diesen Kommentar bitte stehen lassen

Hauptseite | Rezensionen | Rezensionen-Register | D | Das Gedicht 19: Götterschöner Freudefunken


Bitte Krümelpfad oben nicht verändern, erst ab hier nach unten Texte ändern

Das Gedicht 19: Götterschöner Freudefunken

von<br> Anton G. Leitner und Arne Rautenberg (Hg.)

Das Gedicht 19 - (c) Anton G. Leitner Verlag
Wie jedes Jahr bedeutet die neueste Ausgabe von DAS GEDICHT in gewisser Weise eine Steigerung zur Vorjahresausgabe, so auch beim aktuellen Band "Götterschöner Freudefunken", herausgegeben von Arne Rautenberg? und Anton G. Leitner. Ebenfalls wie jedes Jahr bedeutet die Co-Herausgeberschaft Anton G. Leitners mit einem literarischen Kollegen einen neuen Reiz für die Komposition und Auswahl an Texten und Essays.

Ausgabe 19 dieses poetischen Leitorgans deutschsprachiger Lyrik ist insofern etwas ganz Besonderes, da sie in das Jahr fällt, in dem Anton G. Leitner selbst ein großes Jubiläum feiert. Sein runder Geburtstag, der ihn auf über dreißig Jahre Autorenschaft und ca. zwanzig Jahre professionellen Schriftstellertums und erfolgreicher Herausgeberschaft? zurückblicken lässt, war sicher ein Impetus für die Titelgebung, da sich im Sommer 2011 25 Lyriker aus ganz Deutschland in Weßling zu einem Künstlerfest einfanden, um u.a. Schillers "Ode an die Freude" von Filmemacher Richard Westermaier aus München visuell einzufangen zu lassen. So wie ein rundes Jubiläum in der Lebensmitte immer auch eine persönliche Bestandsaufnahme impliziert, so bietet Band 19 dieser buchstarken Zeitschrift? eine poetische Bestandsaufnahme bedeutender lyrischer Stimmen zum Thema: Was brauch ich eigentlich für mein Glück??

73 Lyrikerinnen und Lyriker – unter ihnen Michael Augustin, Matthias Politycki, Said, Ulrike Draesner, Norbert Göttler, Friederike Mayröcker, Siegfried Völlger, Gabriele Trinckler, aber auch als Slampoeten bekannte Autoren wie z.B. Alex Dreppec u.v.m. sind an diesem Wunderkerzen-Potpourri beteiligt. Der lyrische Teil des Bandes besteht aus fünf Kapiteln, denen ein poetisches ‚Glücksmotto‘ vorangestellt ist. ‚Die Freude, ein Kind zu bleiben‘, beinhaltet auch ein Gedicht über sogenannte ‚Behindertenwerkstätten‘ der Lebenshilfe (Lebenshilfe, Mathias Jeschke), in denen die Beschäftigten mit ‚subversiven Einsatzkräften‘ verglichen werden, die den ‚Lebensernst‘ aushebeln. Weitere Kapitel beschäftigen sich poetisch mit dem ‚Glück, sich zu finden‘, den Alltag zu genießen, der Lust an Neuem und auch der Lust am Erinnern und Bewahren.

Ein echtes Schmankerl dieser 19. Ausgabe ist das Kapitel mit den Statements ausgewählter Dichterinnen und Dichter zu ihren persönlichen Glücksmomenten. „Warum Gedichte den Trübsinn gefährden“, beschreibt Josef Hader und erklärt, warum Freude manchen negativen Zeitgeistern suspekt erscheint. Auch über die Freude und manchmal einsetzende Trübsal beim Schreibprozess wird reflektiert ( Axel Kutsch, Erich Jooß), ebenfalls über manche der Freude abträglichen gesellschaftlichen Umstände (Franziska Röchter).

Ein Aufsatz des in Leipzig geborenen Philosophen Hermann Schmitz über die insbesondere mit den Philosophietraditionen in Asien (siehe Östliche Philosophie) korrespondierenden metaphysischen Annahmen zur Problematik des Dualismus von Leib und Seele / Körper und Geist (Neue Phänomenologie) rundet diese buchstarke Jahresschrift im zwanzigsten Jahr ab.

Band Nr. 19 ist ein eindeutiges Votum für eine neue Sichtweise auf den Menschen. Dieser – wie überhaupt auch der Dichter als solches – ist nicht nur reine Kopfgestalt. Deshalb ist diese Ausgabe von DAS GEDICHT auch ein Plädoyer für eine Rückbesinnung auf das, was den Menschen ‚all inclusive‘ ausmacht und ihn wirklich Mensch sein lässt: nämlich eine Verschmelzung der Leib-Seele-Spaltung zu einem ganzheitlichen empathisches Wesen, das getragen wird von Zuversicht:

Als alles erlischt
brennt noch die Osterkerze
weiss und sagt nicht nein

(Ilma Rakusa, FREUDE, Fünf Haikus, Auszug)

Autor: chi

Literaturangaben

  • Leitner, Anton G., Rautenberg, Arne (Hg.): Das Gedicht: Götterschöner Freudefunken Anton G. Leitner Verlag, Weßling 2011, 135 Seiten, 12 €, ISBN: 978-3-929433-71-5

Links

Weitere Einträge zum Stichwort:

Bitte Krümelpfad unten nicht verändern


Hauptseite | Rezensionen | Rezensionen-Register | D | Das Gedicht 19: Götterschöner Freudefunken

Daten hochladen
Buecher-Wiki Verlinken
FacebookTwitThis
Pin ItMister Wong
RSS-Feed RDF-Feed ATOM-Feed

schliessen