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Schiller-Museum Bauerbach
Im Wohnhaus des Ritterguts Bauerbach lebte Friedrich Schiller nach seiner Flucht aus Stuttgart unter dem Decknamen Dr. Ritter von Dezember 1782 bis Juli 1783. Hier schrieb er das Drama "Kabale und Liebe" und erste Szenen des "Don Carlos".
Neben Schillers Arbeits- und Schlafzimmer können die Wohnräume seiner Gastgeber, der Familie Wolzogen, besichtigt werden.
Foto: Franz Haindl/ www.pixelio.de
Geschichte
Südlich von Meiningen befindet sich das ehemalige Rittergut Bauerbach, welches seit 1697 im Besitz der Familie Wolzogen war. 1774 erbten Henriette von Wolzogen und ihre fünf Kinder das Anwesen. Ein großer Teil der Einrichtung stammt noch aus dieser Zeit.
Nach seiner Flucht aus Stuttgart vor dem württembergischen Herzog Carl Eugen fand Friedrich Schiller hier von Dezember 1782 bis Juli 1783 unter dem Decknamen Dr. Ritter einen sicheren Unterschlupf. Der Herzog hatte ihm unter Androhung der Festungshaft das Schreiben verboten.
Seine Gastgeberin, Henriette von Wolzogen, war übrigens die Mutter eines ehemaligen Mitschülers von Friedrich Schiller auf der Karlsschule. Einziger Eingeweihter war der Meininger Bibliothekar Reinwald. Dieser versorgte Schiller dann auch mit der benötigten Literatur.
Während seines Aufenthaltes in Bauerbach beendete Schiller seine Arbeit am Drama „Kabale und Liebe“, schrieb an der „Verschwörung des Fiesco zu Genua“ und begann mit den ersten Szenen des „Don Carlos“.
1837 wurde hier eine erste Schiller-Gedächtnisfeier abgehalten. Etwa 100 Jahre später, von 1931 bis 1934, wurde das Gebäude dann zu einem Museum umgestaltet. 1995 wurde das Fachwerkhaus umfassend restauriert. 2005 informierte eine Sonderausstellung über Schillers Flucht aus Stuttgart bis zum Asyl in Bauerbach.
Ausstellung
Im Museum zugänglich sind die drei Wohnräume Friedrich Schillers und die der Familie Wolzogen. Die ältesten Möbel in Schillers Räumen stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Die Ausstellung beherbergt einige Bücher, die Friedrich Schiller in der Meininger Hofbibliothek? ausgeliehen hatte sowie Erstausgaben von Schillers Werken, die hier geschrieben wurden. Zu sehen sind des Weiteren ein barocker Schreibtisch, Porträts von Bekannten Schillers aus Mannheim und Meiningen, Ansichten von Bauerbach und Umgebung sowie Briefe, die Friedrich Schiller an seine Gastgeberin Henriette von Wolzogen und deren Tochter Charlotte geschrieben hatte.
Ein besonders interessantes Stück ist die handschriftliche Überlieferung eines Teils der ursprünglichen Fassung von „Kabale und Liebe“, konkret des ersten Entwurfs der Unterredung zwischen Lady Milford und Ferdinand von Walter.
Kontakt und Öffnungszeiten
Schiller-Museum Bauerbach
Hauptstraße 3
98617 Bauerbach
Telefon: 036945 | 50301
Informationen für Besucher
Klassik Stiftung Weimar
Frauentorstraße 4
99423 Weimar
info@klassik-stiftung.de
Tel. 03643 | 545-401 /-402 /-403
Fax 03643 | 41 98 16
Hinweis
Das Schiller-Museum Bauerbach besitzt aus personaltechnischen Gründen ab dem 1. März 2008 vorerst keine geregelten Öffnungszeiten.
Übrigens ...
Seit 1959 befindet sich in Bauerbach ein Naturtheater. In den Sommermonaten werden hier von einheimischen Darstellern Stücke für Jung und Alt aufgeführt. Neben einigen Werken Schillers werden auch die anderer Autoren zum Besten gegeben.
Literatur
- Bücher von und über Friedrich Schiller bei Jokers
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