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Schulwissen Bibliothek Klasse 10 bis 12

Herzlich willkommen in der Bücherei! Auf diesen Seiten haben wir für Sie zusammengefasst, wie Sie die Bücherei am besten nutzen können - für die Schule oder privat. Weiter unten geben wir Ihnen auch Tipps, wie Sie am schnellsten an die Literatur für ein Referat oder eine Hausaufgabe herankommen. Viel Spaß beim Lesen!

Bücherei oder Bibliothek?

Lesekarte für Erwachsene - (c) Stadtbücherei Bad Harzburg/Linda Schuster u. Anna-Lena Thamm, Photocase

Bücherei kommt vom deutschen Wort Buch. Es ist der ältere Begriff.
Bibliothek enthält das Wort bíblos - so hieß die Papyrusstaude, aus der im Alten Ägypten Papier und dann auch Bücher hergestellt wurden. Und théke - das heißt auf Griechisch Kasten, Kiste, Behälter, Aufbewahrungsort. Bibliothek bedeutet also wörtlich übersetzt: Aufbewahrungsort für Bücher.

Beide Begriffe können verwendet werden, jedoch sagt man zu größeren sowie zu wissenschaftlichen und fachlich spezialisierten Einrichtungen generell Bibliothek.

Heute gibt es nicht nur Bücher in der Bibliothek, sondern auch andere Medien. Das Wort Medium? ist lateinisch und bedeutet: Vermittler. Ein Medium vermittelt seinen Inhalt, es transportiert ihn zum Leser. In der Bücherei finden sich alle Arten von Medien:

Literatur

Man unterscheidet die erzählende Literatur von der Sachliteratur?.

  • Erzählende Literatur lässt sich in Gattungen untergliedern, zum Beispiel:
  • Sachliteratur lässt sich ebenfalls untergliedern:
    • Sachbuch - Es handelt von einem Thema, einem Wissensgebiet, und berichtet darüber. Es kann einen einzigen, langen Aufsatz enthalten oder mehrere Aufsätze.
    • Lexikon? - Es enthält alle wichtigen Begriffe zu einem bestimmten Thema und erklärt sie.

Das Lesen

Wenn Sie für die Schule lesen, sollten Sie immer einen Stift dabei haben, um in dem Buch etwas anzustreichen oder sich am Rand Notizen zu machen - natürlich nur, wenn es sich um Ihr eigenes Buch handelt.

Ein guter Leser ist außerdem ein kritischer Leser. Er glaubt nicht alles, nur weil es Schwarz auf Weiß gedruckt steht. Vor allem für wissenschaftliche Arbeiten muss man mehrere Informationsquellen vorliegen haben und kritisch miteinander vergleichen.

Rund ums Buch

Ein Buch erkennt man nicht nur an seinem Inhalt, sondern auch an vielen äußeren Merkmalen:

