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Die Bibelsammlung der Württembergischen Landesbibliothek

Webseite der Bibelsammlung - (c) Württembergische Landesbibliothek

Die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart besitzt mit ca. 19.000 gedruckten Exemplaren in über 600 Sprachen die bedeutendste Sammlung von Bibeldrucken auf dem europäischen Kontinent. Damit ist sie die zweitgrößte und -bedeutendste Bibelsammlung weltweit und kann in dieser Beziehung nur noch durch die British Library? in London übertroffen werden. Die Bibelsammlung umfasst gedruckte Bibelausgaben, bei denen das Bibelwort in seinen Grundsprachen oder der direkten Übersetzung daraus im Vordergrund steht.

Geschichte

Den Grundstock für diese Sammlung legte Herzog Karl Eugen, der auch der Gründer der Bibliothek ist. Im Jahr 1784 gelang es ihm auf einer Reise nach Kopenhagen, von Josias Lorck, der dort Pastor an der deutschen Friedrichskirche war, dessen große Bibelsammlung zu erwerben. Diese Sammlung umfasste schon mehr als 5.000 Bibeln und bibelähnliche Werke und zählte somit zu einer der größten Sammlungen damals in Europa und macht heute etwa ein Viertel des Gesamtbestandes der Sammlung aus.

Zwei Jahre später, im Jahr 1786, erwarb Karl Eugen in Nürnberg die private Bibelsammlung des Pfarrers und Stadtbibliothekars Georg Wolfgang Panzer. Diese Sammlung war mit 1.670 Bänden zwar viel kleiner als die des Josias Lorck, bestand aber aus wertvolleren Stücken, wie etwa dem Septembertestament? von Luther? aus dem Jahr 1522 oder der ersten noch unvollständigen, auf Pergament? gedruckten Lutherbibel? bei Peypus in Nürnberg aus dem Jahr 1524.

Als Karl Eugen im Jahr 1793 starb, umfasste die Bibelsammlung etwa 7.000 – 8.000 Werke. Die genaue Anzahl lässt sich nicht bestimmen, da durch die pauschalen Käufe der zwei Sammlungen natürlich auch Dubletten entstanden, die auf Befehl des Herzogs für andere Titel weggetauscht werden mussten, was dazu führte, dass die Bestände in Bezug auf die Zahl der Titel und des finanziellen Aufwandes optimiert waren.

Im folgenden 19. Jahrhundert wuchs die Bibelsammlung aufgrund der Säkularisation der neuwürttembergischen Klöster sprunghaft an. 1817 führte König Wilhelm I. das landesweite Pflichtexemplarrecht? ein, was damals und noch heute gerade der Bibelsammlung zugute kommt. Denn durch die in Baden-Württemberg ansässigen katholischen Verlage, durch das katholische Bibelwerk und besonders durch die 1812 gegründete Württembergische Bibelanstalt, die heutige Deutschen Bibelgesellschaft?, kamen und kommen bedeutende Schriften in die Bibliothek, zum Beispiel wissenschaftliche Grundtextausgaben wie die Biblia Hibraica Stuttgartensia?.

Da von 1974 bis 1989 der Weltbund der Bibelgesellschaften, die United Bible Societies?, sein Generalsekretariat in Stuttgart hatte, gelangten Belegexemplare des weltweiten Bibeldrucks für die Missionsländer und Jungen Kirchen in die Bibelsammlung. Seit etwa 1980 gibt es einen internen Sondertitel des Bibliotheksetats für den Kauf von Bibeldrucken. So kann durch die Pflichtabgabe und durch Kauf die Sammlung jährlich um etwa hundert Stück vermehrt werden.

Zum Sammlungsbestand

Den eigentlichen Wert der ca. 19.000 Exemplare umfassenden Sammlung bilden die Drucke der frühen Neuzeit. Durch den Erwerb der Gutenberg-Bibel? von 1454?/55? im Jahr 1978 füllte sich der Bestand an lateinischen Bibelinkunabeln von Beginn an vollständig auf.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist auch der Versuch, möglichst geschlossen, Neuerscheinungen von modernen Übersetzungen der europäischen Sprachen, Revisionen der traditionellen Texte und auch Erstübersetzungen für außereuropäische Länder zu erwerben.

In der Bibelsammlung sind 638 verschiedene Sprachen und Dialekte? vertreten und auch Drucke in Blindenschrift?. Neben dem Deutschen sind natürlich die Ursprachen nebst dem Lateinischen vertreten, aber es gibt auch zahlreiche Ausgaben in Englisch, Niederländisch, Dänisch und Schwedisch. Außerdem findet man Exemplare der frühchristlichen und semitischen Sprachen mit ihren nichtlateinischen Alphabeten?, wie etwa das Georgische, Koptische, Äthiopische, Armenische, Arabische und Syrische. Und auch die zahlreichen süd- und ostasiatischen, afrikanischen, aber auch die indianischen Sprachen und Dialekte? sind vorhanden.

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