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Pressler, Mirjam

Mirjam Pressler (geb. 18. Juni 1940 in Darmstadt) ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie hat mehr als 40 Bücher geschrieben und etwa 300 Bücher aus dem Englischen, Niederländischen und Hebräischen übersetzt. Zu Bekanntheit gelangten vor allem ihre sozialkritischen? Romane für junge Leser.

Leben und Schreiben

Mirjam Pressler - (c) Karen Seggelke/Beltz und Gelberg

Mirjam Pressler wurde am 18. Juni 1940 als Kind einer jüdischen Mutter in Darmstadt geboren. Sie wuchs bei Pflegeeltern und im Kinderheim auf. Als sie elf Jahre alt war, kam sie in ein Internat. Später besuchte sie ein Gymnasium in Darmstadt und machte dort das Abitur. Anschließend studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt am Main sowie in München Malerei und Sprachen.

Danach ging sie nach Israel, wo sie eine Zeit lang in einem Kibbuz lebte. Zurück in Deutschland heiratete sie 1964 einen Israeli und bekam drei Töchter. 1970 trennte sich das Paar und Mirjam Pressler ging nach München, wo sie einen Jeansladen eröffnete. Angeregt durch moderne Jugendbücher, widmete sie sich dem Schreiben und legte 1980 unter dem Titel „Bitterschokolade“ ihr literarisches Debüt? vor.

„Bitterschokolode“ (1980)

Ihr Erstling? „Bitterschokolade“ war ein großer Erfolg und wurde noch im selben Jahr mit dem renommierten Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis? ausgezeichnet. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die dicke Eva – eine jugendliche Außenseiterin, die im Lauf der realistisch erzählten Geschichte lernt, mit ihrem Kummer fertig zu werden. Von „Bitterschokolade“ wurden rund 400.000 Exemplare verkauft.

Mirjam Pressler stellt meist junge Menschen ins Zentrum ihrer Bücher – häufig Mädchen, die in eine Krise gestürzt sind und sich von der Umwelt zurückgezogen haben. Kritiker und Leser lobten immer wieder ihre erstaunliche Gabe, sich in ihre Figuren hineinzufühlen und von deren Nöten und Ängsten, aber auch vom Glück? zu erzählen. Ihr Lebensthema sei die beschädigte Kindheit, hat Mirjam Pressler einmal gesagt.

„Novemberkatzen“ (1982)

In rascher Folge veröffentlichte sie nun weitere Bücher für junge Leser. Allein im Jahr 1981 erschienen die drei Romane „Kratzer im Lack“, „Nun red doch endlich“ und „Stolperschritte“, mit denen sie an den Erfolg ihres Erstlings? anknüpfte. „Stolperschritte“ wurde mit dem Züricher Kinderbuchpreis La vache qui lit ausgezeichnet. Der Roman erzählt von den Problemen eines gehbehinderten Jungen.

Eins ihrer wohl schönsten und bewegendsten Bücher ist der 1982 erschienene Roman „Novemberkatzen“, in dem sie von der kleinen und schwachen Ilse erzählt. Das Mädchen lebt mit der Mutter und den älteren Brüdern im Gemeindehaus, der Vater hat die Familie verlassen. Die anderen Kinder verspotten Ilse, die Lehrer stempeln sie als Dummkopf und Nichtsnutz ab.

Ein kleiner Junge, der seit einem Unfall gelähmt ist und das Bett nicht verlassen kann, ist ihr einziger Freund. Allem Elend, aller Ungerechtigkeit zum Trotz erobert Ilse sich ihren Platz in der Welt. Im Jahr 1986 wurde „Novemberkatzen“ von Sigrun Koeppe? erfolgreich verfilmt. Inzwischen liegt der Roman auch als Hörbuch vor.

Neue Herausforderungen

Mirjam Presslers sozialkritische Kinder- und Jugendbücher waren ein Novum. Sie muten jungen Lesern die Wahrheit zu und verklären nichts: Die Autorin zeigt das kummervolle und beengte Leben von jugendlichen Außenseitern im schonungslosen Licht der Wirklichkeit. Ihre dokumentarisch knappe und schnörkellose Sprache entfaltet dabei eine beeindruckende Intensität, die auch viele erwachsene Leser in ihren Bann zieht.

Bald wendete Mirjam Pressler sich auch anderen Feldern zu: Im Jahr 1986 erschien ihr erster Kriminalroman „Mit 64 stirbt man nicht“. In den späten 1980er Jahren schrieb sie zudem Erstlesetexte? für das Vorschulalter und Bilderbücher. Außerdem machte sie sich als Übersetzerin von Kinderbüchern einen Namen, die Originale stammten aus dem Niederländischen, Hebräischen, aus dem Englischen und Afrikaans.

