Kein Kinderspiel

von<br> Therese Bauer

Für Frauen, die ohne Krimi nie ins Bett gehen, ist „Kein Kinderspiel“ von Therese Bauer ? die ideale Lektüre. Nach über 300 Seiten ? weiß man nicht nur, wer der Mörder ist, man hat auch ein halbes Frauenbuch ? gelesen.

Das Leben der zweifachen Mutter, die nach dem Mord am österreichischen „Mr. Sex“ auf eigene Faust Ermittlungen anstellt, ist nicht besonders exotisch. Doch gerade die Tatsache, dass Rita Ratzenböck jedermanns Nachbarin sein könnte, macht sie so sympathisch. Die schwierigen Phasen der Kleinen scheinen bis zur Matura zu dauern, der Vater denkt nicht dran, bei der Hausarbeit halbe-halbe zu machen, und im Teilzeit-Job wird sie nicht für voll genommen. Nur-Mutter-Sein ist zwar schön, aber ein bisschen mehr Action im Leben wäre auch nicht schlecht - so denkt die Protagonistin bei sich. Da kommt der Mord an einem Promi-Winzer, der die Kleinstadt Wels in Aufruhr versetzt, gerade recht.

Rita ist eine der unkonventionellsten Ermittler-Gestalten in der Krimi-Szene, die Handlung des Buches wird stark vom humorvoll kommentierten Alltag dieses „Kinderwagen-Cops“ geprägt, was für die weibliche Leserschaft, auf die das Buch abzielt, kein Nachteil, sondern ein Vorteil ist. Therese Bauer schreibt aus eigener Erfahrung, das merkt man. Im dichten Dschungel des Krimi-(Über)Angebots hat sie mit dem ersten Krimi für Mütter im deutschsprachigen ? Raum erfolgreich eine neue Nische besetzt.

Literaturangaben

Bauer, Therese: Kein Kinderspiel. Roman. Verlagshaus Hernals, Wien 2009, 308 S., € 19,90, gebunden, ISBN: 978-3950257724

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