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Glavinic, Thomas

Thomas Glavinic (geb. 2. April 1972 in Graz) ist ein österreichischer Schriftsteller. Seine bekanntesten Romane sind „Der Kameramörder“ (2001) und „Die Arbeit der Nacht“ (2006). Er lebt mit seiner Familie in Wien.

Leben und Schreiben

Website von Thomas Glavinic - (c) Thomas Glavinic

Thomas Glavinic wurde am 2. April 1972 in Graz geboren. Vor seiner Karriere als Schriftsteller arbeitete er in verschiedenen Berufen: Er war unter anderem Werbetexter?, Taxifahrer und Vertreter. Daneben veröffentlichte er Artikel in steirischen Zeitungen.
Im Jahr 1991 begann Thomas Glavinic, Hörspiele, Reportagen? und Erzählungen zu schreiben. 1995 erhielt er das Wiener Autoren-Stipendium.

„Carl Haffners Liebe zum Unentschieden“ (1998)

Mit seinem 1998 veröffentlichten Debütroman? „Carl Haffners Liebe zum Unentschieden“ überraschte er Kritik und Publikum?. Der Roman erzählt von einer Schach-Weltmeisterschaft im Jahr 1910: Im Finale treffen das besessene Schachgenie Carl Haffner, dessen historisches Vorbild Karl Schlechter ist, und der amtierende Weltmeister Emanuel Lasker aufeinander. Mit psychologischem Spürsinn schildert Glavinic, wie Haffner in der letzten und alles entscheidenden Partie ein Remis genügen würde, um das Duell für sich zu entscheiden. Wie sein historisches Vorbild setzt der fanatische Haffner stattdessen auf Sieg und verliert. Die Literaturkritik lobte vor allem die fesselnde Sprache des Romans und die Liebe zum historischen Detail.

„Der Kameramörder“ (2001)

Es folgte der satirische Gesellschaftsroman „Herr Susi“ (2000), in dem Glavinic die feine Gesellschaft Österreichs auf die Schippe nimmt. Hauptfigur ist der eigensinnige Georg Susacek, der es dank allerhand Intrigen und undurchsichtiger Machenschaften zum Präsidenten eines Fußballklubs bringt. Am Ende des Romans erwartet den Leser eine Pointe?, die es in sich hat und Susaceks Geschichte in ganz neuem Licht erscheinen lässt.

Schon ein Jahr nach „Herr Susi“ veröffentlichte Thomas Glavinic die zynische Mediensatire „Der Kameramörder“ (2001). Darin schildert ein Ich-Erzähler die mediale Ausbeutung einer Videoaufnahme, die zeigt, wie zwei Kinder von einem unbekannten Mann in den Selbstmord getrieben werden. In einem Interview sagte Thomas Glavinic, dass ihm die Geschichte zu „Der Kameramörder“ im Traum eingefallen sei. Danach habe er sie nur noch aufschreiben müssen. Der Roman entwickelte sich zu einem Bestseller und gilt bis heute als Glavinic’ bestes Buch.

„Wie man leben soll“ (2004)

Mit seinem 2004 veröffentlichten Roman „Wie man leben soll“ eroberte Glavinic die Spitze der Kritiker-Bestenliste des ORF. Das Buch ist eine mit tiefschwarzem Humor gewürzte Parodie auf die populäre Ratgeber-Literatur?. Im Mittelpunkt steht ein übergewichtiger Mann namens Karl „Charlie“ Kolostrum, dessen traurig-komische Lebensgeschichte in der „man“-Form erzählt wird. Der Leser erfährt, was so alles schief gehen kann, wenn man auf einen Lebensweg geraten ist, der hauptsächlich von Tagträumen und dem ungestillten Verlangen nach sexuellen Abenteuern gesäumt wird. Und am Ende stellt „man“ sich die Frage: Ja, wie soll man denn nun eigentlich leben? Ein Rezensent sah in „Wie man leben soll“ einen gelungenen, ziemlich komischen Unterhaltungsroman. Ein anderer war verärgert: über den Autor, der solche Bücher schreibt, und über den Verlag, der solche Bücher drucken lässt.

„Die Arbeit der Nacht“ (2006)

Für seinen fünften Roman „Die Arbeit der Nacht“ (2006) wurde Thomas Glavinic mit dem Förderpreis zum Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur ausgezeichnet. Mit diesem Roman sei Glavinic dort angelangt, wo er längst hingehöre, nämlich in die erste Reihe der deutschsprachigen Romanciers?, hieß es in der Laudatio. In „Die Arbeit der Nacht“ entwirft der Autor eine verstörende Szenerie: Jonas, die Hauptfigur, wacht eines Morgens in seiner Wohnung in Wien auf und stellt fest, dass er allein ist – wirklich allein, das letzte lebendige Wesen auf der Welt. Ist er der einzige Überlebende einer Katastrophe? Jonas beginnt zu suchen. Er durchstreift die Stadt, die Wohnungen, die bekannten Plätze und bricht schließlich mit einem Truck auf, um nach Spuren der Menschen zu suchen. Dabei macht er Entdeckungen, die sein altes Leben in Frage stellen. Ein Rezensent urteilte über den Roman: schöne Idee, nur mit der Ausführung hapert’s ein bisschen! Ein anderer fand den Roman gelungen und lobte vor allem die nüchterne Erzählweise und den Hang des Autors zur Skurrilität.

„Das Leben der Wünsche “ (2009)

Es folgte der Roman „Das bin doch ich“ (2007) – eine Satire über den Literaturbetrieb?, die es bis auf die Shortlist? des Deutschen Buchpreises schaffte. Das Buch handelt vom fiktionalen Schriftsteller Thomas Glavinic, der im Spannungsfeld von Familie, eingebildeten Krankheiten und Versagensängsten seiner Schriftstellerexistenz nachgeht. Im Roman treten zahlreiche bekannte Figuren der Buchbranche auf, wie z. B. Daniel Kehlmann, Denis Scheck? und Doris Graf?.

In dem 2009 erschienenen Roman „Das Leben der Wünsche“ feiert Jonas, der Protagonist aus Glavinic’ Bestseller „Die Arbeit der Nacht“, sein Comeback. Thomas Glavinic erzählt die Geschichte eines ganz normalen Mittdreißigers, dem ein unbekannter Mann drei Wünsche erfüllt und der genau das bekommt, was er sich wünscht. Nur ist das nicht unbedingt das, was er eigentlich im Sinn hatte! Ein Rezensent lobte den Roman für seine dichte Atmosphäre, bemängelte jedoch die gestelzten Dialoge?. Ein anderer sah in dem Roman ein Feuerwerk der Überraschungen.

Thomas Glavinic ist verheiratet und hat einen Sohn. Er lebt mit seiner Familie in Wien.

Übrigens ...

spielte Thomas Glavinic im Alter von fünf Jahren seine erste Schachpartie. Im Jahr 1987 erreichte er in seiner Altersklasse Rang 2 der österreichischen Schachrangliste.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

Hörbücher

  • Das bin doch ich. 4 CDs. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg 2008, ISBN: 978-3833721373
  • Das Leben der Wünsche. 4 CDs. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg 2009, ISBN: 978-3833724688
  • Die Arbeit der Nacht. 6 CDs. Hörbuch Hamburg, Hamburg 2007, ISBN: 978-3899034141

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