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Pattison, Eliot

Eliot Pattison (geb. 20. Oktober 1951) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller, Rechtsanwalt und Journalist. Er lebt in Pennsylvania.

Leben und Schreiben

Joseph Eliot Pattison wurde am 20. Oktober 1951 geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist nur wenig bekannt. Am Beginn seines Studiums interessierte er sich vor allem für Literatur, Anthropologie und östliche Religionen. Später studierte er Jura mit dem Schwerpunkt internationales Recht und arbeitete nach dem Studium als Rechtsanwalt für verschiedene Investmentfirmen. Sein Fernweh und viele ausgedehnte Dienstreisen führten ihn um die ganze Welt, sodass er zahlreiche Kulturen in Europa, Asien, Amerika und Afrika kennen lernte.

Bereits als Schüler und Student begann Pattison, Buchrezensionen und Essays über kulturelle und künstlerische Themen zu schreiben. Seine Autorenlaufbahn begann er indes als Verfasser von politischen Kommentaren und juristischen Artikeln in Fachzeitschriften, anschließend folgten Bücher zu juristischen und wirtschaftlichen Spezialthemen. Nach vier Sachbüchern nahm Pattison ein neues Genre in Angriff und veröffentlichte unter dem Titel „The Skull Mantra“ (1999; dt. „Der fremde Tibeter“, 2000) seinen ersten Kriminalroman.

„Der fremde Tibeter“ - Literatur trifft Politik

Mit „Der fremde Tibeter“ landete Pattison einen weltweiten Publikumserfolg. Im Jahr 2000 wurde sein Debüt? mit dem angesehenen Edgar Allan Poe Award? ausgezeichnet. Im Mittelpunkt des Romans steht Shan, ein ehemaliger Polizist und Sonderermittler, der aus Peking nach Tibet verbannt wurde und nun mit einem ebenso mysteriösen wie erschreckenden Mordfall konfrontiert wird. In der gewaltigen und zerklüfteten Bergwelt Tibets wird die Leiche eines Mannes gefunden - den Kopf hat der Mörder mit viel Liebe zum Detail vom Körper getrennt. Shan macht sich auf die Suche nach dem Schuldigen, aber die Zeit rennt, denn mit Spannung wird das Eintreffen einer amerikanischen Delegation im Land der Tibeter erwartet.

Pattisons Erstling? ist mehr als ein spannender Kriminalroman vor der grandiosen Naturkulisse des Himalaya: In „Der fremde Tibeter“ bringt Eliot Pattison auch herbe Kritik am politischen Geschehen in Zentralasien zum Ausdruck. Dabei geht es dem Autor vor allem um den Konflikt zwischen wirtschaftlichem Fortschritt und kultureller Identität, zwischen Totalitarismus und Spiritualität. Diese intelligente Kombination aus einer mitreißenden Fabel und einem brisanten politischen Thema macht Pattisons Debüt? zu einem der besten Kriminalromane der vergangenen Jahrzehnte. Der große Zuspruch der Leser aus aller Welt trug auch dazu bei, dass Pattison seinen chinesischen Ermittler Shan zur Hauptfigur einer ganzen Romanreihe? machte.

„Der Berg der toten Tibeter“ - Wer viel weiß, lebt gefährlich

Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt zwischen China und Tibet ist auch in den folgenden Romanen der Shan-Reihe allgegenwärtig: „Water Touching Stone“ (2001; dt. „Das Auge von Tibet“, 2002), „Bone Mountain“ (2002; dt. „Das tibetische Orakel“, 2003), „Beautiful Ghosts“ (2004; „Der verlorene Sohn von Tibet“, 2004), „Prayer of the Dragon“ (2007; dt. „Der Berg der toten Tibeter“, 2007) und „The Lord of Death“ (2009; „Der tibetische Verräter“, 2009).

