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Schulwissen Bibliothek Klasse 7 bis 9

Lesen ist cool - (c) S. Hofschlaeger/PIXELIO

Herzlich willkommen in der Bücherei. Sicher bist du nicht zum ersten Mal hier. Vielleicht kommst du sogar öfter und hast dir schon mal etwas für ein Referat oder eine Hausaufgabe ausgeliehen.

Auf diesen Seiten haben wir für dich zusammengefasst, wie du die Bücherei nutzen kannst und wie alles funktioniert. Viel Spaß beim Lesen!

Foto: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Die Bibliothek

Heißt es nun Bücherei oder Bibliothek? Beides ist richtig!

  • Das Wort Bücherei kommt vom deutschen Wort Buch. Es ist der ältere Begriff.
  • Das Wort Bibliothek besteht aus zwei griechischen Wörtern: bíblos - so hieß die Papyrusstaude, aus der im Alten Ägypten Papier und dann auch Bücher hergestellt wurden. Und théke - das heißt Kasten, Kiste, Behälter, Aufbewahrungsort. Bibliothek bedeutet also wörtlich übersetzt: Aufbewahrungsort für Bücher. Große Einrichtungen, die viele unterschiedliche Bildungs- und Informationsaufgaben erfüllen, nennt man eher Bibliothek.

Heute gibt es aber nicht nur Bücher in der Bibliothek, sondern auch andere Medien.

Das Wort Medium? ist lateinisch und bedeutet: Vermittler. Ein Medium vermittelt seinen Inhalt, es transportiert ihn, wie ein Lastwagen Dinge transportiert. Es gibt verschiedene Arten von Medien. In der Bücherei findest du sie alle:

Gedruckte Medien
Medien zum Zuhören und Anschauen
  • CD - Die CDs enthalten Hörbücher (Bücher, die auf CD vorgelesen werden), Hörspiele (Theaterstücke nur zum Zuhören) oder auch Musik (z. B. Kinderlieder, Rock, Pop).
  • DVD - Die DVDs enthalten Filme.
  • CD-ROM und DVD-ROM – sie enthalten Informationen in Form von Texten, Bildern, kleinen Filmen, Tönen ... oder Spiele.

Die Literatur

Es gibt zwei Arten von Büchern:

Erzählende Literatur

Die erzählende Literatur kann man in sogenannte Gattungen untergliedern:

  • Roman - Eine Geschichte füllt ein ganzes Buch.
  • Geschichten - Viele Geschichten zusammen ergeben ein Buch.
  • Gedicht - Wenn die Texte gereimt sind oder mit einem bestimmten Rhythmus vorgetragen werden, sind es Gedichte. Manchmal gibt es zu den Gedichten eine Melodie, dann ist daraus ein Lied geworden.
  • Comic - Wenn die Geschichte in Bildern erzählt wird, ist es ein Comic.
  • Theaterstück - Wenn eine Geschichte mit verteilten Rollen auf einer Bühne gespielt werden kann, dann ist es ein Theaterstück.

Kennst du ein Beispiel für jede Gattung?

Sachliteratur

Auch die Sachliteratur lässt sich untergliedern:

  • Sachbuch - Es handelt von einem Thema, einem Wissensgebiet, und berichtet darüber. Es kann einen einzigen, langen Aufsatz enthalten oder mehrere Aufsätze.
  • Lexikon? - Es enthält alle wichtigen Wörter zu einem bestimmten Thema und erklärt sie.

Das Lesen

Logisch: Lesen tut man mit den Augen. Man kann aber auch mit dem Stift lesen - wenn man nämlich das Gelesene aufschreibt. Natürlich schreibt man nicht das komplette Buch auf, sondern nur das Wichtigste: Man macht sich Notizen. Man kann auch in einem Buch das Wichtigste unterstreichen - aber nur, wenn einem das Buch selbst gehört!