  • Auflage? (abgekürzt: Aufl.) - Das ist die Anzahl von Exemplaren eines Buches, die der Verleger auf einmal herstellen lässt. Manche Bücher erleben nur die erste Auflage (Erstauflage), weil sie sich nicht gut verkaufen. Andere Bücher erleben viele Auflagen. Oft nutzt man eine neue Auflage dazu, Fehler zu berichtigen, die in der ersten Auflage übersehen wurden.
  • Autor/Autorin - Das Wort kommt vom lateinischen auctor. Ein anderes Wort dafür ist Schriftsteller/Schriftstellerin (von schreiben) oder Verfasser/Verfasserin (von verfassen).
  • Bildnachweis? - Für alle Bilder (Fotos und Zeichnungen) muss angegeben sein, wer sie gemacht hat oder woher sie kommen. Man darf diese Werke nicht umsonst abdrucken. Diese gesetzliche Regel nennt man Urheberrecht. Sie gilt übrigens auch für Texte.
  • Einband - Das ist die Außenhaut des Buches. Der Einband besteht aus dem Buchdeckel? (vorn und hinten) und dem Buchrücken? (die Schmalseite). Oft steht auf dem hinteren Buchdeckel etwas über den Inhalt des Buches. Auf dem Buchrücken steht meistens noch einmal der Titel und der Autor des Buches.
  • Erscheinungsjahr - Das Jahr, in dem die jeweilige Auflage des Buches herausgekommen ist. Bei naturwissenschaftlichen Büchern ist das wichtig, weil die Naturwissenschaften z. B. 1920 noch nicht so weit entwickelt waren wie jetzt. Am Erscheinungsjahr erkennt man in dem Fall, ob ein Buch inhaltlich vielleicht veraltet ist.
  • Erscheinungsort? - Das ist die Stadt, in der sich der Verlag befindet, man sagt, in der der Verlag sitzt. Der Rowohlt Verlag? etwa sitzt in Reinbek bei Hamburg.
  • Herausgeber? - Er hat das Buch nicht selbst geschrieben, sondern die Texte anderer Autoren gesammelt und zu einem Buch zusammengestellt.
  • Illustration - Das Wort kommt vom lateinischen illustrare - das bedeutet erleuchten, erklären.
  • Impressum - Es steht vorn im Buch und enthält alle Informationen darüber, wer das Buch geschrieben hat, welcher Verlag es in welchem Jahr herausgebracht hat, in welcher Stadt der Verlag sich befindet, wer das Buch gedruckt hat, unter welcher ISBN-Nummer es registriert ist usw.
  • Inhaltsverzeichnis? - Es gibt einen ersten Eindruck über das, was im Buch steht - über seinen Inhalt.
  • ISBN - Die ISBN-Nummer ist die Nummer, unter der das Buch unverwechselbar registriert ist. Jedes Buch hat seine eigene ISBN-Nummer. Sie steht ebenfalls im Impressum.
  • Register? - Bei Sachbüchern gibt es am Ende eine alphabetische? Liste aller wichtigen Wörter und Begriffe, die im Buch vorkommen, mit allen Seitenzahlen?. So muss man nicht stundenlang blättern, wenn man eine bestimmte Information sucht.
  • Schutzumschlag? - Ein gebundenes Buch (mit harter Außenhaut) hat meist noch einen Schutzumschlag? aus Papier. Der ist vorn und hinten um den Buchdeckel herumgeklappt. Auf diesen schmalen Innenklappen stehen Informationen über das Buch und den Autor - man nennt das Klappentext?.
  • Titel - Der Buchtitel oder auch Titel ist die Überschrift des Buches, sozusagen sein Name.
  • Übersetzer - Wenn das Buch aus einer fremden Sprache übertragen wird, ist dafür der Übersetzer zuständig.
  • Untertitel? - Viele Bücher haben noch eine kleiner gedruckte Ergänzung zum Titel.
  • Verlag - Der Begriff kommt von "Vorlegen", denn der Verlag schießt als Wirtschaftsunternehmen das Geld für den Autor, die Druckerei? und die Buchbinderei? fürs Binden? vor. Durch den Verkauf bekommt er es anschließend wieder herein. Wenn er Pech hat, kaufen nur wenige das Buch - das ist sein Risiko. Der Inhaber eines Verlages heißt Verleger.
  • Widmung - Manchmal hat der Autor sein Buch einem Menschen gewidmet, der ihm im Leben besonders wichtig ist und dem er auf diese Weise danken will - oft ist das der Ehepartner oder es sind die Eltern.

Ein Literaturverzeichnis anlegen

Wenn Sie ein Referat für die Schule erarbeiten, dann ist es sinnvoll, sich eine Literaturliste bzw. ein Literaturverzeichnis anzulegen. Folgendes gehört da hinein (in dieser Reihenfolge):

  • Name und Vorname des Autors
  • Buchtitel
  • Verlag
  • Erscheinungsort
  • ggf. die Auflage (falls es schon die 2., 3., 4. usw. Auflage ist)
  • Erscheinungsjahr
  • Bei Aufsätzen in Sammelbänden gehören alle Infos über den Sammelband (Herausgeber, Titel, Auflage, Ort, Verlag, Jahr) sowie die Seitenangaben (z. B.: S. 15-42) des Aufsatzes dazu.
  • Bei Aufsätzen in Zeitungen/Zeitschriften gehören dazu: Titel der Zeitung/Zeitschrift, Jahrgang/Nummer, Jahr, Autor, Titel des Aufsatzes, Seitenangaben

Beispiel für ein Buch:
Adams, Douglas: Lachs im Zweifel: Zum letzten Mal per Anhalter durch die Galaxis. Heyne Verlag, München, 4. Aufl. 2005

Beispiel für einen Aufsatz in einem Sammelband:
Lammers, Klaus: Kreativitätsförderung und ästhetische Bildung. In: Wittinger, Thomas (Hg.): Psychodrama in der Bildungsarbeit. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2000, S. 225–239

Ein Literaturverzeichnis ist alphabetisch sortiert, nach den Anfangsbuchstaben vom Nachnamen der Autoren.

Bücher-Ordnung und Signatur

In einer Bibliothek hat jedes Buch seinen festen Platz. Die Ordnung, nach der dieses geregelt ist, heißt Systematik. Der Platz eines jeden Buches ist anhand der sogenannten Signatur? erkennbar: der Kombination aus Buchstaben und Ziffern, die auf dem Buchrücken klebt.

Die Erwachsenen- und die Kinderliteratur stehen jeweils für sich. Im Bereich der Erwachsenenliteratur steht die erzählende Literatur? für sich, alphabetisch geordnet nach den ersten Buchstaben vom Nachnamen des Autors: Tanja Kinkel hat die Signatur Kin und steht vor Charlotte Link?, wo die Signatur Lin lautet. (Manche Bibliotheken haben so viele Bücher im Bestand, dass sie statt der ersten drei Buchstaben die ersten vier nehmen.)

