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Shangri-La

Shangri-La ist ein literarisches Thema, das auch in der Esoterik eine Rolle spielt.

Bedeutungen

Das Herz der Welt, Buchcover - (c) Pendo Verlag

Shangri-La ist zum einen Synonym? für eine paradiesische Landschaft, die in Tibet zu verorten ist. Auch heute noch suchen Forscher und Abenteurer nach einer solchen Landschaft, die Shangri-La sein könnte.

Zum anderen wird mit Shangri-La heute eine Sehnsucht vieler Menschen nach universeller Weisheit und Unabhängigkeit des menschlichen Geistes von Zeit und Raum bedient. Ein seelischer Zustand der Reinheit und Klarheit, der durch spezielle buddhistische Übungen erfahren werden kann und dem Harmonie und Frieden zu eigen sind.

Shangri-La wird aber auch mit dem mystischen Königreich „Shambhala“ gleichgesetzt, das schon zu Buddhas Zeiten existiert haben soll. Manche Esoteriker vermuten Shambhala unter der Wüste Gobi als unterirdisches Reich verborgen. Ferdinand Ossendowski beschrieb es in seinem Abenteurerroman? „Tiere, Menschen und Götter“ als Königreich Agartha in der Mongolei.

Der Shambhala Mythos beschreibt ein Königreich, in dem erleuchtete Herrscher über die geheimen Lehren des Buddhismus wachen. In einem Endzeitszenario? werden die „Mächte des Bösen“ geschlagen und ein „Goldenes Zeitalter“ zieht herauf. Danach verwandelt sich die Erde in ein Paradies. Jedoch gibt es in alten religiösen buddhistischen Schriften keine Ortsangaben zu Shambhala. Um nach Shambhala zu gelangen, bedarf es einer inneren Reise zur spirituellen Reife.

Bekanntwerdung

Tibet als Ort mystischer Heilsfindung war schon im 19. Jahrhundert Ziel von Forschungsreisen. Durch die Gründung und Ausbreitung theosophischer Gesellschaften Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieses Gedankengut auch in die westliche Welt getragen. Besonderen Anteil daran hatte Madame Blavatsky mit ihrer 1888 veröffentlichen Geheimlehre.

Die Nationalsozialisten, die ein auffälliges Interesse an den Mythen Tibets zeigten und sie gerne für ihre Zwecke missbrauchten, finanzierten 1938 und 1939 eigene Expeditionen dorthin, um landwirtschaftliche und pseudowissenschaftliche Studien vor Ort betreiben zu können. SS-Chef Heinrich Himmler, der mit der Wewelsburg bei Paderborn eine geheime esoterische Kultstätte aufgebaut hatte, sah in Tibet eine Rückzugstätte der arischen Rasse nach dem Untergang von Atlantis.

Mit der in seinem Roman „Lost Horizon“ beschriebenen Utopie eines Ortes, an dem die Weisheit der ganzen Welt von einigen Auserwählten bewahrt wird, hat dann erstmals James Hilton? ein breites Publikum erreicht.

Shangri-La in der Literatur

Literatur vor 1930

Die Geheimlehre von Helena Petrowna Blavatsky

Die Abenteurerin und Anhängerin okkulter Lehren entwickelte in diesem Werk eine eigene Sicht von der Entstehung der Welt, der Menschwerdung. Sie schuf ein esoterisches Weltbild, das bis heute seine Anhänger findet. Dazu bediente sie sich der unterschiedlichsten wissenschaftlichen und religiösen Quellen. Durch Gründung der Theosophischen Gesellschaft im Jahre 1875 in New York konnte sie ihre Ideen bald in der westlichen Welt und später auch in Indien, wo sie von 1979 bis 1885 lebte, verbreiten. Im wesentlichen ging ihr darum, „das Wissen über die Gesetze, welche das Universum beherrschen, zu sammeln und zu verbreiten.“ „to collect and diffuse a knowledge of the laws which govern the universe“ (zitiert bei Goodrick-Clarke, Helena Blavatsky, Berkeley CA 2004, S. 8)

  • Blavatsky, Helena Petrowna: Die Geheimlehre. 4 Bde. Erstausgabe 1888, erste deutsche Ausgabe 1899. Neuausgabe: Esoterische Philosophie (1999)
"Tiere, Menschen und Götter" von Ferdinand Ossendowski

Als Verfolgter war Ferdinand Ossendowski (1876–1945) nach der Oktoberrevolution von Sibirien über die Mongolei, China und Tibet auf der Flucht nach Indien. Später ließ der Professor sich dann in der USA nieder. Seine Reisebeschreibungen erzählen spannend von angeblich selbst erlebten Abenteuern, seinen Begegnungen mit gefährlichen Zeitgenossen wie Baron von Ungern-Sternberg oder Ataman Semjonow. Er fesselt mit seinen Phantasien zu Agarthe und Shambhala. Dabei liegt es am Leser, was er für Wahrheit und was für Dichtung hält.