Übrigens muss man nicht alles glauben, was in einem Buch steht. Nur weil etwas gedruckt ist, muss es deswegen nicht immer richtig sein. Autoren machen auch manchmal Fehler. Beim Lesen ein klitzekleines Fragezeichen im Hinterkopf zu behalten, ist deshalb nicht verkehrt. Im Zweifel kann man ja in einem zweiten Buch nachschlagen, ob das wirklich stimmt, was man gerade gelesen hat.

Rund ums Buch

Ein Buch erkennt man nicht nur an seinem Inhalt, sondern auch an vielen äußeren Merkmalen:

  • Auflage? (abgekürzt: Aufl.) - Wenn das Buch ausverkauft ist, wird es nachgedruckt. Man sagt dann, es gibt eine neue Auflage. Manche Bücher haben nur die erste Auflage (Erstauflage), weil wenige Menschen sie kaufen. Andere Bücher müssen immer wieder nachgedruckt werden, weil sie oft gekauft werden - sie erleben viele Auflagen. Oft nutzt man eine neue Auflage dazu, Fehler zu berichtigen, die in der ersten Auflage übersehen wurden.
  • Autor/Autorin - Er oder sie hat das Buch geschrieben. Ein anderes Wort dafür ist Schriftsteller/Schriftstellerin (von schreiben) oder Verfasser/Verfasserin (von verfassen).
  • Für alle Bilder (Fotos und Zeichnungen) muss angegeben sein, wer sie gemacht hat oder woher sie kommen. Man darf diese Werke nicht einfach umsonst abdrucken. Diese gesetzliche Regel nennt man Urheberrecht. Sie gilt übrigens auch für Texte.
  • Einband - Das ist die Außenhaut des Buches. Der Einband besteht aus dem Buchdeckel? (vorn und hinten) und dem Buchrücken? (die Schmalseite). Oft steht auf dem hinteren Buchdeckel etwas über den Inhalt des Buches. Auf dem Buchrücken steht meistens noch einmal der Titel und der Autor des Buches.
  • Erscheinungsjahr - Das Jahr, in dem die jeweilige Auflage des Buches herausgekommen ist. Bei naturwissenschaftlichen Büchern ist das wichtig, weil die Naturwissenschaften z. B. 1920 noch nicht so weit waren wie jetzt. Am Erscheinungsjahr erkennt man in dem Fall, ob ein Buch inhaltlich vielleicht veraltet ist.
  • Erscheinungsort? - Das ist die Stadt, in der sich der Verlag befindet, man sagt, in der der Verlag sitzt. Der Rowohlt Verlag? etwa sitzt in Reinbek bei Hamburg.
  • Herausgeber? - Er hat das Buch nicht selbst geschrieben, sondern die Texte anderer Autoren gesammelt und zu einem Buch zusammengestellt.
  • Illustration - Wenn ein Buch Bilder hat, ist es illustriert. Das Wort kommt vom lateinischen illustrare - das bedeutet erleuchten, erklären.
  • Impressum - Es steht vorn im Buch und enthält alle Informationen darüber, wer das Buch geschrieben hat, welcher Verlag es in welchem Jahr herausgebracht hat, in welcher Stadt der Verlag sich befindet, wer das Buch gedruckt hat, unter welcher ISBN-Nummer es registriert ist usw.
  • Inhaltsverzeichnis? - Es steht vorn im Buch und besteht aus einer Liste von Kapitelüberschriften und den dazu gehörigen Seitenzahlen. So bekommt man einen ersten Eindruck über das, was im Buch steht - über seinen Inhalt.
  • ISBN - Die ISBN-Nummer ist die Nummer, unter der das Buch unverwechselbar registriert ist. Jedes Buch hat seine eigene ISBN-Nummer. Sie steht ebenfalls im Impressum.
  • Register? - Bei Sachbüchern gibt es am Ende eine alphabetische? Liste aller wichtigen Wörter und Begriffe, die im Buch vorkommen, mit allen Seitenzahlen?. So muss man nicht stundenlang blättern, wenn man eine bestimmte Information sucht.
  • Schutzumschlag? - Ein gebundenes Buch (mit harter Außenhaut) hat meist noch einen Schutzumschlag? aus Papier. Der ist vorn und hinten um den Buchdeckel herumgeklappt. Auf diesen schmalen Innenklappen stehen Informationen über das Buch und den Autor - man nennt das Klappentext?.
  • Titel - Der Buchtitel oder auch Titel ist die Überschrift des Buches, sozusagen sein Name.
  • Übersetzer - Wenn das Buch aus einer fremden Sprache übertragen wird, ist dafür der Übersetzer zuständig.
  • Untertitel? - Viele Bücher haben noch eine Ergänzung zum Titel. Zum Beispiel bei diesem Buch von Max von der Grün?: "Vorstadtkrokodile" (Titel), "Eine Geschichte vom Aufpassen" (Untertitel).
  • Verlag - Das ist das Wirtschaftsunternehmen, das den Autor für den Text, die Druckerei? fürs Drucken? und die Buchbinderei? fürs Binden? des Buches bezahlt. Der Verlag schießt das Geld für das Buch also vor. Durch den Verkauf bekommt er es anschließend wieder herein. Wenn er Pech hat, kaufen nur wenige Menschen das Buch - dann macht der Verlag einen Verlust. Das ist sein Risiko. Der Inhaber eines Verlages heißt Verleger.
  • Widmung - Manchmal hat der Autor sein Buch einem Menschen gewidmet, der ihm im Leben besonders wichtig ist und dem er auf diese Weise danken will - oft ist das der Ehepartner oder es sind die Eltern.

