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Gleimhaus in Halberstadt

Blick in den Freundschaftstempel - (c) Das Gleimhaus, Foto Ulrich Schrader

Das Gleimhaus ist eines der ältesten deutschen Literaturmuseen, 1862 wurde es im ehemaligen Wohnhaus Johann Wilhelm Ludwig Gleims? (1719-1803) am Halberstädter Domplatz eingerichtet. Gleims Freundschaftstempel zeigt den Dichter als hyperaktiven literarischen Netzwerker, mit etwa 130 Gemälden trug er die größte Porträtsammlung von Dichtern und anderen Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts zusammen.

Zahlreich waren seine Besucher: Goethe, Klopstock?, Ewald von Kleist?, Lessing, Herder?, Wieland, Jean Paul?, Bürger?, Claudius?, Seume?, Wilhelm Heinse?, Johann Georg Jacobi? und viele andere. Auch als Mentor und Mäzen? junger Autoren tat er sich hervor.

Geschichte des Hauses

Das Gleimhaus heute - (c) Das Gleimhaus, Foto Ulrich Schrader

Die Gleimsche Familienstiftung kaufte 1861 das alte und vielfach umgebaute Fachwerkhaus direkt am Dom und machte ab 1862 die Sammlungen in einem "Memorial für Gleim" unter der Bezeichnung „Gleimhaus“ öffentlich zugänglich. Zuvor hatte Gleims Großneffe und Nachlassverwalter Friedrich Wilhelm Körte (1776-1846) die Sammlungen in seinem Wohnhaus aufbewahrt, ebenfalls am Domplatz in Halberstadt.

Jahr für Jahr wuchsen die Bestände des Gleimhauses um Zeichnungen, Grafiken?, Druckgrafiken?, Bücher und Handschriften?. 1898 verkaufte die Familienstiftung das Haus und die Sammlungen an die Stadt Halberstadt, die das Gleimhaus bis Ende 1994 betrieb. Im 20. Jahrhundert gelangten auch immer mehr Künstler-Nachlässe? aus der Nordharz-Region ins Gleimhaus (Julius Barheine, Willi Otto Brennwald, Walter Gemm, Dorothea Milde, Johann David Grüson und Otto Illies). 1995 ging die Trägerschaft des Gleimhauses an den gemeinnützigen „Förderkreis Gleimhaus e. V.“ über. Im selben Jahr wurde ein moderner Anbau fertiggestellt, der seitdem das historische Archiv? der Stadt Halberstadt beherbergt. Das Haus und die Sammlungen sind weiterhin im Besitz der Stadt Halberstadt.

Bedeutung Gleims

Johann W. L. Gleim, porträtiert von Johann H. Ramberg, 1789 - (c) Das Gleimhaus, Foto Ulrich Schrader

Johann Wilhelm Ludwig Gleim? begann 1739 in Halle/S. ein juristisches Studium, er hörte Vorlesungen bei Alexander Gottlieb Baumgarten und Georg Friedrich Meier, freundete sich mit jungen Anakreontikern? Johann Peter Uz? und Johann Nikolaus Götz? an. 1740 wurde Gleim Hauslehrer in Potsdam und Privatsekretär eines brandenburgischen Prinzen, danach wurde er Privatsekretär des Fürsten Leopold I. von Anhalt-Dessau (des "Alten Dessauers"). Danach lebte er einige Jahre in Berlin, bis er 1747 als Domsekretär nach Halberstadt berufen wurde. Dort wirkte Gleim als eine Art Verwaltungsleiter der weitläufigen Besitzungen des Domstiftes bis zu seinem Tod im Jahre 1803.

Dichterisch begann Gleim als Anakreontiker?, 1756 und 1757 profilierte er sich mit seinen "Preußischen Kriegsliedern" als bedingungsloser Verehrer Friedrichs II., was ihn moderneren Denkern entfremdete. Als Netzwerker begründete "Vater Gleim" um 1770 den Halberstädter Dichterkreis? mit Johann Georg Jacobi?, Johann Lorenz Benzler?, Gottlob Nathanael Fischer?, Leopold Friedrich Günther von Goeckingk?, Wilhelm Heinse?, Johann Benjamin Michaelis?, Klamer Eberhard Karl Schmidt? und Friedrich Hoffmann?. Der ebenfalls in Halberstadt wohnende Fabeldichter Magnus Gottfried Lichtwer? ("Blinder Eifer schadet nur") besuchte Gleim einmal, wurde aber wegen seines kritischen und unabhängigen Geistes nicht in den Freundschaftsbund aufgenommen. Im Herbst 1798 besuchte Johann Gottfried Seume? Gleim vier Tage lang in Halberstadt.

Die Ausstellung

Im Erdgeschoss finden wechselnde Ausstellungen statt, es gibt ein Kinderspielzimmer für die jüngsten Besucher. Herzstück der Kunstsammlung im Obergeschoss ist der Freundschaftstempel mit seinen knapp 130 Porträts, auch Gleims origineller Schreibstuhl? kann dort bewundert und nachbestellt werden. In weiteren Räumen und im modernen Anbau gibt es Einblicke in die Grafiksammlung, die Kunstsammlung, in städtische Sammlungen und Nachlässe. Eine Handschriftensammlung, der Lesesaal? des Stadtarchivs, eine Werkstatt für Papier-Restauratoren und ein Museumsshop vervollständigen das Angebot. Es gibt einen behindertengerechten Fahrstuhl in alle Etagen.

Kontakt & Öffnungszeiten

Kontakt

Gleimhaus
Domplatz 31
38820 Halberstadt

Tel.: 0 39 41 / 68 71-0
Fax: 0 39 41 / 68 71-40
Email: gleimhaus@halberstadt.de

Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag
09.00 bis 17.00 Uhr (Mai-Okt.)
09.00 bis 16.00 Uhr (Nov.-Apr.)
Samstag / Sonntag 10.00 bis 16.00 Uhr (ganzjährig)
montags geschlossen

Literatur

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