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Kühn, Dieter

Dieter Kühn (geb. 1. Februar 1935 in Köln) ist ein deutscher Schriftsteller. Er begann seine Laufbahn als Hörspielautor, später schrieb er auch Romane, Dramen und viel beachtete Biographien. Der mit verschiedenen Literaturpreisen ausgezeichnete Autor lebt in Brühl bei Köln und in der Eifel.

Leben und Schreiben

Am 1. Februar 1935 in Köln geboren, verbrachte Dieter Kühn seine Kindheit und Jugend in Bayern. 1949 siedelte die Familie nach Düren über, wo Dieter Kühn 1955 am Stiftischen Gymnasium das Abitur machte. Im Anschluss studierte er Germanistik? und Anglistik in Freiburg im Breisgau, später wechselte er an die Universitäten München und Bonn. Er promovierte 1964 mit einer Arbeit über Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“. Zeitweise war er als Teaching Assistant am Haverford College in den USA tätig.

Seit 1965 lebt Dieter Kühn als freier Autor. Er begann seine schriftstellerische Laufbahn als Hörspielautor. Zu nennen sind hier vor allem die Hörspiele „Das Transparent“ (1960), „Das goldene Fass“ (1962) und „Ritornell“ (1965). Mit seinem ersten Prosabuch „N“ (1970), einer Biographie Napoleon Bonapartes, wurde Kühn einem größeren Publikum? bekannt. Indem er nicht nur die historischen Fakten spiegelte, sondern auch imaginäre Alternativen im Lebensweg von Napoleon aufzeigte, sprengte er den engen Rahmen konventioneller Biographien. Es folgten weitere Arbeiten, in denen er seine biographische Erzählweise in verschiedenen Gattungen erprobte. Charakteristisch sind die Erzählung „Ludwigslust“ (1977) und das Schauspiel „Seperatvorstellung“ (1978), die um König Ludwig II. kreisen, sowie das Hörspiel „Bettine liegt Goethe in den Ohren“ (1982), in dessen Mittelpunkt Bettina von Arnim steht.

Das Publikum? schätzt Dieter Kühn vor allem als vielseitigen Autor fiktionaler und dokumentarischer Prosa?, in denen er vor allem Themen und Gestalten der Vergangenheit behandelt. Weniger bekannt ist, dass er auch Kinderbücher? („Der Herr der Fliegenden Fische“, 1979), zeitkritische Dramen („Im Zielgebiet“, 1982) und rehbuchDrehbücher („Eine Reise nach Surinam“, [[1993?) verfasst hat. Für sein schriftstellerisches Werk? wurde Dieter Kühn mit verschiedenen angesehenen Literaturpreisen ausgezeichnet: Er erhielt unter anderem den Hörspielpreis der Kriegsblinden (1975), den Hermann-Hesse-Preis? (1977), den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste? (1989) und den Jan Polak Jugoslawien-Preis? (2004).

Dem Mittelalter auf der Spur

Einen Schwerpunkt im Werk? Dieter Kühns bilden seine semi-dokumentarischen Romanbiographien über mittelalterliche? Autoren. Großen Erfolg hatte er z. B. mit der Biographie „Ich Wolkenstein“ (1977), in der er dem Leben des Ritters und Sängers Oswald von Wolkenstein? nachspürte. Und auch hier kam wieder die Kühnsche Erzählweise zum Tragen: Meisterhaft gelingt es ihm, die Gestalt Oswald von Wolkensteins? sowie die zeithistorischen Hintergründe zum Leben zu erwecken. Beliebt bei den Lesern sind seine anspruchsvollen Biographien auch deshalb, weil sie flüssig zu lesen sind und komplexe Zusammenhänge mit einfachen Worten erklären. Mit „Herr Neidhart“ (1981) konnte er an den großen Erfolg von „Ich Wolkenstein“ anknüpfen. Im Rahmen der Biographie übertrug er sogar Teile von Neidharts? Werk? in eine moderne deutsche Fassung. Später befasste sich Kühn auch mit dem Leben von Ludwig van Beethoven, Karl Philipp Moritz, Wolfram von Eschenbach? und anderen herausragenden Personen vergangener Epochen.

