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Mitchell, David

David Mitchell (geb. 12. Januar 1969 in Southport/Merseyside) ist ein britischer Schriftsteller. Seine Romane wurden mehrfach für wichtige Literaturpreise nominiert. Mitchell lebt in Clonakilty/Irland.

Leben und Schreiben

David Mitchell wurde am 12. Januar 1969 in Southport im nordwest-englischen Merseyside geboren. Er wuchs in Malvern, Worcestershire, auf und studierte englische und amerikanische Literatur sowie Vergleichende Literaturwissenschaften (Komparatistik) an der Universität von Kent. Nach einem Jahr in Sizilien ging er 1994 nach Japan. Dort lehrte er sechs Jahre lang Englisch an der Technischen Universität von Hiroshima. In Japan lernte er auch seine spätere Frau Keiko kennen. Mit ihr kehrte er nach England zurück, wo er bereits als Schriftsteller genug zum Leben verdiente. Nach einem erneuten Japan-Aufenthalten lebt David Mitchell heute mit Keiko und zwei Kindern in Clonakilty/Irland.

David Mitchell wusste bereits mit acht Jahren, dass er später einmal Schriftsteller werden wollte. Rückblickend stellte er im Jahr 2000 fest: "I would probably have become a writer wherever I lived, but would I have become the same writer if I'd spent the last 6 years in London, or Cape Town, or Moosejaw, on an oil rig or in the circus? This is my answer to myself." In Japan sei er ein Fremder unter Einheimischen gewesen. Diese Erfahrung habe er gesucht. Sie habe ihm dasselbe Gefühl des Alleinseins vermittelt wie er es einst als Kind erlebte, wenn er schmollte - etwas, das er häufig getan habe, eben um dieses Gefühl des Alleinseins willen.

Erfolgreiches Debüt

1999 erschien David Mitchells erster Roman unter dem Titel "Ghostwritten. A Novel in Nine Parts" (dt. "Chaos. Ein Roman in neun Teilen", 2004). Neun Menschen erzählen darin ihre jeweilige Lebensgeschichte. Die Schauplätze? wechseln - beginnend von Okinawa in Japan - und folgen dem Lauf der Sonne Richtung Westen. Die Geschichten? der neun Charaktere sind lose miteinander verbunden, sie überschneiden sich und bleiben doch jede für sich ein Fragment?. Für das Buch erhielt Mitchell den John Llewellyn Rhys Prize?, einen Literaturpreis für Autoren unter 35 Jahren. Es stand außerdem auf der Shortlist? des Guardian First Book Award?.

Auch die beiden folgenden Romane waren erfolgreich. "number9dream" (2001) und "Cloud Atlas" (2004; dt. "Der Wolkenatlas", 2006), standen beide auf der Shortlist des Man Booker Prize?. 2003 wurde David Mitchell von der Literaturzeitschrift "Granta" unter die besten jungen britischen Schriftsteller gewählt. Im Jahr 2007 zählte ihn das Time Magazine zu den 100 weltweit einflussreichsten Menschen.

"Der dreizehnte Monat" (2006, dt. 2007)

Der dreizehnte Monat, Buchcover - (c) Rowohlt Verlag

Ein dreizehnjähriger Junge namens Jason steht im Mittelpunkt des Romans? "Black Swan Green", den David Mitchell 2006 herausbrachte. In deutscher Fassung (Übersetzung: Volker Oldenburg) erschien das Buch 2007 unter dem Titel "Der dreizehnte Monat". In 13 Kapiteln berichtet Jason, der Ich-Erzähler?, über 13 Monate in seinem Leben. Jason ist Stotterer. Er hat Probleme mit Wörtern, die mit N oder S beginnen. Sein Leiden ist für ein ein personaler Gegner, den er Henker nennt. Um Henkers Angriffen zu entgehen, sucht er nach Synonymen? für die schwierigen Wörter. Das aber schafft neue Probleme, denn er will ja auch nicht duch merkwürdige Wortwahl auffallen, sonst hält man ihn am Ende für schwul. Was außerdem keiner seiner Kumpels weiß: Unter dem Pseudonym Eliot Bolivar schreibt er Gedichte für die Gemeindezeitung ...

