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Titel

<div style="padding:10px; border:1px solid red;"> Als Titel bezeichnet man

  • die Benennung eines Werkes der Literatur, Kunst, Wissenschaft und Musik. Die moderne Titelgebung in Prosa und Lyrik ist vor allem auf Einprägsamkeit und gute Zitierfähigkeit bedacht. Der Titel in diesem Sinn wird im Folgenden behandelt.
  • Im weiteren Sinn werden auch Bücher als Titel bezeichnet, z. B. wird von Titeln eines Verlagsprogramms gesprochen - damit sind die Bücher gemeint, die Teil des betreffenden Programmes sind.

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Definition

Vom Winde verweht, Buchtitel - (c) Heyne Verlag

Der Titel (lat. titulus = Aufschrift, Inschrift, Überschrift) ist die Benennung eines Werkes? der Literatur, Kunst, Wissenschaft und Musik. In der Literatur erfüllt der Buchtitel hauptsächlich den Zweck, den Leser über das Werk zu informieren bzw. das Werk anzupreisen oder zu klassifizieren.

In der Neuzeit? besteht ein Titelschutz?, der nicht nur für literarische Werke, sondern auch für wissenschaftliche Schriften gilt. Das bedeutet, dass der vom Autor oder vom Verlag bestimmte Buchtitel ein fester Bestandteil des Werkes ist und damit juristisch gegen unerlaubte Wiederverwendung, Missbrauch oder Nachahmung geschützt ist.

Entstehung und Entwicklung

Buchtitel im neuzeitlichen? Sinne waren in der Antike und zum Teil auch noch im Mittelalter? nicht üblich. Der erste bezeugte Buchtitel im Bereich der Dichtung ist Thomasin von Zerklæres? „Der Welsche Gast“ (1216?). Erst im Lauf der Zeit ging man dazu über, literarische Werke mit einem Titel zu benennen, teils nach dem Inhalt, teils nach der Form. Werke, die aus älteren Epochen stammten und folglich ohne Titel überliefert waren, benannte man nachträglich nach dem ersten Wort des Werkes („Abrogans“, 8.Jh.), nach Heldennamen oder nach Herkunftsbezeichnungen („Benediktbeurener Osterspiel“).

Der Epochenstil hatte häufig starken Einfluss auf die Wahl des Titels. So bevorzugte der Barock? „sprechende Titel“ wie Chr. Reuters? „Schelmuffskys wahrhafftig curiöse und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und Lande“ (1696/97) oder mehrzeilige Doppeltitel, die den Inhalt wortreich umreißen.

Beliebte Titelformen in der Prosa sind:

Beliebte Titelformen in der Lyrik sind:

  • Titel, die der Einstimmung dienen: „In den Nachmittag geflüstert“ von G. Trakl?
  • Titel, die den Inhalt umreißen: „Ballade vom angenehmen Leben“ von B. Brecht
  • Titel, die die räumliche oder zeitliche Ausgangssituation benennen „Dieser Nachmittag“ von L. Rubiner?
  • Titel, in denen Ausgangssituation und Gattungsbezeichnung miteinander verknüpft sind: „Abendlied“ von J. von Eichendorff
  • Titel, die eine Person oder Sache anreden: „An Karl Liebknecht“ von O. Kanehl?
  • Titel, in denen die Anfangsworte des Gedichtes aufgegriffen werden: „O, Nacht“ von G. Benn?

Die moderne Titelgebung in Prosa und Lyrik ist vor allem auf Einprägsamkeit und gute Zitierfähigkeit bedacht.

Literatur

  • Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz. München, dtv 2002, ISBN: 978-3423002950
  • Trakl, Georg: Fünfzig Gedichte. Ditzingen, Reclam Verlag 2001, ISBN: 978-3150181324
  • Ungar, Hermann: Die Verstümmelten. Berlin, Maas Verlag 2002, ISBN: 978-3929010626

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