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Prigow, Dmitrij Alexandrowitsch

Dmitrij Alexandrowitsch Prigow (geb. 5. November 1940 in Moskau; gest. 16. Juli 2007 in Moskau) war ein russischer Künstler und Autor. Er gilt als eine Leitfigur des neuen russischen Konzeptualismus?.

Leben und Schreiben

Dmitrij Alexandrowitsch Prigow - (c) Folio Verlag

Dmitrij Alexandrowitsch Prigow wurde am 5. November 1940 in Moskau geboren. Er war Dichter?, Künstler, Erfinder und gilt als Leitfigur des russischen Konzeptualismus?. Prigow ist Autor zahlreicher Gedichtbände und Prosatexte. Seine Gedichtzyklen über den Milizionär und die Küchenschabe gehören zu den bekanntesten Texten des ehemaligen literarischen russischen Undergrounds.

Prigow veröffentlichte in Russland seit 1989, schrieb dabei mehr als 25.000 Gedichte, bestritt Tausende Lesungen und führte zahlreiche Performances durch. Publikationen von ihm finden sich u. a. in den Magazinen „Schreibheft “ und „Akzente “.

In deutscher Sprache erschienen von Prigow „Poet ohne Persönlichkeit“ (1991) und „Der Milizionär“ (1991). Stationen seiner zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen sind beispielsweise Inter Art in Berlin, Städtisches Museum in Mühlheim an der Ruhr, Ludwig Museum in Budapest, documenta in Kassel, Stedelijk Museum in Amsterdam, Kunstverein Hannover und Struve Gallery in Chicago.

1990/91 war Prigow DAAD-Stipendiat in Berlin (DAAD = Deutscher Akademischer Austauschdienst).

Dmitri Alexandrowitsch Prigow verstarb am 16. Juli 2007 in Moskau an den Folgen eines Herzinfarkts.

Lebt in Moskau!

Dmitri Prigov: Lebt in Moskau! - (c) Folio Verlag

Der Roman war Dmitri Prigovs Beitrag im deutsch-russischen Kulturjahr 2003. Held seines Romans ist Moskau, Russlands Hauptstadt als vielstimmiger Kosmos, voll bizarrer Fantasien und Katastrophen. „Lebt in Moskau!“ ist ein Delirium mit und ohne Alkohol, ein Feuerwerk an schwarzem Humor und Sarkasmus, eine Apotheose Moskaus, deren Surrealismus mehr über die Realität der Stadt und ihrer Bewohner aussagt, als alle realistischen Beschreibungen es je leisten könnten.

Prigov, der „Patriarch“ des Moskauer Underground, erzählt seine frühesten Russischer konzeptualismusserinnerungen: wie die deutsche Luftwaffe Moskau bombardiert, wie deutsche Kriegsgefangene in riesigen Kolonnen durch die Stadt getrieben werden, vom Leben der Pioniere und von den Formen der grenzenlosen Bewunderung für Stalin über dessen Tod hinaus. Er spricht vom besetzten Estland und den Zuständen in einer Moskauer Kommunalka, davon, warum sich Kinder zu geheimen Orden zusammenschlossen, aber auch davon, warum Chruschtschow zum Kannibalen mutiert und den Dichter Wosnessenski in einem wilden Gelage verspeist und Gorbatschow alle Alkoholiker der Stadt spurlos verschwinden lässt.

Prigovs Moskau ist eine Stadt in Panik – einmal tauchen Haifische in der Moskwa auf, ein andermal nehmen die Schlachten zwischen Jugendbanden das Ausmaß eines Weltkrieges an. Prigov erzählt von den legendären Spielen zwischen „Dynamo“ und „Spartak“, von den zweifelhaften Errungenschaften sowjetischer Wissenschaft und von bizarren Experimenten mit alten Menschen. Er bevölkert die Stadt mit Ratten und Küchenschaben und lässt sie schließlich in ihren eigenen Exkrementen untergehen.

Moskau–Japan und zurück

Dmitri Prigow: Moskau-Japan und zurück - (c) Folio Verlag

Dmitri Prigow erzählt von seinem Japan, voll der ganz normalen Skurrilitäten – Moskau ständig im Gepäck.

Dmitri Prigow hat seinen Freunden vom Moskauer Hinterhof etwas Entscheidendes voraus: Er hat Japan gesehen – und damit die Welt! Jetzt erzählt er ihnen von hysterischen Raben, die Menschenköpfe attackieren – nicht zu vergleichen mit den russischen Krähen! –, vom Koch eines russischen Lokals in Sapporo, dessen Vater als japanischer Offizier durch die Internierung in Sibirien dem Harakiri entging, von Sumo-Ringern, die vom Podest stürzen und Zuschauer zerquetschen, von der Geruchlosigkeit in diesem Land und dem schier unfassbaren Aufkommen an Toiletten. In kurzweiligem Ton und wie beiläufig verschränkt Prigow Begebenheiten im exotischen Reiseland Japan mit skurrilen Assoziationen, Reflexionen, Träumen, Erinnerungen und zahllosen Russland-Episoden.

Auszeichnungen

  • 1993: Puschkin-Preis

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Dmitri Alexandrowitsch Prigow bei Jokers
  • Der Milizionär und die Anderen. Gedichte und Alphabete, Reclam-Verlag, Leipzig 1992, ISBN: 978-3379014212
  • Lebt in Moskau!, Folio Verlag, Wien 2003, ISBN: 978-3852562346
  • Moskau–Japan und zurück, Folio Verlag, Wien 2007, ISBN: 978-3852563602

Sekundärliteratur (Auswahl)

  • Dmitrij Prigow: Arbeiten 1975-1995, von Gabriele Ueslberg (Vorwort), Katalin Neray (Vorwort), Bernard Ceysson (Vorwort), Claus Bach (Autor), Gabriele Uelsberg (Autor), herausgegeben vom Kunstmuseum in der Alten Post, Mülheim an der Ruhr 1995, ISBN: 978-3928135054

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