  • Ossendowski, Ferdinand: Tiere, Menschen und Götter. Frankfurter Societäts-Druckerei G.M.B.H, 1924
"Mein Weg durch Himmel und Höllen – Abenteuer meines Lebens" von Alexandra David-Neel

Spannende Lektüre bietet die französische Autorin Alexandra David-Néel (1868–1968), die im vergangenen Jahrhundert als erste Frau die "verbotene" Stadt Lhasa erlebt hat. Ihre spannenden und authentischen Bücher über Tibet – Land, Leute und Religion – sind eine Quelle der Information und des ungetrübten Lesevergnügens. 1891 trat Alexandra David-Néel, in ihrem ersten Leben Sängerin, eine Reise nach Indien an und von da an ließ sie weder Asien noch das Reisen wieder los. In spannenden Büchern über Tibet, Land, Leute und Religion bietet sie ihren Lesern eine Fülle von Informationen, ohne je sentimantal oder belehrend zu wirken.

  • David-Néel, Alexandra: Mein Weg durch Himmel und Höllen – Abenteuer meines Lebens. Ersterscheinung 1927. Neuauflage: Bern, Scherz 1988

Literatur nach 1930

"Lost Horizon" / "Der verlorene Horizont" von James Hilton

Hilton gelingt es in seinem Roman, durch eine Rahmenhandlung? mit westlichen Romanfiguren vor fernöstlicher Landschaft, in einem tibetischen Kloster eine faszinierende Verbindung west-östlicher Schicksale lebendig werden zu lassen. Der Roman wurde bald zum internationalen Bestseller und ist heute ein Klassiker der utopischen Literatur.

  • Hilton, James: "Lost Horizon". Ersterscheinung 1933. Piper Verlag, München, 8. Aufl. 2003, ISBN: 978-3492239639
"Der Weg nach Shambhala" von Edwin Marshall Bernbaum

Der Tibetologe Edwin Marshall Bernbaum beschäftigt sich in seinem Buch ausführlich mit dem Mythos Shambhala. Er beschreibt es sowohl als geografischen Ort als auch als Seelenzustand, und das auf sehr eingängliche Art.

  • Bernbaum, Edwin Marshall: Der Weg nach Shambhala – Auf der Suche nach dem sagenhaften Königreich im Himalaya. Hamburg 1982
"Shangrila" von Michael McRae

Michael McRae’s "Shangrila" ist für alle, die sich ausführlich und unterhaltsam über den Mythos "Shangri-La" informieren wollen, genau das richtige Buch. Gerne begleitet man den Autor bei seiner Suche nach dem letzten Paradies.

  • McRae, Michael: Shangri-La. Die Suche nach dem letzten Paradies. Piper Verlag, München 2004, ISBN: 978-3492241502
"Das Herz der Welt" von Ian Baker

Ian Baker hat es geschafft, in einer Expedition einen der letzten weißen Flecken auf der Landkarte zu erobern. Sein Reisebericht über ein atemberaubendes Abenteuer liest sich spannend bis zur letzten Seite?.

  • Baker, Ian: Das Herz der Welt. Eine Reise zum letzten verborgenen Ort. Pendo Verlag, München 2006, ISBN: 978-3866120976
"Der Silberpalast des Garuda" von Bruno Baumann

Auch dieser Abenteurer, war auf vielen seiner Expeditionen auf der Suche nach Shangri-La. Er fand Spuren einer alten Hochkultur in Tibet und berichtet darüber sehr kenntnisreich und engagiert.

  • Baumann, Bruno: Der Silberpalast des Garuda. Die Entdeckung von Tibets letztem Geheimnis. Piper Verlag, München 2008, ISBN: 978-3492250993

Literatur

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