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Dath, Dietmar

Dietmar Dath (geb. 3. April 1970 in Rheinfelden/Baden) ist ein deutscher Schriftsteller, Journalist? und Übersetzer. Sein Roman „Die Abschaffung der Arten“ kam 2008 auf die Shortlist? zum Deutschen Buchpreis.

Leben

Dietmar Dath - (c) Uwe Dettmar / SV

Geboren in Rheinfelden/Baden, wuchs Dietmar Dath in Schopfheim auf und machte in Freiburg das Abitur. Nach seinem Zivildienst studierte er in Freiburg. Bereits als Student veröffentlichte er regelmäßig Beiträge in verschiedenen in- und ausländischen Zeitschriften?. Seine Lieblingsthemen waren Gesellschaft, Politik und Popkultur. Außerdem übersetzte er zahlreiche englischsprachige Schriftsteller ins Deutsche, darunter die Kult-Autoren Joe R. Lansdale? und Buddy Giovinazzo?.

Von 1998 bis 2000 war Dath Chefredakteur der traditionsreichen Zeitschrift? für Popkultur „Spex“. Danach ging er zur „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, wo er von 2001 bis 2007 Feuilleton-Redakteur war. Seine Laufbahn als Schriftsteller begann Dath mit dem Roman „Cordula killt Dich!“ (1995). In rascher Folge erschienen weitere Prosawerke, z. B. die Horrornovelle „Die Ehre des Rudels“ (1996), die Erzählung „Charonia Tritonis. Ein Konzert, Dumme bitte wegbleiben“ (1997) und der Roman „Skye Boat Song“ (2000). Die meisten seiner Bücher überzeugen durch den typischen Dath-Sound: intelligent, direkt, unberechenbar.

Im Jahr 2008 erhielt Dath den mit 5.000 Euro dotierten Lessing-Förderpreis?. Dath sei einer der produktivsten jungen deutschen Schriftsteller, sein Werk? bewege sich an der Grenze wissenschaftlicher und künstlerischer Welten, teilte die Lessing-Akademie? in Wolfenbüttel mit. Sein Roman „Die Abschaffung der Arten“ kam 2008 auf die Shortlist? zum Deutschen Buchpreis?.

Schreiben

Innerhalb weniger Jahre ist es Dietmar Dath gelungen, eine beeindruckende Reihe geistreicher und unterhaltsamer Bücher zu schreiben. Neben Romanen und Erzählungen, die häufig im Bereich der spekulativen Fiction angesiedelt sind, veröffentlichte er auch spannende Sachbücher, die dem Laien komplexe wissenschaftliche Themen vermitteln. Von besonderer Bedeutung sind seine Romane „Die salzweißen Augen“ (2005), „Dirac“ (2006) und „Die Abschaffung der Arten“ (2008).

„Die salzweißen Augen“ (2005)

Der Roman „Die salzweißen Augen. Vierzehn Briefe über Drastik und Deutlichkeit“ ist ein packendes Buch über Liebe, Drogen, Popkultur und die 1970er Jahre. Sonja will wissen, was David an Heavy Metal, Horrorcomics und Pornofilmen fasziniert. David antwortet mit Briefen, in denen er befremdliche Erklärungen für sein Faible liefert. Mal schreibt er direkt, mal obszön, mal theoretisch. Fast immer geht es ihm jedoch um die Frage, was passiert, wenn Verstand und Gefühl im Körper eines jungen Menschen kollidieren.

„Dirac“ (2006)

Der Roman „Dirac“ (2006) ist ein rasantes Buch über eine Frage, die sich wohl jeder Mensch früher oder später einmal (manche auch mehrmals) stellt: Wie sollen wir leben? Im Mittelpunkt steht der Titelheld und französische Physiknobelpreisträger Paul Dirac, (1902-1984), der als großer Unbekannter der modernen Physik gilt. Der Roman hat drei Zeitebenen: unsere Gegenwart, die 1970er Jahre und die in den 1930er Jahren liegende frühe Erwachsenenzeit Diracs. In buntes Figurenensemble begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit über Paul Dirac und streift dabei eine ganze Reihe wichtiger moralischer, religiöser, gesellschaftlicher und künstlerischer Streitfragen. Ein Rezensent lobte vor allem den präzisen und unterhaltsamen Sound des Textes, ein anderer begeisterte sich vor allem für die vielen surrealen Bilder des Romans, ein dritter jedoch war weitaus weniger angetan und beschrieb das Buch als prätentiös, flach und unverbindlich.

