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Strubel, Antje Rávic

Antje Rávic Strubel (geb. 1974 in Potsdam) ist eine deutsche Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin?.

Leben

Antje Rávic Strubel - (c) Zaia Alexander

Antje Rávic Strubel erblickte 1974 in Potsdam das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie in Ludwigsfelde bei Berlin. Nach dem Abitur 1992 durchlief sie eine Ausbildung zur Buchhändlerin, ehe sie Amerikanistik, Psychologie und Literaturwissenschaften in Potsdam und in New York studierte. In New York arbeitete Antje Rávic Strubel nebenbei als Beleuchterin an einem Off-Theater?. 2001 schloss sie ihr Studium mit dem Magister ab.

Im gleichen Jahr machte sich Antje Rávic Strubel als Autorin einen Namen. Sie erhielt für „Das Märchen von der selbst gewählten Entführung“ bei den Klagenfurter Literaturtagen? den Ernst-Willner-Preis?. Außerdem veröffentlichte sie ihre ersten beiden Romane im Deutschen Taschenbuch Verlag?: Im April erschien „Offene Blende“, im Oktober folgte „Unter Schnee“. Der Roman „Tupolew 134“ bescherte ihr 2004 den endgültigen Durchbruch bei der Kritik.

2005 bekam Antje Rávic Strubel sowohl den Marburger Literaturpreis? als auch den Förderpreis? des Bremer Literaturpreises? verliehen. Die Jury? des Preises der Leipziger Buchmesse nominierte die Autorin im Februar 2007 für ihren Roman „Kältere Schichten der Luft“, für den sie im selben Jahr den Hermann-Hesse-Preis und den Rheingau-Literatur-Preis erhielt. Antje Rávic Strubel lebt und arbeitet als Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin? in Brieselang / Havelland und in Potsdam.

Literarische Arbeiten

Unter Schnee, Roman (2001)

Der Episodenroman? „Unter Schnee“ handelt von einem Frauenpaar. Evy und Vera machen gemeinsam Urlaub im Osten der Tschechischen Republik. Sie sitzen auf der Terrasse und würden gerne Ski laufen. Leider sind die Lifte abgestellt. Und auch ihre Beziehung stagniert. Dabei hatte alles so stürmisch angefangen, vor zwei Jahren im Winter. Vera war bei einer rasanten Abfahrt mit Evy zusammengeprallt, und sie hatten sich auf der Stelle ineinander verliebt. Jetzt sind sie eigentlich nur noch für die anderen faszinierend ... Die 13 Erzählungen in diesem Band bilden eine Art Kettengeschichte. Am Ende erschließt sich dem Leser, wie sie zusammenhängen.

Tupolew 134, Roman (2004)

Erzählt wird in diesem Roman von einer Flugzeugentführung und der schwierigen, vielleicht vergeblichen Suche nach der Wahrheit. Dabei hat sich Antje Rávic Strubel von einer realen Geschichte inspirieren? lassen: 1978 wurde eine Tupolew 134 von zwei Bürgern aus der DDR auf dem Flug Danzig-Schönefeld nach West-Berlin entführt. Die Entführung war nicht geplant, sondern eine Art Übersprunghandlung zweier bei ihrer Republikflucht verratener Menschen. Antje Rávic Strubel erzählt eine eigene Geschichte über Flucht, Verrat und Illegalität, über die politischen Konsequenzen dieser Tat, über den Wunsch, das alte Leben hinter sich zu lassen, und vom Unvermögen, vorgeprägten Lebensmustern zu entkommen, über Sehnsucht und die Vergeblichkeit von Liebe außerhalb der Konvention.

Kältere Schichten der Luft, Roman (2007)

Ein Kanu-Camp in Schweden: Für einige Sommerwochen arbeiten hier Aussteiger, Abenteuersuchende, Arbeitslose und Naturfreaks. Auch Anja ist gekommen, um ihren deutschen Provinz-Alltag hinter sich zu lassen. Sie sucht Ruhe, wird jedoch überrascht von einer Leidenschaft: Eines Tages steht eine fremde, junge Frau am See, legt Anja die Arme um den Hals und entführt sie in ein unbewohntes Haus. Sie gibt ihr den Namen ihres verlorenen Geliebten, des Schiffsjungen Schmoll. Aber der Zauber, die nachgeholte Unschuld dieser ersten Liebe, wird bald vergiftet durch den Argwohn und Übergriffe der Campbewohner. Angst und Verstörung bedrohen nicht nur die Phantasien, sondern auch die Realität der beiden Frauen. Die Aggressionen münden schließlich in tödliche Gewalt.