Ihre wohl wichtigste Arbeit als Übersetzerin ist die aus dem Niederländischen übertragene Kritische Ausgabe? der „Tagebücher der Anne Frank?“ (1991). Anne Frank war ein deutsches Mädchen, das sich mit seiner Familie wegen seiner jüdischen Abstammung im niederländischen Exil versteckt hielt und zuletzt doch nach Bergen-Belsen deportiert wurde, wo es ermordet wurde. Das Tagebuch der Anne Frank gilt als einzigartiges Dokument aus der Zeit des Nationalsozialismus.

„Malka Mai“ (2001)

In ihrem viel gelobten Roman „Malka Mai“ (2001) verbindet sie eine einfühlsam erzählte Jugendgeschichte mit den Schrecknissen des Zweiten Weltkrieges. Malka, die junge Heldin, flüchtet mit der Mutter und der Schwester aus Polen nach Ungarn. Als sie plötzlich erkrankt, muss sie auf der Flucht zurückgelassen werden. Sie überlebt, doch die Erlebnisse während ihrer abenteuerlichen Odyssee haben einen anderen Menschen aus ihr gemacht. Der Roman basiert übrigens auf einer wahren Lebensgeschichte.

Erfolge feierte sie zudem mit den Romanen „Für Isabel war es Liebe“ (2002), „Die Zeit der schlafenden Hunde“ (2003) und „Wundertütentage“ (2005). Begeistertes Lob erntete sie auch für ihr spannendes Jugendbuch „Golem stiller Bruder“ (2007), der den Leser ins Prag des 16. Jahrhunderts führt. Darin verknüpft sie eine tragische Jugendgeschichte mit der unheimlichen Legende vom Prager Golem?, der in der verwinkelten Judenstadt, unterhalb der alten Königsburg, sein Unwesen treibt.

Mirjam Pressler lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von München.

Übrigens ...

hat Mirjam Pressler im Alibaba Verlag? eine Reihe mit Kinderbüchern israelischer Autoren herausgegeben.

Ehrungen

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Mirjam Pressler bei Jokers
  • Die Jessi-Reihe
    • Jessi, ich schenk dir meinen Wackelzahn. OA 1987
    • Jessi – Lutzibutzi spinnt. OA 1990
    • Jessi, Eine Sekunde nicht aufgepasst. OA 1995
    • Jessi und die Tante Dorothea. OA 1995
    • Geschichten von Jessi. OA 1999
    • Neues von Jessi. OA 2000
  • Die Ben und Lena-Reihe
    • Ben und Lena im Kindergarten. OA 1997
    • Ben und Lena und das Kätzchen. OA 1997
    • Ben und Lena gehen einkaufen. OA 1998
    • Ben und Lena gehen zum Arzt. OA 199
    • Ben und Lena freuen sich auf Weihnachten. OA 2000
  • Bitterschokolade. Roman. OA 1980
  • Kratzer im Lack. OA 1981
  • Nun red doch endlich. Kinderroman. OA 1981
  • Novemberkatzen, Kinderroman. OA 1982
  • Zeit am Stiel. Roman. OA 1982
  • Katharina und so weiter. Erzählung. OA 1984
  • Nickel Vogelpfeifer. Erzählung. OA 1984
  • Riesenkuß und Riesenglück. OA 1984
  • Mit vierundsechzig stirbt man nicht. Kriminalroman. OA 1986
  • Goethe in der Kiste. OA 1987
  • Wer sich nicht traut, ist ein Feigling. Geschichten zum Mutmachen. OA 1990
  • Der schönste Hund der Welt. OA 1992
  • Ich sehne mich so. Die Lebensgeschichte der Anne Frank. OA 1992
  • Sieben und eine Hex. Hexengeschichten. OA 1992
  • Auch Vampire können sich irren und andere Geschichten zum Gruseln. OA 1994
  • Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen. Roman. OA 1994
  • Shylocks Tochter. Roman. OA 1999
  • Malka Mai. OA 2001
  • Für Isabel war es Liebe. Roman. OA 2002
  • Die Zeit der schlafenden Hunde. OA 2003
  • Rosengift. Roman. OA 2004
  • Wundertütentage. Roman für Kinder. OA 2005
  • Golem stiller Bruder. OA 2007
  • Nathan und seine Kinder. OA 2009
  • Grüße und Küsse an alle. Die Geschichte der Familie von Anne Frank. OA 2009
  • Ein Buch für Hanna. OA 2011
  • Wer morgens lacht. Roman. OA 2013

Hörbücher

  • Guten Morgen. Gute Nacht. CD. Beltz Verlag, Weinheim 2005, ISBN: 978-3407809520
  • Nathan und seine Kinder. CD. Jumbo Neue Medien, 2010, ISBN: 978-3833725753
  • Rosengift. 5 CDs. Jumbo Neue Medien, 2005, ISBN: 978-3833712043

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