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Hermann, Judith

Judith Hermann (geb. 15. Mai 1970 in Berlin) ist eine deutsche Schriftstellerin und Journalistin?. 1998 debütierte? sie mit ihrem Erzählband "Sommerhaus, später". 2009 erhielt sie den Friedrich-Hölderlin-Preis für ihren dritten Erzählband "Alice".

Leben

Judith Hermann - (c) Jürgen Bauer

Judith Hermann wurde am 15. Mai 1970 in Berlin-Tempelhof geboren. Nach dem Abitur nahm sie ein Studium der Germanistik? und Philosophie? auf. Im Anschluss studierte sie Musikwissenschaften, machte jedoch keinen Abschluss.

Judith Hermann absolvierte eine journalistische? Ausbildung in Berlin. Anschließend ging sie als Volontärin zu der New Yorker Zeitschrift? „Aufbau“.

Nach ihrem Aufenthalt in New York schrieb Judith Hermann zwei Geschichten, mit denen sie sich 1997 erfolgreich um das Alfred-Döblin-Stipendium? der Akademie der Künste? in Berlin bewarb. 1998 erschien ihr literarisches Debüt? „Sommerhaus, später“, das mit außergewöhnlicher Resonanz von der Presse aufgenommen wurde. 2003 folgte ihr zweiter Erzählband „Nichts als Gespenster“.

Ihre Bücher wurden in nahezu zwanzig Sprachen übersetzt, darunter auch ins Russische, Japanische und Serbische. Die Autorin lebt mit ihrem Sohn in Berlin.

Literarische Arbeiten

Sommerhaus, später, Erzählungen (1998)

Bei Judith Hermanns Debüt? handelt es sich um einen Erzählungsband mit neun Kurzgeschichten. Sie spielen alle im Alltag der 1990er Jahre. Durch die Kraft ihrer literarischen Sprache lädt die Autorin die scheinbar alltäglichen Situationen mit einer besonderen Atmosphäre auf. Dabei vermeidet sie es, große Gefühle direkt anzusprechen. Es geht um Liebe und Angst - Gefühle, die die Protagonisten in einen Zustand der Bewegungslosigkeit zu versetzen scheinen. „Sommerhaus, später“ wurde von der Literaturkritik teilweise euphorisch aufgenommen. Innerhalb eines halben Jahres erreichte das Buch die neunte Auflage?.

Im Jahr 2004 entstand nach der Erzählung ein Kurzfilm.

Nichts als Gespenster, Erzählungen (2003)

Judith Hermanns zweiter Erzählungsband "Nichts als Gespenster" (2003) beinhaltet deutlich längere Geschichten als ihr Debüt?. Die lakonisch traurigen Stimmungen der Protagonisten aus „Sommerhaus, später“ werden erneut aufgegriffen. Spielte der erste Band vor allem in Berlin, so sind die neuen Geschichten in der ganzen Welt zu Hause.

"Nichts als Gespenster" wurde 2007, u. a. mit August Diehl, Fritzi Haberlandt, Jessica Schwarz und Stipe Erceg, verfilmt.

Alice, Erzählungen (2009)

Mit fünf Erzählungen errang Judith Hermann 2009 ihren nächsten Erfolg. "Alice" handelt von den Veränderungen, die dadurch entstehen, dass ein naher Mensch gegangen ist. Alice ist die Heldin dieser fünf Geschichten. Alle erzählen von ihr und von Männern aus ihrem näheren und weiteren Umfeld, die sterben oder gestorben sind - und davon, wie das Leben ist und das Lieben, wenn Menschen nicht mehr da sind. Dinge bleiben zurück, Bücher, Briefe?, Bilder, und ab und zu täuscht man sich in einem Gesicht. Lebenswege kreuzen sich, ändern die Richtung und werden unwiederbringlich auseinandergeführt.

Für diese Geschichten erhielt Judith Hermann den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. Die Jury würdigte die Erzählungen als "fünf atmosphärisch ebenso bezwingende wie stilistisch meisterhafte Geschichten vom Sterben und von der Erfahrung des Verlustes".

Das Feuilleton reagierte ambivalent auf das Buch. Iris Radisch? würdigte in der "Zeit", dass nun das reale Leben in die "traumwandlerische Hermann-Welt" eingedrungen sei, und zwar in seiner drastischsten Variante: als Sterben nämlich. Doch auch diese größte existenzielle Prüfung perle an der poetischen Weltdeutung Hermanns ab wie ein lästiger Ferienhausvermieter (dies eine Anspielung auf das Personal der ersten beiden Erzählbände). Das Sterben werde im Sinne einer "narkotisiere(n) Poetisierung des Hässlichen und Banalen" in eine "wohlig kalte Idylle" umgemalt - womit genau die "Wohlfühltraurigkeit" erreicht sei, die man an Judith Hermann kenne und möge - aber eben auch vorhersehe. Immerhin: Radisch verglich die hier durchscheinende Haltung mit der Stoa und den "heiteren Todesverächtern Peter Rühmkorf und Robert Gernhardt"

Zur Rezension von "Alice" im Bücher-Wiki

Übrigens …

Judith Hermann hat keine Scheu, ihre literarischen Vorbilder in der Öffentlichkeit zu nennen. So bezeichnete sie des öfteren den amerikanischen Erzähler und Lyriker Raymond Carver? (1938-1988) als Inspirationsquelle. Der Autor war für seinen Minimalismus? bekannt. Seine Kurzgeschichten sind auch auf Deutsch erhältlich.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Judith Hermann bei Jokers
  • Sommerhaus, später. EA 1998. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN: 978-3100331816
  • Nichts als Gespenster. EA 2003. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN: 978-3596509539
  • Alice. EA 2009. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN: 978-3100331823

Hörbücher

  • Sommerhaus, später. 2 CDs. Der Hörverlag, München 2003, ISBN: 978-3899401462
  • Kaltblau. 2 CDs. Der Hörverlag, München 2003, ISBN: 978-3899402001
  • Nichts als Gespenster. 3 CDs. Der Hörverlag, München 2003, ISBN: 978-3899400731
  • Alice. CD. Der Hörverlag, München 2009, ISBN: 978-3867174350

Sekundärliteratur

  • Dreier, Ricarda: Literatur der 90er-Jahre in der Sekundarstufe II. Judith Hermann, Benjamin von Stuckrad-Barre und Peter Stamm. Baltmannsweiler, Schneider Verlag Hohengehren 2005, ISBN-13: 978-3896769053

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