"Der dreizehnte Monat" beschreibt eine Jugend im Mittelengland der 1980er-Jahre, erzählt vom ersten Verliebtsein, von Konflikten mit den Eltern und von all dem, was diese Lebensphase so ungeheuer kompliziert macht. "So bestätigt auch „Der dreizehnte Monat”, dass die Hölle die anderen sind. Ein trauriger Befund, der den Autor aber nicht zur Klage veranlasst; dafür besitze er zu viel Sinn für Humor und Ironie, urteilte ein Rezensent. Und ein anderer stellte fest, dass die Nominierung des Romans für den Man Booker Prize? völlig zu Recht erfolgt sei.

"Die tausend Herbste des Jacob de Zoet" (2010, dt. 2012)

Die tausend Herbste des Jacob de Zoet, Buchcover - (c)Rowohlt Verlag

Die Handlung des Romans ist schnell umrissen: 1799 reist der junge holländische Kaufmann Jacob de Zoet nach Dejima, dem einzigen Handelsposten des hermetisch abgeriegelten Japan. Durch die Liebe zu der Japanerin Orito lernt er die Schönheit dieser geheimnisvollen fremden Welt kennen. Doch nach dem Tod ihres Vaters verschwindet Orito spurlos. Gerüchte gehen um, dass das Mädchen in die Sklaverei verkauft wurde, um die Schulden ihres Vaters zu begleichen. Als sich Jacob auf die Suche nach seiner großen Liebe begibt, muss er auch mit den Schattenseiten des Landes Bekanntschaft machen. Ein historischer Roman mit exotischem Kolorit, gefährlichen Verwicklungen, einer veritablen Seeschlacht und einer Vielfalt bunter Gestalten.

Dejima war im 19. Jahrhundert ein Handelshafen bei Nagasaki. Ein Holländer, der damals hierher kam, musste alles neu lernen - das Leben wie die Sprache. Der Aufenthalt hier ist für einen Europäer wie Exil. Anders als frühere Werke Mitchells ist dieser Roman klassisch erzählt, nicht postmodern komplex strukturiert und Perspektiven wechselnd. Damit wird das Werk? zu einem historischen Roman.

Die Handlung des Romans umfasst etwa 20 Jahre, von der Ankunft in Japan bis zur Rückkehr in die Niederlande. Während dieser Zeit wird das Gewissen des holländischen Christen geprüft und strapaziert: durch einen anderen Glauben, durch seinen eigenen Gerechtigkeitssinn, dem die Bereicherung der Kolonisatoren gegen den Strich geht, durch seine Liebe zu einer Japanerin, während er zu Hause gebunden ist.

Über diese persönlichen Konflikte wölben sich die politischen und geschichtlichen Konflikte zwischen Holländern, Briten und Franzosen, aber auch die Konflikte zwischen Glaube, Wissenschaft, Staat und Kirche.

Vielleicht wählte Mitchell Japan als Kulisse? dieses historischen Romans, weil er als junger Wissenschaftsdozent und schon erfolgreicher Schriftsteller selbst viele Jahre in Japan lebte.

Übrigens ...

ist David Mitchell wie der Held seines Romans "Der dreizehnte Monat" ein Stotterer. Insofern sind in seinen Roman "der dreizehnte Monat" durchaus eigene Erfahrungen eingeflossen.

Auszeichnungen (Auswahl)

Werke (Auswahl)

  • Werke von David Mitchell bei Jokers
  • Ghostwritten. Roman. OA 1999. Dt.: Chaos. EA 2004. Rowohlt Verlag, Reinbek, 2. Aufl. 2006, ISBN: 978-3499241208
  • number9dream. Roman. OA 2001. Dt.: Number 9 Dream. Rowohlt Verlag, Reinbek 2011, ISBN: 978-3498045135:
  • Cloud Atlas. Roman. OA 2004. Dt.: Der Wolkenatlas. EA 2006. Rowohlt Verlag, Reinbek, 2. Aufl. 2007, ISBN: 978-3499240362
  • Black Swan Green. Roman. OA 2006. Dt.: Der dreizehnte Monat, EA 2007. Rowohlt Verlag, Reinbek, 2. Aufl. 2007. ISBN: 978-3498045043

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