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Stramm, August

August Stramm (geb. 29. Juli 1874 in Münster; gest. 1. September 1915 bei Horodec / Russland) war ein deutscher Dichter. Er gilt als Klassiker des Frühexpressionismus.

Leben und Schreiben

August Stramm wurde am 29. Juli 1874 in Münster geboren. Sein Vater war Berufssoldat, später Postbeamter. August Stramm wuchs in Düren, Eupen und Aachen auf, wo er 1893 am königlichen Kaiser-Wilhelms-Gymnasium das Abitur ablegte.

Sein Vater verbot ihm das angestrebte Theologiestudium. Widerwillig trat August Stramm in den Postdienst ein. 1896/97 leistete er seinen einjährigen Militärdienst. Im Anschluss war er im Seepostdienst tätig. Er fuhr auf den Linien Bremen–New York und Hamburg–New York. In der Berliner Post- und Telegraphenschule hörte er Vorlesungen über Nationalökonomie, Verkehrsgeschichte und Handelsgeographie. 1902 bestand er die Höhere Verwaltungsprüfung für Post und Telegraphie. Im selben Jahr heiratete er die Schriftstellerin Else Krafft, mit der er in Berlin-Karlshorst lebte. Es entstand das Drama „Die Bauern“.

Von 1905 bis 1908 besuchte August Stramm an der Universität Berlin Vorlesungen über Philosophie, Geschichte und Finanzwissenschaft. 1909 folgte die Promotion an der Universität Halle-Wittenberg und die Beförderung zum Postinspektor. Es entstand das Drama „Der Gatte“. Darin setzte Stramm wie schon in seinem Drama „Die Bauern“ die Tradition des naturalistischen Schauspiels? fort.

In den Jahren 19111913 arbeitete August Stramm an seinen bedeutendsten Dramen: „Die Unfruchtbaren“, „Rudimentär“ und „Die Haidebraut“, die durch einen radikal verknappten Sprachstil? und den nahezu vollständigen Verzicht auf Handlung und Kausalität für Aufsehen sorgten. Das Dichten sei, so die Äußerung seiner Tochter Inge, plötzlich über ihn gekommen wie eine Krankheit. Die Suche nach einem Verlag blieb jedoch zunächst erfolglos.

Das änderte sich erst, als August Stramm im März 1914 den Verleger Herwarth Walden? kennen lernte. Walden war Herausgeber? der avantgardistischen? Kunst- und Literaturzeitschrift?Der Sturm?“, in der unter anderem Else Lasker-Schüler, Kurt Heynicke? und Alfred Döblin literarische Arbeiten veröffentlichten. Ab April 1914 erschienen im „Sturm“ regelmäßig Beiträge von August Stramm, neben Dramen auch Gedichte.

Als im August 1914 der Erste Weltkrieg begann, wurde August Stramm als Hauptmann der Reserve einberufen. Er nahm an Kämpfen im Elsass und in den Vogesen teil. Anfang 1915 erschien Stramms Gedichtband „Du/Liebesgedichte“, der auf Grund seiner unkonventionellen Sprache auf viele Zeitgenossen provozierend wirkte. Außerdem entstand das Drama „Geschehen“.

Mitte 1915 wurde August Stramm an die Ostfront kommandiert, wo er an der Schlacht bei Radymno und der Einnahme der Stellungen bei Grodek beteiligt war. Er erhielt das Österreichische Verdienstkreuz.

Am 1. September 1915 fiel August Stramm an der Ostfront. Einen Tag später wurde er auf dem jüdischen Friedhof zu Horodec beigesetzt.

Am 1. September 1916 fand in Berlin eine August-Stramm-Gedächtnisfeier statt, auf der unter anderem Walter Mehring, Herwarth Walden? und Rudolf Blümner? lasen. 1919 erschienen unter dem Titel „Tropfblut“ August Stramms Kriegsgedichte?, die er vom November 1914 an regelmäßig aus dem Feld an Herwarth Walden geschickt hatte. August Stramm hat sich mit dieser postumen Veröffentlichung den Ruf erworben, einer der radikalsten Sprachrevolutionäre des 20. Jahrhunderts gewesen zu sein.

Übrigens ...

August Stramm besuchte von 1905 bis 1908 an der Universität Berlin Vorlesungen über Philosophie, Geschichte und Finanzwissenschaft. 1909 folgte die Promotion an der Universität Halle-Wittenberg. In seiner Dissertation erörterte August Stramm die Frage eines globalen Postportos. Das einzige in Deutschland einsehbare Exemplar der Dissertation über „Das Welteinheitsporto“ steht in der Bibliothek der Berliner Humboldt-Universität.

Werke (Auswahl)

  • Bücher von August Stramm bei Jokers
  • Gedichte. Dramen. Prosa. Briefe. Ditzingen, Reclam 1997, ISBN: 978-3150099292

Hörbücher

  • Welteinheitsporto. Gedichte und Briefauszüge. CD. Münster, Daedalus Verlag 2003, ISBN: 978-3891262139

Sekundärliteratur

  • Jordan, Lothar: August Stramm. Beiträge zu Leben, Werk und Wirkung. Bielefeld, Aisthesis Verlag 2001, ISBN: 978-3895281471
  • Mandalka, Kristina: August Stramm - Sprachskepsis und kosmischer Mystizismus im frühen 20. Jahrhundert. Nordhausen, Traugott Bautz Verlag 1992, ISBN: 978-3883090344

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