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Junges Deutschland

Unter dem Begriff Junges Deutschland fasste man um 1830 politisch engagierte Schriftsteller. Der Begriff wurde durch eine Widmung in Ludolf Wienbargs? "Ästhetischen Feldzügen" (1834) bekannt: "Dem jungen Deutschland, nicht dem alten widme ich diese Buch." Auch in anderen Ländern Europas, so etwa in Frankreich und Italien, entstand damals eine literarisch-politische Jugendbewegung.

1835 fasste ein staatliches Verbot mehrere Schriftsteller unter dem Begriff Junges Deutschland zusammen, die jedoch, trotz gleicher Ideen, nicht eng miteinander verbunden waren: Wienbarg, Heinrich Heine, Karl Gutzkow?, Heinrich Laube? und Theodor Mundt?. Ludwig Börne?, den man auch dazurechnete, hatte man schlicht vergessen zu erwähnen.

Sie alle einte die Ablehnung der absolutistischen Kleinstaaterei sowie der Reaktion, Restauration, wie sie nach den Napoleonischen Kriegen in ganz Europa herrschten. Ihre Werte lauteten Individualismus, Meinungsfreiheit? und Weltbügertum. Sie befürworteten die Emanzipation der Frau und traten für Liebesbeziehungen ohne rechtliche Bindungen ein. Damit griffen sie Gedanken der Aufklärung?, der Französischen Revolution und der Spätromantik? auf. Eine ideengeschichtliche Basis bildete außerdem die Geschichtsphilosophie von Hegel? (aus dem Linkshegelianismus erwuchs später die kommunistische Bewegung).

Der Klassik und Romantik warfen die Schriftsteller des Jungen Deutschland vor, unpolitisch gewesen zu sein. Literatur musste für sie auf die politische und soziale Realität bezogen sein - weshalb nun der Journalismus? und auch das Feuilleton? einen Aufschwung nahmen, in kämpferischen?, oft ironischen? und satirischen Texten.

Mit dem Jungen Deutschland verwandt ist der Vormärz - dessen zeitliche und inhaltliche Abgrenzung jedoch strittig ist: Entweder sieht man ihn als Teil des Jungen Deutschland (1830 bis 1848) oder als dessen radikalisierte Weiterentwicklung (Junges Deutschland 1830 bis zum Verbot 1835, Vormärz 1840 bis 1848).

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