Siehe auch die Rezension zu "Kältere Schichten der Luft" im Bücher-Wiki.

Im April 2008 erschien "Gebrauchsanweisung Schweden", ein humorvolles Porträt von Strubels Sehnsuchtsland, in dem sie unter anderem Pippi Langstrumpf? begegnet, dafür aber fast keiner Mücke ...

Wir erzählen uns Geschichten, um zu leben (2008)

Ebenfalls im Jahr 2008 brachte Strubel unter dem Titel "Wir erzählen uns Geschichten, um zu leben" von ihr selbst neu übersetzte Essays der amerikanischen Autorin Joan Didion? heraus. Didion zählt in den USA neben Susan Sontag zu den intellektuellen Ikonen. In Deutschland ist sie praktisch erst mit ihrem Buch "Das Jahr magischen Denkens" (2005; dt. 2006) einer breiteren Leserschaft bekannt geworden, in dem sie über ihre Trauer nach dem Tod ihres Ehemannes schreibt.

Bereits in ihrem Beitrag für das Buch "Erst lesen. Dann schreiben - 22 Autoren und ihre Lehrmeister" (2007) hatte Strubel Joan Didion? als ihre literarische Lehrmeisterin vorgestellt. Der nachfolgende Essay-Band? löste in der "ZEIT"? eine Debatte über das Fehlen weiblicher intellektueller "Glamourgirls" in Deutschland aus, in deren Verlauf sich Strubel mit dem Hinweis wehrte, an Didion interessiere sie nicht deren Glamour, sondern die "klare(n) und kraftvolle(n) Sätze", in denen diese Autorin schreibe.

Übrigens …

Nach dem Erscheinen von "Offene Blende" fügte die Schriftstellerin ihrem Namen den Zusatz Rávic zu: Er bezeichne eine weitere Identität von ihr, die ihrer Person während des Schreibens zukomme.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Antje Rávic Strubel bei Jokers
  • Kältere Schichten der Luft. Frankfurt am Main, S. Fischer Verlag 2007, ISBN: 978-3100751218
  • Tupolew 134. München, Dtv 2006, ISBN: 978-3423134996
  • Unter Schnee. München, Dtv 2001, ISBN: 978-3423242776
  • Offene Blende. In Erinnerung an Steffi Schneider 1942 - 1990. München, Dtv 2003, ISBN: 978-3423131391
  • Fremd Gehen. Ein Nachtstück. München, Dtv 2004, ISBN: 978-3423132725
  • Vom Dorf. Abenteuergeschichten zum Fest. München, Dtv 2007, ISBN: 978-3423246224
  • Gebrauchsanweisung Schweden. München, Piper Verlag 2008, ISBN: 978-3492275569
  • Sturz der Tage in die Nacht. Frankfurt am Main, S. Fischer Verlag 2011. ISBN: 978-3100751362
  • Gebrauchsanweisung für Potsdam und Brandenburg. München, Piper Verlag 2012, ISBN: 978-3492276047
Übersetzungen
  • Didion, Joan: Das Jahr magischen Denkens. Roman. Berlin, Claasen Verlag 2006, ISBN: 978-3546004053
  • Didion, Joan: Wir erzählen uns Geschichten, um zu leben. Roman. Berlin, Claasen Verlag 2008, ISBN: 978-3546004091
  • Didion, Joan: Blaue Stunden. Berlin, Ullstein Verlag 2012, ISBN: 978-3550088865
Hörspiele
  • Kältere Schichten der Luft, DLF 2006
  • Tupolev 134, SWR 2007
  • Klappersteine, DLF 2009
  • (mit Zaia Alexander) Das Haus von Fernanda Mendoza, SWR 2011

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