Hauptseite | Buchmenschen | Buchmenschen A-Z | P | Padura, Leonardo


Padura, Leonardo

eigentlich Leonardo Padura Fuentes; ein kubanischer Schriftsteller, der viele Auszeichnungen erhielt

<div><a title="By Peter Groth (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons" href="><img width=256" alt="Leonardo Padura" src="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8e/Leonardo_Padura.jpg/256px-Leonardo_Padura.jpg"/></a></div> <div>Leonardo Padura im Instituto Cervantes Berlin 2008. By Peter Groth (Own work) [<a href="http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html">GFDL</a> or <a href="http://creativecommons.org/licenses/by/3.0">CC-BY-3.0</a>], <a href="">via Wikimedia Commons</a></div>

Leben und Wirken

Leonardo Padura wurde 1955 in Havanna geboren und ist ein sowohl populärer wie erfolgreicher kubanischer Schriftsteller. Er gilt als Erneuerer des kubanischen Krimis.

Leonardo Padura studierte Literaturwissenschaft in Havanna. 1980 schloss er sein Studium ab.

Danach veröffentlichte Leonardo Padura Reportagen? als Journalist? bei El Caimán Barbudo. Dort hatte er gute Kollegen und genoss den Einfluss, den der caimán seinerzeit hatte. Er lernte fast alle Schriftsteller, Maler und Theaterleute Kubas kennen. Doch war fast alles verboten, Leonardo Padura arbeitete ständig unter Spannung, unter dem Druck der politischen, ideologischen und polizeilichen Zensur?. Als er schon für El Caimán Barbudo arbeitete, las er Frühstück bei Tiffany von Truman Capote?. Das Buch gefiel ihm so sehr, dass er beschloss, so einen Roman zu schreiben. Das Ergebnis war Fiebre de caballos. Als er das Buch beendet hatte, fühlte er, dass er ein Schriftsteller war.

Paduras Texte hatten zwar viel Erfolg, brachten aber gesellschaftliche Tabus zur Sprache, was dazu führte, dass man Padura 1983 zur Jugendzeitschrift Juventud rebelde versetzte (wegen "ideologischer Probleme").

In den Jahren vor 1989 veröffentlichte? Leonardo Padura literaturwissenschaftliche Essays, Erzählungen und Bücher unter anderem über andere kubanische und lateinamerikanische Autoren. 1989 ernannte man Leonardo Padura zum Chefredakteur? von La Gaceta de Cuba, einer kubanischen Kulturzeitschrift, wo er sechs Jahre lang blieb. Ab diesem Zeitpunkt begann er Krimis zu schreiben.

1990/91 schrieb Leonardo Padura den ersten Roman seiner Havanna-Tetralogie, gerade als Krisen Kuba zu erschüttern begannen. Zwei Jahre zuvor war eine Gruppe hoher Militärs und Funktionäre des Innenministeriums wegen Drogenschmuggels verurteilt worden, was den Blick auf das Regime änderte – auch in der Literatur.

Es kam zu einer immer größeren Distanz zwischen dem Staat und den Künstlern, die sich immer mehr zur Freiheit der Kunst wandelte. Weil die Künste immer weniger staatliche Gelder erhielten, mussten sie, um leben zu können, die Realität realistisch darstellen. Das machte sie im Ausland interessant und erfolgreich. Auch Leonardo Padura schickte seine Manuskripte jetzt ins Ausland, wo er übersetzt? und veröffentlicht? wurde.

Leonardo Padura lebt in Havanna.

Werk

Weltbekannt wurde Padura mit dem „Havanna-Quartett“. Darin geht es um das welthistorisch bedeutsame Schlüsseljahr 1989. Im Rhythmus der vier Jahreszeiten erlebt der kubanische Polizist Mario Conde den Alltag in diesem Jahr. Er kommt in die Häuser der Armen und in die der Nomenklatura, weshalb der Krimi schnell zu einem Gesellschaftsportrait wird. Leonardo Padura "erfand" mit seiner Tetralogie einen neuen, realistischen und kritischen Krimi in Kuba, den er als "novela neopolicíaca" bezeichnete.

