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Rand, Ayn

Ayn Rand (geb. 2. Februar 1905 als Alisa Zinovievna Rosenbaum in St. Petersburg; gest. 6. März 1982 in New York) war eine us-amerikanische Schriftstellerin und Philosophin russischer Abstammung. 1926 emigrierte sie in die USA, die zu ihrer Wahlheimat wurden. Seither nannte sie sich Ayn Rand. Ihr Roman "Atlas Shrugged", in dem sie ihre Philosophie des "Objektivismus" literarisch entfaltet, war ein Bestseller.

Leben und Schreiben

"Atlas Shrugged" (1957)

Nach einer Meinungsumfrage aus dem Jahr 2007 war Ayn Rands Roman „Atlas Shrugged“ zu jenem Zeitpunkt 8,1 % der erwachsenen Amerikaner bekannt. In der Gruppe derjenigen, die über 100.000 Dollar im Jahr verdienen, kannten ihn sogar 14 %. Und dies bei einem Werk, das weit über 1.000 Seiten umfasst und durch seinen philosophischen Tiefgang keine entspannende Freizeitlektüre darstellt.

Ayn Rand, die 1926 in die USA immigriert war, hatte 1946 mit der Arbeit an dem Roman begonnen, der zunächst den Arbeitstitel „The Strike“ getragen hatte und erst 1956 von der Autorin mit seinem endgültigen Titel bedacht wurde, der vorher nur der Titel eines Kapitel? gewesen war. Die Idee zu dem Roman hatte sich spät im Jahr 1943 herauskristallisiert, als Rand von einer Bekannten nach dem Erfolg ihres Romans „The Fountainhead“ am Telefon bedrängt worden war, ihren Lesern durch Sachliteratur ihre ethische Philosophie nahe zu bringen. Am 1. Januar 1945 begann sie dann mit den ersten Notizen zu dem Projekt, von dem sie zunächst noch annahm, dass es sich um einen relativ kurzen Roman handeln würde, der im Vergleich zu "The Fountainhead" grundsätzlich keine neuen philosophischen Ideen präsentieren würde.

Streik der Individualisten

Das Thema sollte wiederum Individualismus sein, dieses Mal allerdings dargestellt auf der politisch-ökonomischen Ebene. Die Arbeit an dem Roman sollte Rand von nun die nächsten elf Jahre in ihrem Bann halten. Wie der ursprüngliche Titel des Romans zum Ausdruck bringt, ist es zuerst und vor allem die Geschichte eines Streiks. Eines besonderen Streiks allerdings, denn es sind ganz besondere Menschen, die sich weigern, sich weiterhin in den Dienst der Gesellschaft zu stellen: „Die Menschen des Geistes treten in den Streik gegen eine altruistisch-kollektivistische Gesellschaft“, schrieb Ayn Rand in The Romantic Manifesto.

Rand schildert eine industrielle Zivilisation, die sich in einem kontinuierlichen Niedergang befindet, beherrscht durch eine altruistische Moral, die die Aufopferung des Einzelnen zugunsten des Kollektivs fordert. Ein elitärer Kreis von herausragenden Persönlichkeiten aus allen Berufen weigert sich, diesen Forderungen zu entsprechen. Er wählt jedoch nicht die gewaltsame Revolution zur Verbesserung der unhaltbaren gesellschaftlichen Zustände, sondern den passiven Rückzug in die abgelegenen Berge von Colorado, wo sich vielleicht 1.000 von ihnen – wie Ayn Rand während einer Diskussionsveranstaltung selbst schätzte – versammelt haben. Dieser Brain Drain vollzieht sich allerdings im Verborgenen. Auch die Figuren, aus deren Perspektive der Roman erzählt wird –die Unternehmer Dagny Taggart und Hank Rearden – wissen weder von der Existenz des Streiks noch von der Person, die ihn anführt: John Galt.

"Wer ist John Galt?"

John Galt wird zwar von Rand bereits im ersten Satz erwähnt, und der deutsche Titel des Romans („Wer ist John Galt?“) verweist sogar auf diesen Geistesriesen, aber der Leser von Atlas Shrugged wird erst nach zwei Dritteln des Romans mit der Figur vertraut gemacht. Einer seiner Mitstreiter charakterisiert ihn unter Bezugnahme auf die griechische Mythologie folgendermaßen: „John Galt ist Prometheus, der seine Meinung geändert hat.“ John Galt zerbricht seine Ketten und entreißt den Menschen das Feuer der Götter, das er ihnen gebracht hat – bis zu dem Tag, an dem die Menschen die Geier zurückziehen.

Ethik des rationalen Eigeninteresses

Höhepunkt des Romans ist eine philosophische Radioansprache von John Galt, an der Rand zwei Jahre arbeitete. In dieser Rede präsentiert Galt eine neue Ethik des rationalen Eigeninteresses und die Grundzüge eines politischen Systems, das die Individualrechte respektiert, basierend auf einem richtigen Verständnis der Natur der Vernunft und ihrer Rolle im Leben des Menschen.

"Atlas Shrugged" markierte den Höhepunkte und das Ende von Ayn Rand als Autorin fiktionaler Literatur. Dass dies so sein würde, ahnte sie frühzeitig. In einem Interview im Jahr 1961 verweist sie darauf, dass sie den idealen Menschen nun vollständig präsentiert habe und nichts John Galt übertreffe könne. Mehrmals wurden nach dem Erscheinen des Romans Versuche unternommen, den Stoff für das Fernsehen oder das Kino zu adaptieren. Unter der Regie von Vadim Perelman soll nun im Jahr 2008 ein Kinofilm produziert werden.

Werke

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