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Gebrauchsliteratur

Als Gebrauchsliteratur bezeichnet man alle nichtfiktionale Literatur, die an einen bestimmten Zweck gebunden ist. Andachtsbücher? und Flugschriften? gehören ebenso dazu wie Kirchenlieder?, Werbetexte?, manche Sachbücher, Albumverse und Literatur im Dienst der Politik?.

Die Zweckbezogenheit steht nicht im Widerspruch zum künstlerischen Charakter dieser Werke: Im Unterschied zu nichtliterarischen Gebrauchstexten verfolgen Texte der Gebrauchsliteratur einen literarisch-ästhetischen Anspruch.

Abgrenzung

Der Begriff der Gebrauchsliteratur ist nicht genau einzugrenzen. Fließende Übergänge bestehen zur Gelegenheitsdichtung?. Letzteres sind Werke, die zu öffentlichen und privaten Anlässen und oft auf Auftrag hin verfasst werden und sich nicht selten an einen Adressaten richten.

Für manche Literaturtheoretiker gehört das konkrete Gedicht? zu der Gattung von Texten, die für den Gebrauch bestimmt sind.

Bertolt Brecht schließlich betonte, dass Literatur immer einen gesellschaftlich-politischen Gebrauchswert haben müsse.

Gebrauchslyrik

Als Gebrauchslyrik bezeichnet man Gedichte, die zur Untergattung der Gebrauchsliteratur gehören, also zum Beispiel Gebete?, Kirchenlieder?, Albumverse, Schlagertexte?. In der Weimarer Republik schrieben bekannte Dichter wie Kurt Tucholsky, Mascha Kaléko und Joachim Ringelnatz Texte, die zur Gebrauchslyrik zählen und beweisen, dass diese Untergattung durchaus zur Kunst zählt.

Über Kalékos Gedichte etwa schrieb deren Herausgeberin? Gisela Zoch-Westphal?: "Alltagsbewältigung zur eigenen Lebensbewältigung - das war der Sinn ihres Schreibens."

Und Tucholsky machte die Gebrauchsliteratur auch zum Thema einer seiner Kolumnen?: "Ein schönes, leicht melancholisches Vergnügen ist: alte Literatur des Alltags zu lesen. Gebrauchsliteratur sozusagen, wie sie alle Zeiten produziert haben ... und deren Verfasser heute kein Mensch mehr kennt: alte Zeitungen; wilde Broschüren mit historischer Bedeutung . . . vergessen . . . vergessen . . . eine sehr nachdenkliche Lektüre. Bei der ich mich manchmal frage: Was mögen das für Leute gewesen sein, die das geschrieben haben?" So schrieb er am 11. Januar 1931 unter dem Pseudonym Peter Panter in der "Vossischen Zeitung".

Literatur

  • Kaléko, Mascha: Mein Lied geht weiter: Hundert Gedichte, Hg. Gisela Zoch-Westphal, München, dtv 2007, ISBN: 978-3423135634

Sekundärliteratur

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