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Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm

„Kinder- und Hausmärchen“ ist eine Märchensammlung der Brüder Jacob? und Wilhelm Grimm?, entstanden seit Januar 1807, handschriftliche Urfassung? (Oelenberger Manuskript) 1810, Erstausgabe? Berlin 1812 (1. Band) und 1815 (2. Band), 1822 folgte ein Band mit Anmerkungen.
Jacob (re.) und Wilhelm Grimm, gemalt von Elisabeth Baumann 1855 - (c) Phrood/Wikipedia.org
Die „Kinder- und Hausmärchen“ sind das gemeinsame Hauptwerk? der Brüder Grimm. Sie gelten heute als maßgebliche und wichtigste Sammlung deutscher Volksmärchen. Enthalten sind insgesamt 210 Stücke, von denen allerdings nur rund 60 Märchen im heutigen – literaturwissenschaftlich strengen – Verständnis sind. Darunter befinden sich Klassiker der Märchenliteratur wie z. B. „Hänsel und Gretel“, „Aschenputtel“, „Rotkäppchen“ und „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“. Daneben enthält die Anthologie? zahlreiche Natursagen, Scherz- und Schmerzmärlein? sowie Kinderlegenden.
Märchensammlung der Brüder Grimm, dreibändige Reclam-Ausgabe - (c) Reclam Verlag
Bis ins 19. Jahrhundert galten Märchen als verpönte Erzählgattung. Mit ihrer Sammlung verhalfen die Brüder Grimm dem Märchen erstmals zu literarischer und wissenschaftlicher Geltung. Die Brüder Grimm sahen im Märchen bruchstückhafte Zeugnisse uralten Volksglaubens sowie urtümlicher Mythen und Sagen aus germanischer Frühzeit. Der Blick in die Vergangenheit war damals in Europa äußerst populär: Überall suchten Gelehrte und Schriftsteller nach Relikten vergangener Epochen. Dahinter steckte die Frage nach der eigenen Geschichte und Identität.

Die Grimms beließen es aber nicht beim Sammeln, Sichten und Herausgeben des zusammengetragenen Materials. Um den Märchen größere Lebendigkeit einzuhauchen, wurden z. B. poetische Verse und direkte Rede? in den Text integriert. Vor allem Wilhelm Grimm? legte häufig die stilistische und sprachschöpferische Feile an – seinem Erzähltalent ist es zu verdanken, dass die „Kinder- und Hausmärchen“ innerhalb kürzester Zeit zu einem wahren Volksbuch? geworden sind. Aufgrund ihrer sprachlichen Einfachheit und Schlichtheit gelten sie bis heute als Stilideal.

Dorothea Viehmann auf einer Radierung von Ludwig Emil Grimm - (c) Gemeinfrei

Eine besonders ergiebige Quelle? war übrigens die legendenumwobene Märchenerzählerin Dorothea Viehmann?, die in der Gaststube ihres Vaters viele Märchen und Sagen gehört hatte. Zwei bekannte Märchen gehen auf sie zurück: „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ und „Der Teufel und seine Großmutter“. Angeregt zu ihrer Märchensammlung wurden die Brüder Grimm von Achim von Arnim und Clemens Brentano?, die Anfang der 1800er Jahre mit ihrer dreibändigen Volksliedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“ für Aufsehen gesorgt hatten.

Die „Kinder- und Hausmärchen“ wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bis 1857 erschienen sieben veränderte, stilistisch und inhaltlich überarbeitete Auflagen?. In Literatur, Kunst und Musik haben sie enorm anregend gewirkt und zugleich das Märchensammeln in vielen Ländern befruchtet.

Autor: Daniel Möglich

Fotos (2): Phrood/Wikipedia.org und Marietta/Wikipedia.org

Literaturangaben

  • Kinder- und Hausmärchen. 3 Bände. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Herausgeber Heinz Röllecke. Reclam Verlag, Ditzingen 2010, 1560 Seiten, 29,90 Euro, ISBN: 978-3150300428

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