Der Polizist Mario Conde verkörpert die Enttäuschung einer desillusionierten Generation und eines Großteils der kubanischen Bevölkerung. Wie die Kubaner ist Conde pessimistisch gezeichnet: Er begegnet der Realität mit Nostalgie, Resignation und vielen Flaschen Rum.

Inspiriert ist das Werk? Paduras von Autoren, die ihn literarisch provozieren: Mario Vargas Llosa?, Cabrera Infante?, Vázquez Montalbán?, John Updike, García Márquez?, Fernando del Paso?, Truman Capote? und Jerome David Salinger?.

Leonardo Padura schreibt direkt und literarisch traditionell auf der einen Seite, doch dann ist seine Prosa ein paar Seiten weiter nahezu experimentell. Er beherrscht den Wechsel des Stils.

Übrigens ...

Leonardo Padura wollte und will in Kuba schreiben und seine Bücher von dort aus verbreiten. Dabei will er nicht explizit politisch sein, weil politische Literatur seiner Meinung nach von der Politik missbraucht wird.

Leonardo Padura gibt an, nur in Mantilla schreiben zu können ("in meinem Haus, morgens, mit Kaffee, Zigaretten, meinem Hund und, seit wir zusammenleben, mit meiner Frau. Es darf weder zu kalt noch zu heiß sein, noch kann ich Musik ertragen."). Normalerweise schreibt er von 7.30 bis 13.00 Uhr - jeden Tag.

Paduras Werke erscheinen auf Deutsch beim Unionsverlag?.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1993 Nationaler Romanpreis Cirilo Villaverde der Unión de Escritores y Artistas de Cuba für „Handel der Gefühle“.
  • 1995 Premio Café de Gijón für „Labyrinth der Masken“ (Spanien)
  • 1995 Premio Internacional de Novela Negra für „Labyrinth der Masken“
  • 1997 Premio Hammett für Labyrinth der Masken (Spanien)
  • 1998 Premio Hammett für „Das Meer der Illusionen“ (Spanien)
  • 2002 Premio de América insular y de la Guayana für „Ein perfektes Leben“
  • 2009 Premio Raymond Chandler für sein Gesamtwerk (wichtigster italienischer Noir-Preis)
  • 2012 Premio Nacional de Literatura de Cuba (Nationalpreis für Literatur Kubas, höchste literarische Auszeichnung Kubas)

Werke (Auswahl)

Die Mario-Conde-Romane

  • Havanna-Quartett: Pasado perfecto (1991; dt. Ein perfektes Leben, 2003); Vientos de cuaresma (1994; dt. Handel der Gefühle, 2004); Máscaras (1997; dt. Labyrinth der Masken, 2005); Paisaje de otoño (1998; dt. Das Meer der Illusionen, 2005).
  • Adiós Hemingway (2001; dt. Adiós Hemingway, 2006)
  • La neblina del ayer (2005; dt. Der Nebel von gestern, 2008)

Weitere Romane und Erzählungen

  • Fiebre de caballos (Roman, 1988)
  • Según pasan los años (Erzählungen, 1989)
  • El cazador (Erzählungen, 1990)
  • La puerta de Alcalá y otras cacerías (Erzählungen, 1998)
  • La novela de mi vida (Roman, 2002).

Literaturwissenschaft, Essays, Reportagen

  • Con la espada y con la pluma: Comentarios al Inca Garcilaso (1984)
  • Colón, Carpentier, la mano, el arpa y la sombra (1987)
  • Lo real maravilloso: creación y realidad (1989)
  • El alma en el terreno (Interviews, zusammen mit Raúl Arce, 1989)
  • Un camino de medio siglo: Carpentier y la narrativa de lo real maravilloso (1994)
  • El viaje más largo (Reportagen, 1994)
  • Los rostros de la salsa (Interviews, 1997)
  • Modernidad, posmodernidad y novela policial (2000)

Links


Hauptseite | Buchmenschen | Buchmenschen A-Z | P | Padura, Leonardo

Daten hochladen
Buecher-Wiki Verlinken
FacebookTwitThis
Pin ItMister Wong
RSS-Feed RDF-Feed ATOM-Feed

schliessen