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Stern, Gerson

Gerson Stern (geb. 7. Juli 1874 in Holzminden; gest. 15. Januar 1956 in Jerusalem) war ein deutschsprachiger Erzähler und Lyriker?. Sein bekanntestes Buch ist der Roman „Weg ohne Ende“.

Leben und Schreiben

Gerson Stern wurde am 7. Juli 1874 als Sohn einer alteingesessenen jüdischen Kaufmannsfamilie in Holzminden geboren. Als er zehn Jahre alt war, siedelte die Familie nach Elberfeld im Rheinland über. Dort war sein Vater Joel Stern an einem Textilunternehmen beteiligt. Nach dem Abitur war Gerson Stern Teilhaber einer kleinen Fabrik. 1917 heiratete er Erna Schwarz, die aus Metz in Lothringen stammte und zwanzig Jahre jünger war als er.

Neben seiner Tätigkeit als Fabrikant veröffentlichte Gerson Stern literarische Arbeiten. Bereits 1915 erschien sein Gedichtband „Symphonie“. 1923 folgte das Drama „Ich im Lehnstuhl. Auch ein Totentanz“. Beide Publikationen blieben weitgehend unbeachtet. Während der Inflation verlor Gerson Stern fast sein gesamtes Vermögen. Die Unterstützung durch seine Schwiegereltern verhinderte den finanziellen Ruin. Nach einer schweren Erkrankung gab er 1931 seinen kaufmännischen Beruf auf.

In der folgenden Zeit betrieb Gerson Stern historische Studien, in denen er sich mit dem jüdischen Leben in Deutschland befasste. Außerdem schrieb er eine Chronik? seiner Familie. Als Reaktion auf die Machtübernahme der Nationalsozialisten begann Gerson Stern mit der Niederschrift seines Romans „Weg ohne Ende“, in dem er die Ergebnisse seiner historischen Studien literarisch verarbeitete.

Der Roman „Weg ohne Ende“, der den Untertitel? „Ein jüdischer Roman“ trägt, erschien 1934 im Berliner Erich Reiß Verlag?. Stern schildert darin jüdisches Leben im 18. Jahrhundert. Im ersten Teil geht es um die Ansiedlung von Juden in einer protestantischen Kleinstadt in Norddeutschland, das Leben im Frankfurter Judenghetto und die nur scheinbar emanzipierte Existenz eines Hoffaktors in Dessau. Im zweiten Teil porträtiert Stern das bunte Leben der jüdischen Gemeinde in Prag, das 1745 mit der Vertreibung der Juden ein vorläufiges Ende fand. Die Sprache des Romans ist ernst und düster. Gerson Stern, der sich zum Zionismus bekannte, wollte mit seinem Roman zu einer Erneuerung des jüdischen Lebens beitragen. Gleichzeitig war es seine Absicht, den seit 1933 in Deutschland unter schwierigen Bedingungen lebenden Juden Trost und Kraft zuzusprechen.

Das Buch war in Deutschland ein großer Erfolg. Der Verleger Erich Reiß? war mit einer Startauflage? von 5.000 Exemplaren ein großes Risiko eingegangen, zumal der Roman nur an Juden verkauft werden durfte. Bis 1938 erlebte der Roman zehn Auflagen? und wurde ins Polnische und Hebräische übersetzt. In Deutschland und im Ausland erschienen über 50 Rezensionen, die den Roman überwiegend lobend besprachen.

In der Zeit vom 19. März bis 16. August 1935 wurde Gerson Sterns Erzählung „Auf drei Dingen ruht die Welt“ in der „Jüdischen Rundschau“ abgedruckt. Die Wochenzeitung, die von 1902-1938 in Berlin erschien, war das Organ der Zionistischen Vereinigung in Deutschland. In seiner Erzählung „Auf drei Dingen ruht die Welt“ schildert Stern den sozialen Aufstieg der jüdischen Familie Bessinger in der Zeit um 1900. Innerhalb der Familie kommt es zum Konflikt: Die Eltern streben nach kultureller Assimilation, die Jugend ist auf der Suche nach einer echten jüdischen Identität. 2002 lag die Erzählung erstmals in Buchform vor.

Gerson Stern, der in Deutschland mehrfach verhaftet worden war, wanderte 1939 nach Palästina aus. Dort war er als Zeitungsredakteur tätig, setzte sich für eine deutschsprachige Literatur in Palästina ein und verkehrte in dem von Else Lasker-Schüler gegründeten Künstlerkreis „Der Kraal“. 1945 veröffentlichte er den Gedichtband „Stille Wege“. 1947 folgte in hebräischer Sprache der Roman „Die Waage der Welt“.

Am 15. Januar 1956 ist Gerson Stern in Jerusalem gestorben.

Übrigens ...

In Palästina, wohin Gerson Stern 1939 ausgewandert war, verkehrte er in dem von Else Lasker-Schüler gegründeten Künstlerkreis „Der Kraal“. Als die Dichterin 1945 auf dem Ölberg beigesetzt wurde, sprachen Gerson Stern und Josef Agnon? das Kaddisch - das Gebet zur Heiligung des göttlichen Namens, das auch stellvertretend für die Toten gesprochen wird.

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Gerson Stern bei Jokers
  • Werke in Einzelbänden. Band 1. Weg ohne Ende. Ein jüdischer Roman. EA 1934. Siegen, Carl Böschen Verlag 1999, ISBN: 978-3932212192
  • Werke in Einzelbänden. Band 2. Auf drei Dingen steht die Welt. Erzählung. EA 2002. Siegen, Carl Böschen Verlag 2002, ISBN: 978-3932212413
  • Werke in Einzelbänden. Band 3. Die Waage der Welt. Roman des Jahres 1932/33. EA 1947. Siegen, Carl Böschen Verlag 2007, ISBN: 978-3932212680

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