„Die Abschaffung der Arten“ (2008)

Der Roman „Die Abschaffung der Arten“ ist ein komplexer Fantasyroman, der weit in der Zukunft spielt und eine Erde schildert, von der die Menschen verschwunden sind. Die Welt gehört den Tieren. Cyrus Golden, ein Löwe, gebietet über Tod und Leben. Als die Gesellschaft der Tiere von einem mächtigen Feind bedroht wird, suchen sie gemeinsam nach einem Ausweg und erkennen dabei, warum den Menschen passiert ist, was ihnen passiert ist. Die Reaktion der Fachkritik auf den Roman war gemischt. Ein Rezensent war wütend und gab zu, dass er das Buch gern schon nach den ersten 80 Seiten? in die Ecke geworfen hätte. Durch die restlichen 470 Seiten? habe er sich dann auch nur noch aus reiner Rezensentenpflicht gequält.

Die „Berliner Literaturkritik“ sah in dem Roman eine spannende und lohnende Herausforderung für den Leser, denn es bedürfe sehr großer Konzentration, sich in Daths Vorstellungswelt zurechtzufinden, zumal vieles aus seinem Unterbewusstsein zu strömen scheine. Daths Roman „Die Abschaffung der Arten“ kam 2008 auf die Shortlist? zum Deutschen Buchpreis?.

„Deutschland macht dicht“ (2010)

Im Jahr 2010 erschien Daths politisches Bilderbuch "Deutschland macht dicht". Das Buch mit Illustrationen von Piwi handelt vom Widerstand des Besonderen gegen das Allgemeine, der Kunst gegen die Verwaltung und der Liebe gegen die Anpassung. Es erzählt von Hendrik und Rosalie, zwei fast schon erwachsenen Leuten, die erleben, dass ihr Land sich gegen alles Abweichende und Unberechenbare abgeschirmt hat - angeblich, um Krisen abzuwehren. Die Zeit steht beinahe still, es gibt kein Leben mehr. Die einzige Rettungsmöglichkeit besteht darin, die mächtige Dummheit auszulachen. Hendrik und Rosalie können das, und sie tun es. Dabei helfen ihnen ein weiser Hase namens Mandelbaum, ein Cowboy, der Jesus heißt, und manche andere Gestalten, die eigentlich jeder kennt, auch wenn er ihnen persönlich nie begegnet ist. Die Literaturkritik würdigte "Deutschland macht dicht" als ein kleines literarisches Spitzenerzeugnis.

Übrigens ...

wird Dietmar Dath wegen seiner enormen Produktivität auch „die Schreibmaschine“ genannt.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

Romane und Erzählungen
  • Die salzweißen Augen. Vierzehn Briefe über Drastik und Deutlichkeit. OA (Originalausgabe) 2005. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN: 978-3518417072
  • Dirac. OA 2006. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN: 978-3518418635
  • Waffenwetter. OA 2007. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN: 978-3518419168
  • Heute keine Konferenz. OA 2007. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN: 978-3518125014
  • Die Abschaffung der Arten. OA 2008. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN: 978-3518420218
  • Rosa Luxemburg. OA 2009. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN: 978-3518182352
  • Deutschland macht dicht. OA 2010. Suhrkamp Verlag, Berlin 2010, ISBN: 978-3-518-42163-5
  • Eisenmäuse. Ein verschlüsselter Sittenspiegel. OA 2010. Hablizel Verlag, Lohmar 2010
Lyrik
  • Gott ruft zurück. Gedichte. OA 2011. Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Leipzig 2011
Bühnenstücke
  • Waffenwetter. UA (Uraufführung) 17. April 2009, Nationaltheater Mannheim
  • Die Abschaffung der Arten. UA 8. November 2009, Deutsches Theater Berlin
  • Annika. Spiel für fünf Menschen, UA Februar 2011, Schauspiel Frankfurt
  • Sie schläft. UA 12. März 2011, Zimmertheater Tübingen
Essays, Sachbücher
  • Schöner rechnen. Die Zukunft der Computer. OA 2002. Berliner Taschenbuch Verlag, Berlin 2002
  • Höhenrausch. Die Mathematik des XX. Jahrhunderts in zwanzig Gehirnen. OA 2003. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2003
  • Die salzweißen Augen. Vierzehn Briefe über Drastik und Deutlichkeit. OA 2005. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005
  • Heute keine Konferenz. Texte für die Zeitung. OA 2007. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2007
  • The Shramps. (Mit Daniela Burger). OA 2007. Implex Verlag/Verbrecher Verlag, Berlin 2007
  • Maschinenwinter. Wissen, Technik, Sozialismus. Eine Streitschrift. OA 2008. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008
  • Rosa Luxemburg. OA 2010. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2010

Hörbücher

Sekundärliteratur

Links

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