Ein Literaturverzeichnis anlegen

Wenn du ein Referat für die Schule machst, dann ist es sinnvoll, sich eine Bücherliste anzulegen. Der richtige Name dafür lautet Literaturverzeichnis.
In der obigen Liste "Rund ums Buch" findest du alles, was du dafür brauchst. Folgendes gehört in ein Literaturverzeichnis hinein:

  • Name und Vorname des Autors
  • Buchtitel
  • Verlag
  • Erscheinungsort
  • ggf. die Auflage (falls es schon die 2., 3., 4. usw. Auflage ist)
  • Erscheinungsjahr
  • ggf. Seitenzahlen (bei Aufsätzen in Sammelbänden)

Ein Beispiel:
Funke, Cornelia: Drachenreiter. Dressler Verlag, Hamburg, 27. Aufl. 1997

Ein Literaturverzeichnis ist übrigens alphabetisch sortiert, nach den Anfangsbuchstaben vom Nachnamen der Autoren.

Bücher-Ordnung und Signatur

In einer Bibliothek hat jedes Buch seinen festen Platz. Damit man erkennt, wo es stehen muss, bekommt jedes Buch eine Buchstaben- und Ziffernkombination - wie einen Personalausweis. Das ist die sogenannte Signatur?.

Die erzählende Literatur? für die Erwachsenen steht zusammen. Sie ist alphabetisch geordnet, nach den ersten Buchstaben vom Nachnamen des Autors: Tanja Kinkel hat die Signatur Kin und steht vor Charlotte Link?, wo die Signatur Lin lautet. (Manche Bibliotheken haben so viele Bücher, dass sie statt der ersten drei Buchstaben die ersten vier nehmen.)

Die Sachliteratur? für die Erwachsenen ist auch geordnet: Alle Naturbücher stehen zusammen, alle Sportbücher, alle Lebensgeschichten - und so weiter. Für jedes Themengebiet gibt es einen Buchstaben, an dem man es erkennt. Für Musik ist das zum Beispiel S - alle Bücher über Musik haben eine Signatur, die mit S anfängt. Wenn du bei den Büchern für Erwachsene nach einem bestimmten Themengebiet suchst, fragst du am besten eine Bibliotheks-Mitarbeiterin, unter welchem Buchstaben du es findest.

Auch die Kinder- und Jugendliteratur ist geordnet, und zwar nach Ziffern. Je älter die Leser, desto höher ist die Ziffer:

  • 1 - Bilderbücher
  • 2 - Märchen
  • 3 - Sagen und Fabeln
  • 4.1 - Geschichten für Sechs- bis Neunjährige
  • 4.2 - Reime und Lieder
  • 4.3 - Sachbücher
  • 5.1 - Geschichten für Neun- bis Zwölfjährige
  • 5.2. - Geschichten für 13- bis 16-Jährige
  • 6 - Sachbücher für Zehn- bis 16-Jährige

Bücher für deine eigene Altersgruppe haben also Signaturen, die mit 5.2 und 6 anfangen.

