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Khalifa, Sahar

Sahar Khalifar (andere Schreibweise: Khalifeh; geb. 1941 in Nablus) ist die bedeutendste Schriftstellerin Palästinas. In ihren Werken verwendet sie neben dem klassischen Arabisch? auch die Umgangssprache. Für ihren Roman "Die Verheißung" erhielt sie 2006 in Kairo die Nagib-Machfus-Medaille?.

Leben und Schreiben

Sahar Khalifa - (c) Marlen Perez

Sahar Khalifa wurde 1941 in Nablus, Palästina, in einer Familie der Mittelklasse geboren. Mit achtzehn Jahren ging sie eine traditionelle Ehe ein, in der sie sich bald beengt fühlte. Sie begann zu malen und entdeckte die Literatur. Ihr Mann reagierte darauf mit heftiger Eifersucht. Nach 13 Jahren wurde die Ehe geschieden. Sahar Khalifa begann zu studieren, zuerst englische Literatur in Bir Zeit, dann Women Studies in den USA.

Nach ihrer Rückkehr aus den USA setzte sich Sahar Khalifa für die Rechte der Frauen in ihrer Heimat ein. Sie gründete in Nablus ein palästinensisches Frauenzentrum und kämpfte für die Möglichkeit von Scheidungen, für ein Erbrecht für Frauen und gegen Polygamie. Gleichzeitig arbeitete sie als Schriftstellerin und machte auch in ihren Büchern immer wieder die Situation der Frauen in ihrer Heimat zum Thema: Ihr erster Roman, der 1974 erschien, trug den vielsagenden Titel "Wir sind nicht länger eure Sklaven". Das Manuskript war von den Israelis konfisziert worden. Der Roman erschien in Kairo, 1977 folgten eine Hörspielfassung und eine Fernsehserie.

1975 brachte der Roman "Der Feigenkaktus" den Durchbruch und auch internationale Anerkennung für Sahar Khalifa. Er wurde 1978 sogar ins Hebräische übersetzt. In regelmäßigen Abständen folgten weitere Werke: "Die Sonnenblume" (1980), das ebenfalls u.a. ins Hebräische (1982) übersetzt wurde, "Memoiren einer unrealistischen Frau" (1986), "Das Tor" (1990), "Das Erbe" (1997), "Die Verheißung" (2002) und "Heißer Frühling" (2004).

"Die Verheißung" (2002)

Der 2002 erschienene Roman "Die Verheißung" erzählt ein Frauenschicksal über Umwege. Vordergründig steht nicht die Frau, Mariam, sondern der Mann, Ibrahim, im Mittelpunkt. Gegen die Pläne des Vaters, der aus ihm einen Geschäftsmann machen will, flieht Ibrahim aufs Dorf: Er träumt davon, Schriftsteller zu werden, arbeitet als Lehrer. Auf dem Dorf begegnet der gläubige Moslem der Christin Mariam, die soeben aus dem brasilianischen Exil heimgekehrt ist. Eine unmögliche Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang. Als Mariam schwanger wird, zeigt sich Ibrahims Schwäche. Und dann bricht der Krieg aus, die beiden werden getrennt. Viele Jahre später sucht Ibrahim, mittlerweile wirklich ein erfolgreicher Geschäftsmann, nach seiner großen Liebe. Aber das Land, seine Menschen und vor allem Jerusalem sind ihm fremd und rätselhaft geworden ...

Für "Die Verheißung" erhielt Sahar Khalifa 2006 in Kairo die Nagib-Machfus-Medaille?. Auch in Deutschland, wo das Buch 2004 erschien, waren die Rezensenten begeistert. "Khalifa, die bedeutendste Repräsentantin palästinensischer Literatur, ist eine Aufklärerin mit Gefühl. Ihre Figuren transportieren Ideen, verhandeln Tagesthemen und erkunden die Lebensmöglichkeiten in Palästina zwischen Liebesleid und Lebenslust", stellte etwa die "Financial Times Deutschland" fest.

Heute lebt Sahar Khalifa in Nablus und Amman.

Übrigens ...

befürwortet Sahar Khalifar den Widerstand gegen die israelische Besatzung ebenso wie den Kampf für eine Reform der palästinensischen Gesellschaft.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Sahar Khalifa bei Jokers
  • Wir sind nicht länger eure Sklaven. Roman. EA 1974.
  • Der Feigenkaktus. Roman. EA 1975. Unionsverlag, Zürich, 2. Aufl. 2002, ISBN:978-3293202375
  • Die Sonnenblume. Roman. EA 1980.
  • Memoiren einer unrealistischen Frau. Roman. EA 1986. Unionsverlag, Zürich 2005, ISBN: 978-3293203198
  • Das Tor. Roman. EA 1990. Unionsverlag, Zürich 2004, ISBN: 978-3293202818
  • Das Erbe. Roman. EA 1997.
  • Die Verheißung. Roman. EA 2002. Übers. v. Regina Karachouli, Unionsverlag, Zürich 2004, ISBN: 978-3293203914
  • Heißer Frühling. Roman. EA 2004. Unionsverlag, Zürich 2008, ISBN: 978-3293003811

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