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Die ersten Lehrbücher
Lehrbücher? gibt es seit bereits langer Zeit und für nahezu jedes Themengebiet. Hier nun sollen die jeweils ersten Lehrbücher für einzelne Wissensbereiche vorgestellt werden.
Anatomie für Künstler
Das erste Lehrbuch? der Anatomie für Künstler mit dem Titel "Varia commensuration para la escultura y arquitectura" schrieb der spanische Goldschmied und Ziseleur Juan de Arphe. Es erschien 1585 in Sevilla.
Botanik
Die Botanik als Wissenschaft in Deutschland wurde durch das erste deutsche Lehrbuch der Botanik begründet. Das Werk? "Botanologicon" erschien 1534 und stammt von dem humanistischen Dichter und Arzt Euricius Cordus.
Buchbinden
Das älteste Lehrbuch zum Thema Buchbindung befindet sich im Museum Plantin-Moretus in Antwerpen/Holland: „Cunst der boeckbinders handwerck. Artifi ce des reliers de liveres. Manscript. Antwerpen, Anvers 1612“. Es wurde von Anselm Faust in flämisch und französisch verfasst.
Chemie
Das erste systematische Lehrbuch der Chemie, die "Alchymia" erschien 1597 in Frankfurt am Main. Der Arzt und Chemiker Andreas Libavius verfasste damit eine Schrift, mit der sich die Chemie als Wissenschaft von der Alchimie löste.
Evangelischer Katechismus
Der erste evangelische Katechismus, eine Unterweisung bzw. ein Lehrbuch für den christlichen Glaubensunterricht, stammt von dem lutherischen Theologen Johannes Bader, welcher 1522 in Landau die Reformation einführte. Es hat den Titel "Gespräch Büchlein" und erschien 1526.
Geburtshilfe
Das erste gedruckte Lehrbuch für Geburtshilfe erschien 1513. Verfasst wurde es von Eucharius Roesslin, der in Frankfurt am Main und in Worms als Stadtarzt tätig war. Es wurde in mehr als einhundert Auflagen? gedruckt und in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Kinderheilkunde
Der Augsburger Arzt Bartholomäus Metlinger verfasste das erste in deutscher Sprache gedruckte Buch der Kinderheilkunde. Es wurde 1473 in Augsburg gedruckt und trägt den Namen „Ein Regiment der jungen Kinder". Der Inhalt des Buches ist eingeteilt in zwei Lebensabschnitte:
1.) Das früheste Alter bis zum Erlernen des Gehens und Sprechens.
2.) Die Kindheit bis zum siebten Jahr.
Lateinische Sprachlehre
Das erste Lehrbuch der lateinischen Sprachlehre, welches in Deutschland mit beweglichen Lettern? gedruckt wurde, war eine zweiteilige lateinische Grammatik. Sie unterteilte sich in "Ars minor" (für Anfänger) und "Ars maior" (für Fortgeschrittene). Das Lehrwerk? erschien zwar schon früher als Blockbuch?. Aber erst die neue Möglichkeit des Druckes mit beweglichen Lettern trug zur Verbreitung dieses Lehrbuches zur maßgebenden Schulgrammatik im Mittelalter bei. So wurden im 15. Jahrhundert mehr als 350 Ausgaben? davon gedruckt. Allein aus Gutenbergs Druckerei in Mainz sind noch 24 Ausgaben mit einem Druckdatum ab 1448 bekannt.
Rechnen
Um möglichst vielen Menschen das Rechnen zu lehren, schrieb der Rechenmeister Adam Ries Rechenbücher in deutscher Sprache. So ist ihm das erste gedruckte deutsche Rechenbuch zuzuordnen. Es nannte sich "Rechnung auff der linihen" und erschien 1518 in Erfurt. Es befasst sich mit dem Rechnen auf den Linien eines Rechenbrettes, auch Abakus genannt. In Erfurt lebte Adam Ries von 1518 – 1522. Dort wohnte er in der Drachengasse nahe der Universität. In Erfurt gründete und leitete er überdies eine Rechenschule. Dem "Rechnung auff der linihen" von 1518 folgten 1522 "Rechnung auff der Linihen und der Federn“ sowie 1550 sein drittes Rechenbuch "Rechnung nach der Lenge auf den Linihen und Federn“. Die Bücher von Adam Ries erfreuten sich einer große Beliebtheit und galten etwa 200 Jahre lang als die grundlegenden Mathematiklehrbücher in Deutschland.
Schach
Das erste Buch über Schach in deutscher Sprache wurde 1616 von Herzog August von Braunschweig-Wolfenbüttel unter dem Pseudonym "Gustavus Selenus" veröffentlicht.
Schwimmen
Nikolaus Wynmann, Professor der Sprachwissenschaften an der Universität in Ingolstadt, schrieb das weltweit erste Schwimmlehrbuch. Der Titel "Colymbetes sive de arte natandi dialogus ..." bedeutet in Übersetzung „Der Schwimmer oder die Kunst des Schwimmens“ und erschien 1538 in Augsburg.
Tanzen
Das erste Tanzlehrbuch wurde von dem französischen Geistlichen Thoinot Arbeau 1588 in Langres veröffentlicht. Die Tanzschrift? gilt als wichtigste Quelle für die Kenntnis des Tanzes im 16. Jahrhundert und nennt sich "Orchésographie et traiclé en forme de dialogue, par lequel toutes personnes peuvent facilement apprendre et practiquer l.honneste exercice des dances“.
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