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Stephenson, Neal

Neal Stephenson - (c) Peter von Felbert

Neal Stephenson (geb. 31. Oktober 1959 in Fort Meade, Maryland) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er schreibt höchst erfolgreich Science Fiction, historische Romane, Cyberpunk? und Postcyberpunk. Sein früher Roman "Snow Crash" (1992), in dem er den Begriff "Avatar" als Bezeichnung für eine künstliche Person in der virtuellen Welt einführte, gilt als Klassiker der Science Fiction. Stephenson veröffentlicht auch unter dem Pseudonym Stephen Bury.

Leben und Schreiben

Neal Stephenson wurde am 31. Oktober 1959 in Fort Meade, Maryland, geboren. Er entstammt einer Familie von Naturwissenschaftlern: Sein Vater lehrte als Professor für Elektrotechnik, seine Mutter arbeitete als Biochemikerin. Die Großväter wiederum waren Professoren für Physik bzw. Biochemie. Stephenson wuchs in Champaign-Urbana, Illinois, sowie in Ames, Iowa auf. 1977 beendete er die Schule und begann in Boston Physik zu studieren. Bald nahm er noch Geographie dazu, dies wurde dann sein Hauptfach. Beide Fächer schloss er 1981 ab. Seit 1984 lebt Neal Stephenson hauptsächlich im Nordwesten der USA. Heute wohnt er mit seiner Familie in Seattle.

Nachdem er sein Studium beendet hatte, schrieb Neal Stephenson seinen ersten Roman. Doch erst der dritte wurde veröffentlicht: "The Big U" erschien 1984, war aber nicht sonderlich erfolgreich. Es folgten ein weiteres unveröffentlichtes Buch und dann "Zodiac" (1988), das aber auch eher unbeachtet blieb. 1991 kam dann, nach einem weiteren unveröffentlichten Buch, "Snow Crash". Der Cyberpunk-Roman handelt von einem Pizza-Boten, Hacker und Samurai-Schwertkämpfer, der über seinen Computer in die virtuelle Welt des "Metaversums" eintaucht und dort als Krieger gegen einen Schurken antritt, der die Welt in die Infokalypse zu stürzen droht. Das Buch brachte den Durchbruch. Seither schreibt Stephenson einen Bestseller nach dem anderen. Daneben veröffentlicht er als Wissenschaftsjournalist Sachtexte? und Essays. Zeitweise arbeitete er auch als Berater für Raumfahrtunternehmen. In seiner eigenen Werkstatt betätigt er sich zudem praktisch als Technik-Tüftler.

Science Fiction und Cyberpunk

In seinen Büchern verbindet Neal Stephenson Mathematik, Kryptographie (die Wissenschaft von der Entschlüsselung geheimer Informationen), Philosophie und Wissenschaftsgeschichte. Für ihn muss Science Fiction als literarische Gattung nicht unbedingt in der Zukunft spielen. Entscheidend ist für ihn nach eigener Aussage "das Bewusstsein, dass die Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden". So kann er seine Geschichten ebenso in Europa zur Zeit Newtons und Leibniz`? (Barock-Trilogie, 2003 ff.) spielen lassen wie in der Gegenwart ("Cryptonomicon", 1999) oder im Jahr 3689 auf einem fernen Planeten namens Arbre ("Anathem", 2008). Dieser Roman landete übrigens in den USA gleich nach Erscheinen auf Platz 1 der Bestseller-Liste der "New York Times".

Im Bereich der Science Fiction lassen sich Stephensons Werke dem Cyberpunk zuordnen, der düsteren und dystopischen Richtung des Genres, die sich ab Mitte der 1980er-Jahre entwickelte und die virtuelle Realität des Word Wide Web in ihre Szenarien? einbezieht. Dystopien sind Anti-Utopien. Sie schildern eine aus den Fugen geratene Gesellschaft. Im Cyberpunk sind es oft Großkonzerne, die mit Hilfe der Hochtechnologie die Menschen cybermäßig manipulieren und auf diese Weise die Weltherrschaft an sich reißen. Diesen bösen Mächten tritt nicht selten eine einsame Heldenfigur entgegen, die - wie in "Snow Crash" - deutliche Züge eines Hackers trägt.

Nachdem der Cyberpunk Mitte der 1990er-Jahre seinen Höhepunkt überschritten hatte, riefen manche seiner Vertreter den Postcyberpunk aus. Auch dieses Subgenre handelt von der Manipulation lebender Organismen mittels Cyberware, jedoch fehlen die dystopischen Elemente. Stephensons "Diamond Age. Die Grenzwelt" (1995) ist hierfür ein Beispiel.