Die Sachliteratur? für die Erwachsenen ist in sich noch einmal gegeliedert: nach Naturbüchern, Sportbüchern, Biografien - und so weiter. Für jedes Themengebiet gibt es einen Buchstaben. Für Musik ist das zum Beispiel S - alle Bücher über Musik haben eine Signatur, die mit S anfängt.

Die Signatur und damit den Standort eines Buches findet man über den Katalog?.

Der Bibliotheks-Katalog

Die meisten Bibliotheken verwenden heute den Online-Katalog OPAC?, das bedeutet "Online Public Access Catalogue", also: öffentlich zugänglicher Online-Katalog. Der OPAC? ist ein Online-Verzeichnis, in dem der ganze Bestand? der Bücherei aufgelistet ist. Alle Bibliotheksbesucher können im OPAC nachschlagen.

OPAC - (c) Staats- und Stadtbibliothek Augsburg

In die Maske des OPAC kann man alle Informationen eintragen, die man man über das Buch schon hat: Vielleicht weiß man den Namen des Autors, vielleicht auch nur ein Stichwort oder Schlagwort, einen Begriff wie "Windenergie" oder "Entwicklungshilfe". Auch damit kann der OPAC schon etwas anfangen.

Wenn er das gesuchte Buch anzeigt, dann steht bei dem Ergebnis auch die Signatur? dabei, die das Buch hat. Sie führt ans richtige Regal und direkt bis zu dem Buch.

Zettelkataloge

Vor den Zeiten von PC und Internet waren Zettelkataloge? als Bibliothekskataloge? in Gebrauch. Sie funktionierten mit Zetteln - also Karteikarten -, die zum Blättern in langen Schubladen einsortiert waren. Manche wissenschaftlichen oder Staasbibliotheken haben ihre älteren Bestände noch per Zettelkatalog registriert und nur die neueren Werke (etwa ab den 1960er Jahren) im PC.

Es gibt mehrere Sorten von Zettelkatalogen: alphabetische und Schlagwortkataloge.

  • Alphabetischer Katalog - Das sind die Verzeichnisse, in denen alle Bücher alphabetisch aufgelistet sind, wieder nach dem Anfangsbuchstaben vom Nachnamen des Autors.
  • Schlagwortkatalog - Darin stehen die Bücher nach so genannten Schlagwörtern oder auch Stichwörtern. Nicht alle Bibliotheken haben Schlagwortkataloge. Aber heute sucht man sowieso meistens über OPAC.

Literatur-Recherche

Wenn man zu einem Thema mehrere Bücher benötigt und sich einen Überblick über die vorhandene Literatur verschaffen will, kann man über die Stichworteingabe des Katalogs vorgehen. Freilich bekommt man dann zunächst nur die Bücher ausgewiesen, die in der jeweiligen Bibliothek vorhanden sind. Um zu erfahren, welche Bücher es sonst noch gibt, kann man über den OPAC auch benachbarte und übergeordnete Bibliotheksbestände abfragen und sich die betreffenden Bücher dann per Fernleihe in die eigene Bibliothek kommen lassen.

Man kann Fernleihen übrigens auch bestellen, wenn man von einem Buch nur Autorenname, Titel und eventuell noch Erscheinungsjahr weiß. Die Bibliotheken sind untereinander vernetzt, so dass Ihre Bücherei den nächstgelegenen Standort schnell in Erfahrung bringen und Ihnen das Buch dann bestellen kann. Wenden Sie sich dazu einfach an Ihren Bibliotheksmitarbeiter.

Eine sehr gute Methode, sich einen Überblick über die wichtige Literatur zu einem Thema zu verschaffen, sind - Literaturlisten! In vielen Fachbüchern stehen ganz am Ende oder am Schluss eines jeden Kapitels weitere Bücher. Solche, die der Autor für sein Buch genutzt hat oder die er zur Vertiefung des Themas empfiehlt. Diese so genannte weiterführende Literatur findet sich oft auch schon in den Anmerkungen, die in einem wissenschaftlichen Buch jeweils unten am Seitenende oder insgesamt ganz hinten stehen. Wenn Sie sich nun mehrere Literaturlisten zu einem bestimmten Thema anschauen, so werden Sie schnell merken, welche Bücher oder Aufsätze immer wieder genannt werden. Sie können davon ausgehen, dass oft genannte Titel wichtig sind, um das jeweilige Wissensgebiet für ein Referat zu erarbeiten. Die sollten Sie sich dann unbedingt besorgen - natürlich über Ihre Stadtbücherei.

Viel Spaß beim Lesen und Recherchieren und bis bald in der Stadtbücherei!

Bibliothekswissen für andere Jahrgänge:

Hier geht's zum Bücherei-Wissen für die Klasse 7 bis 9. Einfach auf die unterstrichenen Begriffe klicken!

Werbematerial für Büchereien:

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