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Mystery

Mystery ist ein literarischer Genre-Mix, der Elemente aus verschiedenen Genres aufgreift und kombiniert. Inhaltlich geht es zumeist um alles oder nichts: Die Offenlegung eines mysteriösen Geheimnisses verfügt über das Potential, um den Lauf der Weltgeschichte zu verändern.

Definition

Mystery-Impression - (c) Marion Heidemann-Grimm/Pixelio.de

Mystery (engl. = Rätsel, Geheimnis) ist eine unscharfe Sammelbezeichnung für erzählende Literatur? an der Schnittstelle von Kriminalroman, Fantasy, Horrorliteratur und historischem Roman, selten von Science Fiction. Daher spricht man auch von einem Genre-Mix, der Elemente aus verschiedenen Genres aufgreift und kombiniert. Nicht zu verwechseln ist Mystery mit den Mystery Novels, so werden Kriminalromane im englischsprachigen Raum genannt.

Mystery gehört zur Familie der phantastischen Literatur, die die Gesetze der realen Welt außer Kraft setzt und den Leser in unwirkliche, traumhaft doppelbödige Welten führt. Im Mittelpunkt der Handlung steht meist ein mysteriöses Geheimnis, das seinen Ursprung in der Vergangenheit, oft im Mittelalter, hat. Der Protagonist spürt dem Geheimnis wie ein Detektiv nach und stößt dabei häufig auf rätselhafte Geheimbünde, undurchsichtige Verschwörungen und übernatürliche Schattenwelten.

Foto: Marion Heidemann-Grimm/Pixelio.de

Mystery - nur geringe literarische Qualität?

Beliebte Schauplätze? sind Kirchen, Klöster, altertümliche Städte und geschichtsträchtige Landschaften. Meist geht es ums Ganze: Die Offenlegung eines Geheimnisses verfügt über das Potential, um den Lauf der Weltgeschichte zu verändern. Der Reiz vieler Mystery-Werke liegt in dem spannungsgeladenen Nebeneinander von reiner Fiktion und imaginierten, jedoch realitätsnahen Personen und Ereignissen, die auch in der Wirklichkeit vorstellbar wären.

In der Literaturwissenschaft wird Mystery bislang nur selten als eigenständiges literarisches Genre wahrgenommen. Das hängt einerseits damit zusammen, dass die meisten Mystery-Werke aus Sicht der Literaturwissenschaft nur geringen literarischen Wert besitzen und der Trivialliteratur zugerechnet werden. Andererseits ist Mystery noch ein sehr junges Genre, das vielleicht erst in einigen Jahren über ein deutlich ausgeprägtes Profil verfügen wird.

Entstehung

Als Vorläufer der modernen Mystery gelten amerikanische Groschenhefte? und Comic-Serien, die in der 1930er Jahren bei den Lesern sehr populär waren. Am bekanntesten waren die Heftreihen „Thrilling Mysteries“ und „Spicy Mysteries“, in denen tragende Elemente verschiedener Genres miteinander verquickt wurden. Die Protagonisten waren meist Detektive, die ihre Ermittlungen mit intuitivem Spürsinn führten und an zwielichtigen Orten mit Monstern und übernatürlichen Erscheinungen aus vergangenen Zeiten zusammenstießen. Diese erste Mystery-Welle ebbte jedoch schnell ab.

Entwicklung

Neuerliche Popularität erlangte die Mysterie Ende der 1990er Jahre. Als wichtige Impulsgeber gelten die TV-Serien „Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI“, „Twin Peaks“ und „Twilight Zone“, die das Fernsehpublikum mit spannenden Kriminalfällen, in denen übernatürliche Mächte die Fäden zogen, in Atem hielten. Zu Kultstatus gelangte vor allem der amerikanische „Twin Peaks“-Regisseur David Lynch.

Opiumhöhlen, Slums und Katakomben

Prägend im Bereich der Literatur war allen voran der amerikanische Autor Dan Brown, der mit seinen Romanen „Illuminati“ (2000), „Sakrileg“ (2003) und „Das verlorene Symbol“ (2009) weltweit ein Millionenpublikum erreichte. Zu nennen sind auch Christopher Priest? („Prestige - Die Meister der Magie“, 1995), Akif Pirinçci? („Die Damalstür“, 2009) und Jonathan Barnes? („Das Königshaus der Monster“, 2008).

Eines der packendsten Mystery-Debüts? der vergangenen Jahre stammt vom amerikanischen Schriftsteller Dan Simmons?, der bisher vor allem Horror- und Science-Fiction-Romane geschrieben hat. In seinem ersten Mystery-Roman, „Drood“ (2009), führt er den Leser in Opiumhöhlen, Slums, Katakomben und die Kanalisation des viktorianischen Londons. Die Fabel rankt sich um Charles Dickens und seinen letzten, unvollendeten Roman, „Das Geheimnis des Edwin Drood“, um den es seit seinem Tod wilde Spekulationen gibt.

Literatur

  • Brown, Dan: Sakrileg. Bastei-Lübbe, Köln 2009, ISBN: 978-3404154852
  • Priest, Christopher: Prestige - Die Meister der Magie. Heyne Verlag, München 2006, ISBN: 978-3453522114
  • Simmons, Dan: Drood. Heyne Verlag, München 2010, ISBN: 978-3453408067

Sekundärliteratur

  • Aster, Christian von: Horror-Lexikon. Glb Parkland, Köln 1999, ISBN: 978-3880599994
  • Kollert, Günter: Phantasie - Phantastik – Fantasy. Erzählte Welten zwischen Romantik und neuem Mythos. Verlag am Goetheanum, Dornach 2010, ISBN: 978-3723513828
  • Lovecraft, H. P.: Die Literatur der Angst. Zur Geschichte der Phantastik. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1995, ISBN: 978-3518389225

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