„Frau Merian!“ (2002)

Viel Lob von der Fachkritik gab es für „Clara Schumann, Klavier. Ein Lebensbuch“ (1996), in dem Kühn zum 100. Todestag der Musikerin und Klaviervirtuosin ihren biographischen und künstlerischen Spuren nachspürt. Ebenfalls gute Kritiken bekam Kühn für sein Buch „Frau Merian!“ (2002) über die Botanikerin und bedeutende Malerin Maria Sibylla Merian, die zu den interessantesten Frauengestalten der deutschen Kulturgeschichte gehört.

„Gertrud Kolmar“ (2008)

In den folgenden Jahren entstanden die Werke? „Schillers Schreibtisch in Buchenwald“ (2005), „Geheimagent Marlowe. Roman eines Mordes“ (2007) und „Gertrud Kolmar. Leben und Werk, Zeit und Tod“ (2008). In Letzterem erzählt Dieter Kühn die Geschichte einer der wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen? und ihrer jüdischen Familie, die auf der Flucht vor den Nationalsozialisten in die ganze Welt emigrieren musste.

„Ein Mozart in Galizien“ (2008)

Im Jahr 2008 veröffentlichte Dieter Kühn den Band „Ein Mozart in Galizien“ (2008), der Franz Xaver Mozart, Sohn des großen Mozart und ebenfalls Komponist, gewidmet ist. Beruflich steht Franz Xaver im tiefen Schatten des Vaters, privat im Bann einer verheirateten und betörenden Frau, und das Leben kommt unmerklich zum Stillstand. Ein Rezensent urteilte: Dieter Kühns Verdienst bestehe darin, den vermeintlichen Sohn Mozarts aus der Randfigurenexistenz zu befreien und ihn anhand von Fakten, Zeugnissen und Gerüchten, aber ohne schnelle Schlüsse zu porträtieren.

Dieter Kühn hat zwei Söhne und lebt in Brühl bei Köln und in der Eifel.

Übrigens ...

hielt Dieter Kühn 1993 an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität die Poetik-Vorlesung.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Dieter Kühn bei Jokers
  • N. EA 1970. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN: 978-3596165469
  • Ich Wolkenstein. EA 1977. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1996, ISBN: 978-3596133345
  • Clara Schumann, Klavier. Ein Lebensbuch. EA 1996. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main , ISBN: 978-3100415035
  • Frau Merian!. EA 2002. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN: 978-3596156948
  • Schillers Schreibtisch in Buchenwald. EA 2005. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN: 978-3596173006
  • Geheimagent Marlowe. Roman eines Mordes. EA 2007. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN: 978-3596175352
  • Gertrud Kolmar. Leben und Werk, Zeit und Tod. EA 2008. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN: 978-3100415110
  • Ein Mozart in Galizien. Erzählte Geschichte. EA 2008. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN: 978-3596179145
  • Ich war Hitlers Schutzengel. Fiktionen. EA 2010. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN: 978-3100415158
  • Den Musil spreng ich in die Luft. Gefälschte Geschichten?. EA 2011. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN: 978-3100415165
  • Das Magische Auge. Mein Lebensbuch. S. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN: ISBN 978-100415134

Hörbücher

  • Der Herr der Fliegenden Fische. 2 CDs. Terzio Verlag, München 2006, ISBN: 978-3898355087
  • Die Geschichte der Liebe von Tristan und Isolde. CD. Patmos Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN: 978-3491912595
  • Parzival. CD. Patmos Verlag, Düsseldorf 2007,ISBN: 978-3491912311

Sekundärliteratur

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