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Büchner, Georg

Karl Georg Büchner (geb. 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt; gest. 19. Februar 1837 in Zürich) war ein deutscher Dramatiker? und Erzähler. Sein Werk? zählt zu den bedeutendsten literarischen Schöpfungen des 19. Jahrhunderts und gilt als Vorläufer von Naturalismus und Expressionismus.

Leben und Schreiben

Georg Büchner wurde am 17. Oktober 1813 in Goddelau im Großherzogtum Hessen-Darmstadt geboren. Sein Vater Ernst Büchner war Amtsarzt. Büchners jüngere Geschwister Alexander?, Ludwig? und Luise? gingen später ebenfalls schriftstellerischen Tätigkeiten nach. 1816 siedelte die Familie nach Darmstadt über, wo Büchner von seiner Mutter im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet wurde und später das Gymnasium besuchte.

Georg Büchner - (c) gemeinfrei

Von Ende 1831 an studierte Büchner in Straßburg Medizin und ab Oktober 1833 in Gießen Naturwissenschaften, Medizin und Philosophie. 1832 erfolgte die heimliche Verlobung mit Wilhelmine Jaeglé, die er im Hause des evangelischen Pfarrers Johann Jakob Jaeglé kennen gelernt hatte. Wilhelmine Jaeglé war die Empfängerin von Büchners so genanntem „Fatalismus-Brief“, in dem er bekennt, dass er sich unter dem grässlichen Fatalismus der Geschichte wie vernichtet fühle und die menschliche Existenz nichts weiter ein Puppenspiel des Zufalls sei.

"Der hessische Landbote"

In Gießen war Georg Büchner an den Aktivitäten der politischen Freiheitsbewegung beteiligt. Deren Ziel war es, gegen die bestehenden gesellschaftlichen und sozialen Verhältnisse im Notfall auch mit Gewalt zu opponieren. Büchner nahm innerhalb der Opposition eine führende Rolle ein und trat als Verfechter radikaler sozialrevolutionärer Ideale in Erscheinung. 1834 gründete Büchner die konspirative Geheimorganisation „Gesellschaft für Menschenrechte“, die jedoch nur geringen Zulauf verzeichnen konnte. Ebenfalls 1834 verfasste Büchner gemeinsam mit dem Butzbacher Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig die Flugschrift? „Der Hessische Landbote“, die mit dem Motto? „Friede den Hütten, Kampf den Palästen“ in Umlauf gebracht wurde. Ziel der Flugschrift war es, die hessische Landbevölkerung zum Aufstand gegen das reaktionäre Regime zu bewegen. Die Resonanz unter den Bauern blieb jedoch gering.

"Dantons Tod"

Vor den Polizeiaktionen, mit denen die Urheber? der Flugschrift? ermittelt werden sollten, floh Büchner im August 1834 nach Darmstadt in das Haus seines Vaters. Dort entstand die Revolutionstragödie „Dantons Tod“, in der Büchner zeigt, wie der einzelne Mensch am Fatalismus der Geschichte zu Grunde geht. Aus Furcht vor der Polizei hat Büchner dieses Stück während seiner Vorbereitung auf das Examen am Seziertisch niedergeschrieben. „Dantons Tod“ wurde 1902 im Belle-Alliance-Theater? in Berlin uraufgeführt?.

"Lenz"

Nachdem Georg Büchner im März 1835 eine Vorladung vom Gericht erhalten hatte, ging er nach Straßburg ins Exil. In seiner Heimat wurde er per Steckbrief gesucht. In Straßburg war Büchner als Übersetzer tätig und übertrug Victor Hugos? Dramen „Lucretia Borgia“ und „Maria Tudor“ ins Deutsche. Im Sommer 1835 begann Büchner die Arbeit an der Erzählung „Lenz“, in der er den Tod des dem Wahnsinn verfallenden Sturm-und-Drang-Dichters Michael Reinhold Lenz? darstellt. Die Erzählung, die nur als Fragment? erhalten geblieben ist, ist eine Mischung aus klinischer Fallstudie und dichterischer Fiktion.

"Leonce und Lena"

Im Oktober 1836 ging Georg Büchner nach Zürich, wo er die Doktorwürde der Universität Zürich erhalten hatte. Seine Promotion trug den Titel „Abhandlung über das Nervensystem der Barbe“ (Die Barbe ist ein Fisch aus der Familie der Karpfenfische). Für ein Preisausschreiben der Cotta’schen Verlagsbuchhandlung? entstand das Lustspiel? „Leonce und Lena“ (1836), in dem zwei Königskinder vor einer unromantischen Ehe die Flucht ergreifen. Büchner erhielt seinen Beitrag ungelesen zurück, da die Einsendefrist überschritten war.

"Woyzeck"

In Zürich arbeitete Georg Büchner als Privatdozent für vergleichende Anatomie. Im Herbst 1836 begann er mit der Niederschrift seines Dramas „Woyzeck“, das er nur in Bruchstücken? hinterlassen hat. Als Quelle? diente ein medizinisches Gutachten über den Fall des Barbiers Woyzeck, der in Leipzig aus Eifersucht seine Geliebte erstochen hatte und zum Tode verurteilt worden war. Aufgrund der Szenentechnik?, der feinen psychologischen Charakterzeichnung? und der Betonung des Sozialen? gilt das Stück als Bahn brechend für die Dramatik? des 19. und 20. Jahrhunderts.

Georg Büchner starb im Alter von 23 Jahren in Zürich an Typhus.

Übrigens ...

Einer der wichtigsten Literaturpreise der Bundesrepublik ist nach Georg Büchner benannt. Der Georg-Büchner-Preis wurde 1923 in Erinnerung an Georg Büchner gestiftet und zunächst nur an Autoren vergeben, die wie Georg Büchner aus Hessen stammten. Seit 1951 wird der Preis jährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung? verliehen. Die Auszeichnung geht an deutschsprachige Autoren, deren Werke herausragen und die sich um das deutsche Kulturleben verdient gemacht haben.

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Georg Büchner bei Jokers
  • Dantons Tod. Köln, Anaconda Verlag 2005, ISBN: 978-3938484173
  • Der Hessische Landbote. Ditzingen, Reclam Verlag 1996, ISBN-13: 978-3150094860
  • Leonce und Lena. München, Dtv 1998, ISBN: 978-3423026437
  • Werke und Briefe. Münchner Ausgabe. München, Dtv 1997, ISBN-13: 978-3423123747

Hörspiele

  • Dantons Tod. 2CDs. Erding, Hörsturz 2003, ISBN: 978-3708500331
  • Lenz. CD. Berlin, Argon Verlag 2003, ISBN: 978-3870246563
  • Leonce und Lena. CD. Hamburg, Litraton 1998, ISBN: 978-3894699482
  • Woyzeck. CD. Berlin, Argon Verlag 2007, ISBN: 978-3866101760

Sekundärliteratur

  • Hauschild, Jan-Christoph: Georg Büchner. Berlin, Rowohlt 2004, ISBN-13: 978-3499506703
  • Milz, Christian, Georg Büchner - Dichter, Spötter Rätselsteller, Wien 2012

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