sinn, zerstört habe.

Heimat in der Sprache

Das Schreiben war für Hannah Arendt Teil des eigenen Verstehensprozesses?. Zu verstehen war ihr wichtigstes Anliegen, dieser Wunsch hatte sie einst zur Philosophie geführt, und im gemeinsamen Verstehen, im Gespräch mit Freunden, fand sie, die Fremdgebliebene, ihre eigene Heimat: "Ich will verstehen. Und wenn andere Menschen verstehen – im selben Sinne, wie ich verstanden habe –, dann gibt mir das eine Befriedigung wie ein Heimatgefühl", sagte sie 1964 in einem Fernseh-Interview mit Günter Gaus?.

Arendt schrieb auf Englisch, aber in ihrer Muttersprache, dem Deutschen, behielt sie ebenfalls eine geistige Heimat. "Es ist ja nicht die deutsche Sprache, die verrückt geworden ist", sagte sie ebenfalls zu Günter Gaus. 1958 wurde Hannah Arendt korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, ein Jahr später erhielt sie den Lessing-Preis? der Stadt Hamburg und 1967 den Sigmund-Freud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

"Eichmann in Jerusalem" (1963, dt. 1964)

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1962 schrieb Hannah Arendt als Berichterstatterin für den "New Yorker" über den Prozess gegen den Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann in Jerusalem. Unter dem Titel "Eichmann in Jerusalem" erschienen ihre Reportagen 1963 als Buch in den USA und ein Jahr später auch in Deutschland. Das Werk trug seiner Verfasserin eine jahrelange erhitzte Diskussion ein. Warum, das verrät der Untertitel: „Ein Bericht von der Banalität des Bösen“.

Die "Banalität des Bösen"

Arendt stellt in dem Buch einen Widerspruch fest zwischen der unfassbaren Monstrosität der Judenvernichtung einerseits und der Durchschnittlichkeit und "erschreckenden Normalität" derjenigen andererseits, die diese Morde angeordnet und durchgeführt haben: "In Eichmanns Mund wirkt das Grauenhafte oft nicht einmal mehr makaber, sondern ausgesprochen komisch … Trotz der Bemühungen des Staatsanwalts konnte jeder sehen, dass dieser Mann kein ,Ungeheuer' war, aber es war in der Tat sehr schwierig, sich des Verdachts zu erwehren, daß man es mit einem Hanswurst zu tun hatte." (Eichmann in Jerusalem, Kap. III). Arendt berief sich für ihre Theorie auch auf Bertolt Brechts Feststellung, große politische Verbrecher müssten preisgegeben werden, insbesondere der Lächerlichkeit.

Viele, die den Holocaust überlebt hatten, sahen in ihren Sätzen eine Verharmlosung dessen, was ihnen und dem ganzen jüdischen Volk angetan worden war. Doch natürlich war es nicht Arendts Absicht gewesen, das Grauen zu verharmlosen – auch wenn manche den Untertitel ihres Buches so auslegten. "Eine meiner Hauptabsichten war, die Legende von der Größe des Bösen, von dessen dämonischer Macht zu zerstören, den Leuten die Bewunderung, die sie für die großen Bösewichte hegten, zu nehmen", sagte sie später in einem Fernseh-Interview mit Roger Errera. Anstelle der angsterfüllten Faszination sollte die kritische Einsicht treten, dass das Böse auch in der Gestalt des liebenden Familienvaters und ordentlichen Beamten auftreten kann, der nicht über das nachdenkt, was er tut, sondern kalt seine vermeintliche Pflicht erfüllt.

Heute weiß man, dass Hannah Arendts Bild von Eichmann von dessen eigener Selbstdarstellung in Jerusalem beeinflusst ist. Viel spricht dafür, dass der Massenmörder sich bewusst als gedankenloses Rädchen im Getriebe des Terrors stilisiert hat, um seine persönliche Schuld zu verschleiern.

Kritik an den Judenräten

"Eichmann in Jerusalem" erregte aber noch aus einem anderen Grund heftigen Widerstand: Arendt betrachtet in dem Buch auch die Rolle der Judenräte. Die Tätigkeit dieser von den Nazis eingesetzten jüdischen Körperschaften in Ghettos, Lagern und besetzten Regionen reichte von der begrenzten Selbstverwaltung und Interessenvertretung bis zur bloßen Vollstreckung antisemitischer Befehle. Diese teilweise und unfreiwillige Kooperation der Judenräte, so Arendt, sei "erstaunlich" gewesen. Sie schrieb vom "Gespenst einer allseitigen Gefügigkeit". Solche Aussagen und der vermeintlich gefühllose Ton ihrer Darstellung führten zu einer öffentlichen Kampagne gegen sie. Jüdische Freunde wie Gershom Scholem? kündigten ihr die Freundschaft auf.