Viele Büchereien verwenden diese Systematik. Erkundige dich, ob es auch in deiner Heimatbücherei so ist.

Wie aber findest du die Signatur und damit den Standort eines Buches? Dafür brauchst du den Katalog?.

Der Bibliotheks-Katalog

Die meisten Bibliotheken verwenden heute einen Online-Katalog. Er heißt OPAC?, das bedeutet "Online Public Access Catalogue", also: öffentlich zugänglicher Online-Katalog. Der OPAC? ist ein Online-Verzeichnis, in dem der ganze Bestand? der Bücherei aufgelistet ist. Alle Bibliotheksbesucher können im OPAC nachschlagen. Die Bibliotheksmitarbeiter helfen dir dabei, wenn du zum ersten Mal im OPAC suchst.

OPAC - (c) Staats- und Stadtbibliothek Augsburg

Der OPAC zeigt dir zunächst eine Maske, in die du alle Informationen eintragen kannst, die du über das Buch schon hast: Vielleicht kennst du den Namen des Autors, vielleicht auch nur ein Stichwort oder Schlagwort, einen Begriff wie "Windenergie" oder "Pferderassen". Auch damit kann der OPAC schon etwas anfangen.

Wenn der OPAC? dir das gesuchte Buch anzeigt, dann steht bei dem Ergebnis auch die Signatur? dabei, die das Buch hat. Sie führt dich ans richtige Regal und direkt bis zu dem Buch.

Zettelkataloge

Natürlich gab es auch schon Bibliothekskataloge?, bevor der Computer und das Internet erfunden waren. Sie heißen Zettelkataloge?, weil sie mit Zetteln - also Karteikarten - funktionieren, die zum Blättern in langen Schubladen einsortiert sind.

Es gibt mehrere Sorten von Zettelkatalogen: alphabetische und Schlagwortkataloge.

Alphabetischer Katalog

Das sind die Verzeichnisse, in denen alle Bücher alphabetisch aufgelistet sind, wieder nach dem Anfangsbuchstaben vom Nachnamen des Autors. Bücher von Cornelia Funke stehen also nicht nur im Regal, sondern auch im Katalog unter F und Bücher von Paul Maar? unter M.

Schlagwortkatalog

Im Schlagwortkatalog stehen die Bücher nach so genannten Schlagwörtern oder auch Stichwörtern. Wenn du ein Pferdebuch suchst, kannst du im Schlagwortkatalog unter P wie Pferd nachschlagen, dort findest du alle Pferdebücher, und zwar sowohl die Geschichten als auch die Sachliteratur.

Nicht alle Bibliotheken haben Schlagwortkataloge. Aber heute sucht man sowieso meistens über OPAC.

Die Ausleihe

Lesekarte für Erwachsene - (c) Stadtbücherei Bad Harzburg/Linda Schuster u. Anna-Lena Thamm, Photocase

Wenn du gefunden hast, was du ausleihen möchtest, gehst du zur Ausleihe und zeigst deinen Leserausweis und die Bücher vor. Beides wird per Scanner registriert und du bekommst einen Zettel mit. Auf ihm steht, was du ausgeliehen hast und wie lange du es behalten kannst. Die Leihfrist? kannst du meist verlängern - rechtzeitig anrufen oder vorbeigehen genügt. In vielen Büchereien kannst du auch übers Internet verlängern.

Viel Spaß beim Lesen und bis bald mal wieder in der Bücherei!

Bibliothekswissen für andere Jahrgänge:

Hier geht's zum Bücherei-Wissen für die Klasse 5 und 6 und für die Klasse 10 bis 12. Einfach auf die unterstrichenen Begriffe klicken!

Werbematerial für Büchereien:

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