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Des Knaben Wunderhorn

Achim von Arnim und Clemens Brentano brachten unter dem Namen "Des Knaben Wunderhorn" eine berühmte Lieder-Sammlung heraus. Alles drin, vom Kindervers bis zum Liebeslied. Vom Scherz-Lied bis zur Soldaten-Ballade. Auch Evergreens wie „Schlaf Kindlein, schlaf“. Insgesamt erscheinen drei Bände. Eine Quelle für viele Wunderhorn-Texte ist „Ungedruckte Reste alten Gesangs“ von Anselm Ewert (1761-1825). Arnim und Brentano gingen recht frei mit ihrem Wunderhorn-Material um. Sie scheuten sich nicht auch Lieder von aktuellen Autoren aufzunehmen oder eigene Texte einzufügen. Es kommt vor, dass manche Zeilen einen Schuss Ironie erhalten: „Bald gras ich am Neckar, bald gras ich am Rhein.“ Alle Texte sind kunterbunt angeordnet. Die Romantiker lieben das muntere Mit- und Durcheinander der Natur.

Romantische Lyriker wie Joseph von Eichendorff, Edaurd Mörike und Heinrich Heine saugten ihre Inspiration auch aus diesen "Alten deutschen Liedern". Ebenso ließen sich die Künstler der Biedermeier-Zeit davon anregen. Der Komponist Franz Schubert schöpfte daraus für seine Lieder. Von Gustav Mahler wird gesagt, dass er auf den Wunderhorn-Texten seine ersten Symphonien aufbaute.

Während das Titelbild des ersten „Wunderhorn“-Buches einen reitenden Knaben mit einem Horn in der Hand zeigt, umschließ auf dem Cover des zweiten Bandes das gebogenen goldenen Horn, umgeben von Fabelwesen und üppig wuchernden Pflanzen, eine historische Ansicht des alten Heidelberger Schlosses mit einem Sonnenaufgang. Der dritte Band zeigt auf dem Titel ein mittelalterliches Pärchen beim Musizieren mit Laute und Harfe. „Die Toten reiten schnell“ lauten die schauerlichen Worte in dem Lied von „Lenore“, die sich auch in den Dracula-Roman von Bram Stoker verbisen haben. Übrigens: Manche empfinden das Wort vom Wunderhorn auch als erotischeAnspielung.

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