Unter dem Eindruck dieser Reaktionen, die sie auch persönlich verletzten, blieben die moralische Urteilskraft und die Verantwortung des handelnden Menschen weiterhin bestimmende Themen für Hannah Arendt. Sie widerrief ihre Thesen nie.

"Über die Revolution" (1963, dt. 1965)

Im selben Jahr wie der Eichmann-Bericht erschien "On Revolution" (dt. "Über die Revolution", 1965). Arendt beschreibt darin die Amerikanische Revolution als Gründungsakt in politischer Freiheit – im Unterschied zu Rebellionen und Volksaufständen, die bloße Befreiungsakte seien, ohne zu einer Neugründung, zu einer Etablierung eines Gemeinwesens, zu führen. Arendt interpretiert Freiheit also nicht als "Freiheit von", sondern als "Freiheit zu", als Raum des Handelns.

Sie macht auch deutlich, dass die Begründung des politischen Gemeinwesens in den USA sich auf die biblische Tradition rückbezieht. Daraus schlussfolgert sie, dass politischer Sinn (politisches Denken und Empfinden) sich immer auf eine andere, eine philosophische oder theologische Dimension gründen muss. Solch eine Dimension, die den Staat transzendiert, schützt ihn davor, von totalitären Strömungen ausgehöhlt und vernichtet zu werden. Über diesen Gedanken ist "Über die Revolution" mit Arendts Totalitarismusbuch ebenso verbunden wie mit ihrem Buch vom tätigen Leben.

"Vom Leben des Geistes" (postum)

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Seit den 1940er Jahren kreiste Hannah Arendts Denken auch um die Frage, wie es dazu kommen kann, dass der Mensch sich in seinem Denken, Wollen und Urteilen seiner eigenen Grundlagen für freiheitliches Handeln und Gestalten selbst beraubt – Vorgänge, deren politische und historische Dimension sie in den bereits erwähnten Büchern untersucht hatte. Quasi als Fortsetzung von "Vita activa" plante sie ein Werk über die Grundlagen und Voraussetzungen des Handelns.

Über das Denken und Wollen konnte sie noch schreiben, doch zu dem dritten Teil über die Urteilskraft kam sie nicht mehr. Im Beisein von Freunden starb Hannah Arendt am 4. Dezember 1975 an einem (zweiten) Herzinfarkt. Die leidenschaftliche Raucherin hatte eine letzte Zigarette in der Hand.

1978 gab Arendts Freundin Mary McCarthy die beiden ersten Teile von "Vom Leben des Geistes" heraus. In ihnen sowie aus nachgelassenen Denktagebüchern und Notizen wird deutlich, dass Arendt, anders als Heidegger, das menschliche Leben nicht durch den am Ende wartenden Tod bestimmt ansieht, sondern durch die Tatsache des Geborenseins, in der die Fähigkeit zum Anfangen, zum Handeln, wurzelt.

Als Maßstab für die Urteilskraft aber, für die Fähigkeit, das eine zu tun und das andere zu lassen, benennt sie das Mit-Sein mit anderen: Der Mensch wird zusammen mit anderen in die Welt hineingeboren. Diese anderen in seinem Denken und Wollen mit in den Blick zu nehmen und die Unterschiedenheit, die Pluralität, anzuerkennen, die sich daraus ergibt, ist für Hannah Arendt Voraussetzung der Urteilskraft und damit auch des moralischen Handelns.

Übrigens …

Seit ihrem 14. Lebensjahr wollte Hannah Arendt Philosophie? studieren, was sie dann auch tat. Nachdem sie aber gesehen hatte, wie leicht sich viele Intellektuelle vom "Dritten Reich" hatten verführen und gleichschalten lassen, verabschiedete sie sich bewusst von der Philosophie. Als Günter Gaus sie 1964 für das ZDF interviewte, protestierte sie ausdrücklich dagegen, eine Philosophin genannt zu werden: "Mein Beruf - wenn man überhaupt davon sprechen kann - ist politische Theorie." (In: Ich will verstehen, S. 44)

Ihre Haltung begründete sie auch damit, dass die meisten Philosophen seit Platon? der Politik feindselig gegenüberstünden. Es gebe nun einmal eine Spannung zwischen dem Menschen als Philosophierendem und dem Menschen als politisch Handelndem.

