diesen Kommentar bitte stehen lassen Hauptseite | Buchherstellung | Bucharten | Bucharten von F bis J | Foliant


Bitte Krümelpfad oben nicht verändern, erst ab hier nach unten Texte ändern

Foliant

Das Folio-Format ist das größte Buchformat? und war im 15., 16. und 17. Jahrhundert weit verbreitet. Ein bekanntes Beispiel ist Shakespeares „First-Folio“ von 1623.

Definition

Die Bezeichnung Foliant (lat. folium = Blatt) hat zwei Bedeutungen, eine das Buchformat? betreffende und eine umgangssprachliche. Wobei die umgangssprachliche Bedeutung aus der ursprünglichen hervorgegangen ist und mit dieser auch heute noch in einem engen Zusammenhang steht.

Bücher mit einer Höhe über 35 cm bis 45 cm bezeichnet man als Foliant, dies ist laut den Richtlinien der Deutschen Bibliothek? in Frankfurt am Main das größte Buchformat?. Die Abkürzung lautet: fol.; oder als Zeichen: 2°. Dieses Buchformat? entsteht dadurch, dass der Papierbogen? nur einmal gefalzt? wird, wodurch zwei Blätter? oder vier Seiten? entstehen. Für Formate? über 45 cm Höhe hat sich die Bezeichnung Groß-Folio eingebürgert.

Von Shakespeare in die Chefetagen

Das Folio-Format war vor allem im 15., 16. und 17. Jahrhundert weit verbreitet, was zumeist ganz praktische Gründe hatte: Zur damaligen Zeit enthielten viele Bücher großformatige und reich verzierte Abbildungen und Initialen, außerdem war die typografische Gestaltung der Bücher weitaus großzügiger als heute. Mit Taschenbüchern im Klein-Oktav-Format?, so wie wir sie heute in jeder Buchhandlung finden, hätten die Gelehrten und Kleriker der damaligen Zeit vermutlich nicht viel anfangen können. Weltberühmte Beispiele sind die Gutenberg-Bibel? und Shakespeares „First-Folio“ von 1623, das in 1.000 Exemplaren gedruckt, in Kalbsleder gebunden und für den Preis von 1 Pfund verkauft wurde. Dieses Buch konnten sich natürlich nur sehr wohlhabende Menschen leisten.

Das Folio-Format wird heute vor allem für Atlanten?, Bildbände? oder originalgetreue Nachdrucke (Faksimile) von Büchern aus vergangenen Zeiten verwendet. In den meisten Fällen erkennt man einen Folio-Band nicht nur an seiner Größe, sondern auch an seinem Preis. Denn die Herstellung ist aufwändiger und teurer als bei kleineren Buchformaten?. Beliebt ist das Folio-Format auch, wenn es etwas zu feiern gibt: Viele Firmen, Konzerne oder Institute dokumentieren ihre (Erfolgs-)Geschichte vorzugsweise im Großformat. Diese Bände erscheinen dann oft in einer handverlesenen Auflage? von wenigen Exemplaren.

Unterm Weihnachtsbaum ist noch Platz

Die Bezeichnung Foliant hat neben der das Buchformat? betreffenden auch eine umgangssprachliche Bedeutung. Wer z.B. seinen Freunden erzählt: „Zu Weihnachten habe ich eine Krawatte und einen ziemlichen Folianten geschenkt bekommen“, der meint damit wahrscheinlich ein unhandliches Buch. Einen Wälzer? oder einen Schmöker?, wie andere Leute vielleicht sagen würden.

Literatur

  • Hiller, Helmut / Füssel, Stephan: Wörterbuch des Buches. Klostermann Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN: 978-3465034957
  • Jakobi-Mirwald, Christine: Das mittelalterliche Buch. Funktion und Ausstattung. Reclam Verlag, Ditzingen 2004, ISBN: 978-3150183151
  • Janzin, Marion / Güntner, Joachim: Das Buch vom Buch. 5000 Jahre Buchgeschichte. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2006, ISBN: 978-3899938050

Bitte Krümelpfad unten nicht verändern


Hauptseite | Buchherstellung | Bucharten | Bucharten von F bis J | Foliant

Daten hochladen
Buecher-Wiki Verlinken
FacebookTwitThis
Pin ItMister Wong
RSS-Feed RDF-Feed ATOM-Feed

schliessen