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Conrady, Karl Otto

Karl Otto Conrady - (c) Artemis und Winkler

Karl Otto Conrady (geb. 21. Februar 1926 in Hamm) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Herausgeber?. Bis zu seiner Emeritierung 1991 lehrte er an der Universität Köln.

Einem breiten Publikum wurde Conrady durch die Anthologie? "Das Buch deutscher Gedichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart" bekannt, auch "Der Große Conrady" genannt.

Leben und Schreiben

Geboren 1926 in Hamm, besuchte Karl Otto Conrady von 1936 bis 1944 das Humanistische Gymnasium, bevor er für die letzten beiden Kriegsjahre als Soldat eingezogen wurde. Nach Kriegsende arbeitete er bis 1947 in einem Büro. 1947 bis 1952 studierte er Germanistik? und Latein in Münster und Heidelberg. Auf das Staatsexamen 1952 folgte bereits ein Jahr später die Promotion. 1957 habilitierte sich Conrady für Neuere deutsche Literatur? an der Universität Münster.

1958 bis 1961 war er als Dozent an der Universität Göttingen tätig. Professuren in Saarbrücken und Kiel folgten, bis Conrady 1969 einen Ruf an die Universität Köln annahm. Hier lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1991 Neuere deutsche Literatur?. Er veröffentlichte neben Fachbüchern? - unter anderem zu Goethe, für dessen Leben und Werk er Spezialist ist - zahlreiche Gedichtanthologien. Berühmt wurde die Sammlung "Das Buch deutscher Gedichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart" ("Der große Conrady"), die ab 1977 in mehreren Neuausgaben? erschienen ist.

Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war Conrady auch politisch und verbandspolitisch tätig. Er saß von 1967 bis 1969 für die SPD im Kieler Landtag und war Vorsitzender des Kulturausschusses und stellvertretender Landesvorsitzender der schleswig-holsteinischen SPD. 1977 trat er aus der SPD aus und ist seither parteilos. 1976 bis 1979 war er Vorsitzender des Deutschen Germanistenverbandes? und 1996 bis 1998 Präsident des P.E.N.-Zentrums? der Bundesrepublik.

Vom Wessobrunner Gebet bis zu Ann Cotten: "Der Große Conrady" (1977ff)

"Der Große Conrady" erschien erstmals 1977 im Athenäum Verlag in Kronberg/Taunus. Das Buch versammelte auf 1148 Seiten eine umfassende Auswahl deutschsprachiger Gedichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Schon seit dieser ersten Ausgabe gilt der "Große Conrady", wie er bald hieß, als maßgebliche Standardanthologie deutschsprachiger Lyrik. Weitere Ausgaben folgten.

Die folgenden Ausgaben
  • 1991 erschien "Das große deutsche Gedichtbuch. Von 1500 bis zur Gegenwart", reduziert und aktualisiert, mit 979 Seiten im Verlag Artemis & Winkler in München und Zürich.
  • Im Jahr 2000 folgte die aktualisierte Neuausgabe "Der Neue Conrady. Das große deutsche Gedichtbuch. Von den Anfängen bis zur Gegenwart" mit 1307 Seiten, wieder bei Artemis & Winkler, nunmehr in Düsseldorf.
  • 2008 erschien hier dann die bislang jüngste, wiederum aktualisierte und erweiterte Neuausgabe mit 1378 Seiten unter dem Titel "Der Große Conrady. Das Buch deutscher Gedichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart". Nun ist die Sammlung um wichtige Gedichte ergänzt, die seit dem Jahr 2000 erschienen sind. Sie enthält rund 2200 Gedichte aus 1200 Jahren von fast 700 Dichterinnen und Dichtern, vom Wessobrunner Gebet? bis zu Ann Cotten?.
Der "Hör-Conrady"

Eine Audio-Version des "Großen Conrady" erschien 2008 unter dem Titel "Lauter Lyrik. Der Hör-Conrady: die große Sammlung deutscher Gedichte" im Patmos Verlag?. Für diese ausgabe wählte Conrady selbst 1.100 Gedichte aus. Sie werden vorgetragen von 14 Schauspielern und Sprechern, darunter Christian Brückner, Rosel Zech, Sophie Rois, Ulrich Matthes und Matthias Habich. 19 Texte spricht Karl Otto Conrady selbst. Die Hörausgabe, die 21 CDs 21 bzw. zwei MP 3?-CDs sowie ein 90-seitiges Begleitheft umfasst, wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik 2009 ausgezeichnet.

Karl Otto Conrady lebt heute in Köln.

Übrigens ...

... hat Karl Otto Conrady seinem bevorzugten Forschungsgegenstand Goethe auch ein heiteres Werk gewidmet. 1994 erschien "Goethe was here. Parodistischer Scherz und Ernst".

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2003 Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
  • 2004 Rheinischer Literaturpreis Siegburg für Essayistik
  • 2007 Bundesverdienstkreuz I. Klasse
  • 2009 Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik für "Lauter Lyrik - Der Hör-Conrady"

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Karl Otto Conrady bei Jokers
  • Lateinische Dichtungstradition und deutsche Lyrik des 17. Jahrhunderts, 1962
  • Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft, 1966
  • (mit E. Lämmert u.a.) Germanistik - eine deutsche Wissenschaft, 1967
  • Literatur und Germanistik als Herausforderung, 1974
  • (Hrsg.) Deutsche Literatur zur Zeit der Klassik, 1977
  • Das Buch der Gedichte. Deutsche Lyrik von den Anfängen bis zur Gegenwart. Eine Sammlung für die Schule, 1987
  • (Hrsg.) "Der Große Conrady", Das große deutsche Gedichtbuch, 1977; völlig überarbeitete Neuausgaben 1991, 2000, 2008. 1378 Seiten, Leinen, zwei Lesebändchen, Schuber, Artemis & Winkler, Düsseldorf 2008, ISBN: 978-3538040045
  • Goethe. Leben und Werk, 2 Bde., 1982/94; einbändige Neuausgabe 1994
  • Völkisch-nationale Germanistik in Köln, 1990
  • (Hrsg.) Von einem Land und vom andern. Gedichte zur deutschen Wende 1989/90, mit einem Essay "Deutsche Wendezeit", 1993
  • (Hrsg.) Gedichte der deutschen Romantik, 1994
  • Goethe was here. Parodistischer Scherz und Ernst, 1994
  • Goethe 250. Gesprächsblätter nicht nur zu seinem Jubiläum, 1999
  • Hrsg. der Buchreihe "Literatur und Wirklichkeit" (Bd. 1-26), 1967 - 1991
  • Hrsg. der Taschenbuchreihe "Texte deutscher Literatur 1500 - 1800", 1968 - 1972
Hörbücher
  • Lauter Lyrik. Der Hör-Conrady: die große Sammlung deutscher Gedichte. Patmos Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN: 978-3491912588

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