Auszeichnungen

  • 1959 Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg
  • 1967 Sigmund-Freud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt
  • 1969 Emerson-Thoreau-Medaille der America Academy
  • 1975 Sonning-Preis der Universität Kopenhagen für Beiträge zur Kultur Europas

In den USA erhielt Hannah Arendt zahlreiche Ehrendoktorate.

Heutiges

1993 wurde an der TU Dresden ein Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V. eingerichtet. Historiker und Soziologen forschen dort über die Nazidiktatur und das SED-Regime.

Seit 1994 wird der Hannah Arendt-Preis für politisches Denken vergeben. Er wird maßgeblich von der Heinrich-Böll-Stifung? gefördert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Antje Vollmer, Joachim Gauck, Jelena Bonner und Julia Kristeva.

1999 wurde an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg das Hannah-Arendt-Zentrum ins Leben gerufen. Einen seiner Schwerpunkte bildet das Archiv, das den größten Teil des archivierten Nachlasses von Hannah Arendt enthält. Geplant ist die Herausgabe einer kritischen Edition der Werke Hannah Arendts. Das Hannah Arendt-Zentrum gibt eine eigene Buchreihe (Hannah Arendt-Studien) heraus und bietet Vorträge, Kolloquien und Tagungen zum Werk Hannah Arendts und zur Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts an.

Im Januar 2013 kam ein Filmporträt von Hannah Arendt in die Kinos. Die Hauptrolle in dem Film "Hannah Arendt. Ihr Denken veränderte die Welt" spielt Barbara Sukowa. Regie führte Margarethe von Trotta.

Werke (Auswahl)

  • Die Werke von Hannah Arendt bei Jokers
  • The Origins of Totalitarianism. OA 1951. dt. Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. EA 1955. München, Piper Verlag 2005, ISBN: 978-3492210324
  • The Human Condition. OA 1958. dt. Vita activa oder Vom tätigen Leben. EA 1960. München, Piper Verlag 2002, ISBN: 978-3492236232
  • Rahel Varnhagen. The Life of a Jewess. OA 1958. dt. Rahel Varnhagen Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik. EA 1959. München, Piper Verlag 1981, ISBN: 978-3492202305
  • Eichmann in Jerusalem. A Report on the Banality on Evil. OA 1963. dt. (Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen. EA 1964. München, Piper Verlag 2006, ISBN: 978-3492248228
  • On Revolution. OA 1963. dt. Über die Revolution. EA 1965. Piper Verlag, München 1986 u. a. (nur noch antiquarisch)
  • Men in Dark Times. OA 1968. dt. Menschen in finsteren Zeiten. EA München, Piper Verlag 1989 (nur noch antiquarisch)
  • On Violence. OA 1970. dt. Macht und Gewalt. EA 1970. München, Piper Verlag 2006, ISBN: 978-3492200011
  • The Life of the Mind Bd. 1 u. 2. OA 1978. dt. Vom Leben des Geistes Bad. 1 Das Denken, Bd. 2 Das Wollen. EA 1979. München, Piper Verlag 2006, ISBN: 978-3492225557
  • Denktagebuch 1950-1973, hg. von Ursula Ludz und Ingeborg Nordmann. München, Piper Verlag 2002, ISBN: 978-3492044295
  • Briefe 1936-1968 (mit Heinrich Blücher). Hg. von Lotte Köhler. OA 1996. München, Piper Verlag 2002, ISBN: 978-3492038850 (nur noch antiquarisch)
  • Ich will verstehen. Selbstauskünfte zu Leben und Werk, hg. von Ursula Ludz. OA 1996, München, Piper Verlag 2005, ISBN: 978-3492245913

Sekundärliteratur

  • Grunenberg, Antonia: Arendt, Freiburg, Verlag Herder 2003, ISBN: 978-3451049545
  • Grunenberg, Antonia: Hannah Arendt und Martin Heidegger. Geschichte einer Liebe. München, Piper Verlag 2006, ISBN: 978-3492044905
  • Hahn, Barbara: Hannah Arendt - Leidenschaften, Menschen und Bücher. Berlin, Berlin Taschenbuch Verlag 2007, ISBN: 978-3833304811
  • Sontheimer, Kurt: Hannah Arendt. Der Weg einer großen Denkerin. München, Piper Verlag 2006, ISBN: 978-3492248242
  • Young-Bruehl, Elisabeth: Hannah Arendt. Leben, Werk und Zeit. Frankfurt, Fischer Taschenbuch Verlag 2004, ISBN: 978-3596160105

Hörbücher

  • Wild, Thomas: Hannah Arendt - Leben, Werk, Wirkung. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2006, ISBN: 978-3455304817

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