Als besonders gelungen gilt „Der Berg der toten Tibeter“, in dem es Shan in ein abgelegenes tibetisches Bergdorf verschlägt. Ein Fremder, der im Koma liegt, soll zwei Tibeter getötet haben. Doch Shan hat Zweifel an der offiziellen Version. Welche Rolle spielen eigentlich die in der Nähe gelegene illegale Goldmine und der seltsame Deutsche, der in einem verlassenen Turm sein Lager aufgeschlagen hat? Gibt es geheime und mächtige Verbindungen, von denen niemand im Dorf etwas weiß - und auch niemand etwas wissen darf, weil sonst das Leben aller gefährdet wäre?

„Der tibetische Verräter“ (2009)

In „Der tibetische Verräter“ (2009) steht Shan vor seiner wohl heikelsten Aufgabe, denn nun geht es um das Leben seines eigenen Sohnes. Der ist in den tibetische Bergen in einem Lager interniert. Um ihn zu erreichen, gibt Shan sich als Bergführer aus. Einen gibt es, der ihm und seinem Sohn helfen könnte: Oberst Tan. Doch dann findet Shan ein verunglücktes Auto. Am Steuer sitzt eine tote Chinesin mit einer Schusswunde. Die Beifahrerin, eine blonde Ausländerin, stirbt in Shans Armen. Und niemand anderen bezichtigen die Behörden dieses Mordes als ausgerechnet Oberst Tan. Um ihn als Helfer für seinen Sohn nicht zu verlieren, muss Shan also zunächst den Doppelmord aufklären ...

„Das Ritual“ - Gefangenenmorde und rituelle Zeichen

In seinem Roman „Bone Rattler“ (2007; dt. „Das Ritual“, 2008) wechselt Pattison den Schauplatz?: Er führt den Leser nicht mehr ins Tibet der Gegenwart, sondern ins Amerika des 18. Jahrhunderts. Also in eine Zeit, als der West noch wild war - wilder und gefährlicher, als heute viele glauben. Protagonist ist der junge Schotte Duncan, der in England wegen Hochverrats verurteilt wird und seine Strafe in den neuen Kolonien in Amerika verbüßen soll. Als Duncan seinen Fuß auf das Gefangenenschiff setzt, ist ihm sofort klar, dass hier andere Gesetze gelten und ein Menschenleben nicht viel zählt. Während der Überfahrt geschehen unfassbare Morde an Gefangenen und rituelle Zeichen indianischen Ursprungs tauchen auf. Dann erfährt Duncan, dass er die Morde aufklären soll, sonst wird sein Freund als Mörder und Sündenbock hingerichtet.

Der Roman, der sofort nach seinem Erscheinen die Bestsellerlisten? stürmte, ist packend und rasant geschrieben. Wie Pattisons Tibet-Romane überzeugt auch „Das Ritual“ durch seinen intellektuellen Mehrwert: Eliot Pattison verwendet den Wilden Westen nicht als stimmungsvolle Kulisse für einen schematischen Kriminalroman, sondern schildert den brutalen Vernichtungskampf der europäischen Kolonisten gegen die indianischen Ureinwohner. Dazu passt, dass der Roman mit einer Zeittafel, einem lehrreichen Nachwort? und einer historischen Karte ausgestattet ist.

Eliot Pattison lebt in Pennsylvania.

Übrigens ...

Eliot Pattison findet es lustig, dass seine Shan-Bücher mitunter als „buddhistische Polizeiromane“ bezeichnet werden.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

*Bücher von Eliot Pattison bei Jokers

Hörbücher

  • Das Ritual. 16 CDs. Radioropa, Daun / Vulkaneifel 2009, ISBN: 978-3836804592
  • Der fremde Tibeter. 7 CDs. Steinbach Sprechende Bücher, Schwäbisch Hall 2007, ISBN: 978-3886981724
  • Der tibetische Verräter. CD. Steinbach Sprechende Bücher, Schwäbisch Hall 2009, ISBN: 978-3886984565

Sekundärliteratur

Links

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