Die Barock-Trilogie: "Quicksilver", "Confusion", "Principia"

Im ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhundert, also zwischen Renaissance? und Aufklärung?, ist Stephensons Barock-Trilogie? angesiedelt. In dieser Zeit fanden wichtige wissenschaftliche, philosophische und politische Entwicklungen statt, unter anderem wurde der Keim zur internationalen Geldwirtschaft gelegt. Vor diesem Hintergrund lässt Stephenson drei Hauptfiguren agieren:

  • Daniel Waterhouse: britischer Naturphilosoph (heute würde man sagen: Naturwissenschaftler), Puritaner und Querdenker, der in den Streit zwischen Leibniz und Isaac Newton um die früheste Erfindung der Infinitesimalrechnung verwickelt wird und zeitweise in die USA emigriert ist.
  • Jack Shaftoe: Londoner Dieb und Glücksritter, den es bis nach Wien verschlägt, wo er Eliza aus einem türkischen Harem befreit.
  • Eliza: Engländerin, die es über einen türkischen Harem und den Hof Ludwigs XIV., des Sonnenkönigs, ins Zentrum der Auseinandersetzungen zwischen den sich konsolidierenden Staaten und den Wissenschaftlern verschlägt.

Die Einzelbände der Trilogie, "Quicksilver", "Confusion" und "Principia", sind in weitere acht Bücher untergliedert:

  • QUICKSILVER: "Quicksilver" - "König der Landstreicher" - "Odaliske"
  • CONFUSION: "Bonanza" - "Das Komplott"
  • PRINCIPIA (engl. "The System of the World"): "Salomons Gold" - "Currency" - "Das System der Welt"
"Quicksilver" (2003)

Im ersten der drei Bände, "Quicksilver" (2003), begegnet der Leser Daniel Waterhouse im Jahr 1665 als jungem Studenten an der Seite seines Kommilitonen Isaac Newton. Im zerrissenen Europa ringt die sich ihrer selbst bewusst werdende Vernunft mit dem Ehrgeiz und der Habgier der Herrscher. So streben die beiden und eine Handvoll anderer großer Geister nach Wissen und Erkenntnis - der Welt, des Menschen und der Gesetze, die in allem walten. Währenddessen steigt Jack Shaftoe vom Londoner Straßenjungen zum legendären König der Vagabunden auf und bekämpft mit allen Kräften die Syphilis, die sein Leben bedroht. Eliza aber, seine große Liebe, die er in Wien aus dem Harem der Türken befreit hat, gelangt an den Hof des französischen Sonnenkönigs, dessen Mätresse - und Schachfigur im Ringen um die Macht in Europa - sie wird.

"Confusion" (2004)

2004 erschien der zweite Band? der Trilogie? unter dem Titel "Confusion". Die Schicksalswege der drei Hauptfiguren führen weiter durch ganz Europa, ja, darüber hinaus. Jack Shaftoe hat es als Galeerensklaven nach Algier verschlagen, doch er gibt nicht auf und nennt bald nicht nur die Freiheit, sondern kurzzeitig auch einen sagenhaften Reichtum sein Eigen. Währenddessen führt Eliza in Versailles mittels Intrigen, Spionagen und Finanzgeschäften ihren eigenen Kampf weiter, der ihr Überleben und das ihres Sohnes sichern soll. Und Daniel Waterhouse rüstet sich für die Auswanderung in die Neue Welt.

"Principia" (2004)

"The System of the World", der dritte Band, erschien in Deutschland unter dem Titel "Principia". In diesem letzten Teil der Trilogie kehrt Daniel Waterhouse nach England zurück, wo er in einen geplanten Anschlag auf den Londoner Tower verwickelt wird, der die aufblühende moderne Geldwirtschaft ins Mark treffen und zum Erliegen bringen soll. Eliza aber, die es mittlerweile zu einer eigenen Grafschaft gebracht hat, wird in der Hand der Mächtigen zum Faustpfand, mit dessen Hilfe Shaftoe gefügig gemacht werden soll ...

Übrigens ...

hat Neal Stephenson Geographie als Studienfach vor allem deshalb gewählt, weil er auf dieser Weise den Großrechner der Universität nutzen konnte.

Auszeichnungen (Auswahl)

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Neal Stephenson bei Jokers
  • The Big U. Roman. EA 1984.
  • Volles Rohr (engl.: Zodiac: The Eco-Thriller). Roman. EA 1988.
  • Snow Crash. Roman. EA 1991. Goldmann Verlag, München 2002, ISBN: 978-3442453023
  • Interface. Roman. EA 1994 (als Stephen Bury, zusammen mit George Jewsbury als J. Frederick George).
  • Diamond Age. Die Grenzwelt (engl.: The Diamond Age). Roman. EA 1996. Goldmann Verlag, München 2001, ISBN: 978-3442451548
  • Cobweb. Roman. Ea 1998 (als Stephen Bury, zusammen mit George Jewsbury als J. Frederick George).
  • Cryptonomicon. Roman. EA 1999. Goldmann Verlag, München 2005, ISBN: 978-3442455126
  • Quicksilver. Roman. EA 2003. Goldmann Verlag, München 2006, ISBN: 978-3442461837
  • Confusion. Roman. EA 2004. Goldmann Verlag, München 2008, ISBN: 978-3442466627
  • Principia (engl.: The System of The World). Roman. EA 2004. Manhattan Verlag, München 2008, ISBN: 978-3442546077
  • Anathem. Roman. EA 2008. Manhattan Verlag, München 2010, ISBN: 978-3442546602
  • Error. Roman. EA 2011 (engl.: Reamde). Manhattan Verlag, München 2012, ISBN: 978-3442546923

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