Leben mit Picasso

von<br> Françoise Gilot

Dies ist ein Buch voller Geist und Humor, voller Leben und Spannung. Es fesselt von der ersten bis zur letzten Seite.

Françoise Gilot war die dritte Frau des Malers Pablo Picasso. Sie war sehr jung, als sie ihn kennen lernte, gerade 21 Jahre alt, und sie war besessen von der Malerei. Picasso, zu jener Zeit schon ein alter Mann, war dreimal so alt wie sie. Immer häufiger kam sie in sein Atelier, um mit ihm über seine Bücher zu reden.

Durch das Buch lernt der Leser Picasso kennen, diesen einsamen Menschen, dieses ungeheuer schwierige Genie. Lebendig steht er vor einem. Die Szenen, die Gespräche, die Schilderungen ihrer gemeinsamen Stunden vermitteln ein faszinierendes Bild. Man muss nicht das sprichwörtliche Mäuschen unterm Bett sein, um auf diese Weise mehr über Picassos Bilder zu erfahren, als es das bloße Auge wahrnehmen kann. Man kann das Buch nicht aus der Hand legen.

Françoise Gilot und Pablo Picasso hatten von Anfang an ein tiefes Verständnis füreinander. Ohne Zurückhaltung beschreibt Gilot die Anfänge ihrer Freundschaft und Liebe. Zehn Jahre war sie mit Picasso verheiratet.

Doch mehr und mehr nahm ihr seine Vergangenheit die Luft zum Atmen. Seine vorherigen Frauen konnten Picasso nicht loslassen und er nahm weiter Teil am Leben seiner Kinder. Gilot fühlte, wie ihr eigenes Leben immer mehr erdrückt wurde. Zuletzt verließ ihn mit ihren zwei gemeinsamen Kindern.

Dieser letzte Teil des Buches scheint besonders wichtig. Denn niemals fehlen in Gilots Erinnerungen Achtung und Zuneigung. Liebe und Respekt vor Picassos Genie scheinen überall durch ihre Worte hindurch, obwohl man den Maler manchmal wie ein reines Scheusal kennen gelernt hat.

Später heiratete Françoise Gilot noch einmal und wurde mit den Jahren eine anerkannte Malerin.

Literaturangaben

GILOT, FRANÇOISE/LAKE, CARLTON: Leben mit Picasso. Diogenes Verlag, Zürich 1981. 317 Seiten, 12,90 €.

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