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Bonsels, Waldemar

Eigentlich Jakob Ernst Waldemar Bonsels; in den 1920er-Jahren ein viel gelesener deutscher Schriftsteller; mit dem 1912 erschienenen Buch "Die Biene Maja" gelangte er zu Weltruhm.

Leben und Schreiben

Waldemar Bonsels wurde am 21. Februar 1880 in Ahrensburg geboren.

Bonsels hat Reiseberichte, Vagabunden-Romane, erotische Erzählungen und religionsphilosophische Traktate? geschrieben.

Gern sonnte sich Bonsels in seinem Ruhm als Schriftsteller. Er liebte es, sich als Genius zu stilisieren, der nicht mit der materialistischen Moderne zu tun hat. Und er schrieb strategisch, d. h. er verwendete geschriebene Passagen immer wieder neu und baute sie variiert an verschiedenen Stellen seines Werkes? ein. Auch wenn er so tat, als ob er Geld verachtete, vermarktete er sein Werk? sehr professionell.

Während des Nationalsozialismus ist Bonsels Haltung ambivalent. Verschiedene Schriften Bonsels - vor allem erotischen Inhalts - standen auf "schwarzen Listen" des Amtes Rosenberg und einzelne seiner Schriften wurden sogar verbrannt. Nicht jedoch die Biene Maja. Und weil Waldemar Bonsels mit Hanns Johst? bekannt war, dem Präsidenten der Reichsschriftumskammer, gelang es Bonsels seine Schriften vom nationalsozialistischen Furor zu befreien und auch während der Nazizeit als Schriftsteller geachtet zu werden. Immer wieder hat er sich mit antisemitischen Äußerungen bei den Machthabern beliebt gemacht - und das, obwohl er vor 1933 mit Schriftstellern wie Ernst Toller? oder Lion Feuchtwanger? Kontakt hatte.

Bonsels starb am 31. Juli 1952 in Ambach am Starnberger See.

Werke (Auswahl)

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Die Biene Maja

1912 erschien "Die Biene Maja". Bei uns Heutigen denken wir weniger an das Original? als an die Filme, die seit 1976 über den Bildschirm flimmerten oder auch die Merchandising? -Produkte rund um die bekannte Biene. Die geschliffen sprechenden Tiergestalten des Originals? treten dahinter zurück. Im Buch erlebt die Biene Maja Stationen eines Entwicklungsromans, im Film bleibt sie statisch, d. h. sie erlebt nacheinander bunte Abenteuer. Auch Themen wie Tod und Wiedergeburt oder die Spannung zwischen Individualismus und Kollektivismus, die den Roman durchziehen, kommen im Film nicht mehr vor.

Zusammen mit Büchern wie Die Buddenbrooks? oder Im Westen nichts Neues? gehörte die Biene Maja zu den meistgelesenen Büchern in Deutschland und ihren Schöpfer zu einem gut verdienenden Star- Autor. Nicht Kinder sorgten für den Erfolg dieses Buches, sondern deutsche Soldaten, die es zu einer ihrer Lieblingslektüren machten. Das war der Grund, warum der Verlag den ursprünglichen Untertitel "Ein Roman für Kinder" in den Kriegsjahren vom Umschlag nahm. Man schätzt, dass bis heute mehr als zwei Millionen Exemplare des Buches verkauft wurden. Übersetzungen gibt es für etwa 40 Sprachen.

Weil Waldemar Bonsels sich nach 1933 auf die Seite der Nazis stellte und in ihrem Geist schrieb, wurde auch die Biene Maja ideologiekritisch betrachtet. Als "völkische Germania" oder "braune Biene" wollte man sie entlarven. In ihr seien schon 1912 antisemitische und völkische Gedanken zum Ausdruck gekommen, die dann nach 1933 nur noch stärker an die Oberfläche kamen. Doch für alle diese Vorwürfe lässt sich in dem Werk? ernsthaft kein Beleg finden.

Obwohl Bonsels zu seinen Lebzeiten ein viel gelesener Autor war, wäre er heute ohne die Biene Maja vergessen.

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