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Satz

Als Satz bezeichnet man den Vorgang, bei dem durch ein technisches Verfahren aus einer Vorlage (Text, Bild) eine drucktaugliche Form entsteht. In der historischen Rückschau unterscheidet man zwischen Bleisatz?, Fotosatz? und Digitalsatz?. Heute nutzt man vor allem das Desktop-Publishing? (Publizieren am Computer-Bildschirm).

Definition

Ohne Satz kein Buch - und das im doppelten Sinn: Als Satz bezeichnet man sowohl eine aus einem Wort oder mehreren Wörtern bestehende sprachliche Einheit? als auch das Gestalten einer Druckvorlage?. Dieser Artikel befasst sich mit dem Gestalten einer Druckvorlage und skizziert die historische Entwicklung, die dieser Vorgang seit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert genommen hat.

Manuskript - Satz - Buch

Als Satz bezeichnet man den Vorgang, der durch ein technisches Verfahren aus einer Vorlage eine drucktaugliche Form herstellt. Der Satz bzw. die Tätigkeit des „Setzens“ von Texten, Bildern oder anderen Vorlagen ist ein wichtiger Schritt bei der Buchherstellung.

Wenn zwischen Verlag und Autor ein Vertrag abgeschlossen und das Manuskript von Lektor und Autor in eine sogenannte „satzfertige“ Fassung gebracht wurde, dann wandert es weiter zum Hersteller, der für die äußere Buchgestaltung verantwortlich ist. Der Hersteller legt, meist in Absprache mit dem Verlag, bis ins kleinste Detail fest, wie das fertige Buch später aussehen soll. Bei dieser Arbeit bleibt nichts dem Zufall überlassen: Schriftart? und Schriftgrad? werden bestimmt, der Satzspiegel? wird festgelegt und das Papier ausgewählt.

Dann wird das Buch von einem Grafiker gesetzt - wobei die Grenzen zwischen Herstellung und Satz heutzutage fließend sind - und ein Probedruck? entsteht. Die daraus resultierende Fahne? geht zum Korrekturlesen? an Autor und Lektor zurück. Der Grafiker? führt die angefallenen Korrekturen aus. Im Anschluss wird die fertige Druckvorlage in die Druckerei? weitergegeben, die das Buch druckt, bindet, gegebenenfalls mit einem Schutzumschlag? ausstattet und zur Auslieferung? fertig macht.

Je nach Art des Buches nimmt das Setzen mal mehr und mal weniger Zeit in Anspruch. Wichtige Faktoren sind: Umfang, Format?, Bebilderung ja oder nein, Farbigkeit usw. Der folgende Abschnitt liefert einen Überblick über die historische Entwicklung des Satzverfahrens.

Entstehung

Der Satz bzw. Druck mit beweglichen, wieder verwendbaren Lettern? wurde im 15. Jahrhundert von Johannes Gutenberg erfunden. Diese Technik revolutionierte den Buchdruck in Europa und führte zu einem enormen Innovationsschub in vielen Bereichen. In der historischen Rückschau wird Gutenbergs Erfindung häufig auch als Beginn des Medienzeitalters bezeichnet, vergleichbar mit der digitalen Revolution im 20. Jahrhundert. Beide Ereignisse stehen trotz des zeitlichen Zwischenraums in einer engen Verbindung.

Bleisatz

Bleisatz im Buchdruck - (c) Bernd Ehrhardt/Pixelio.de

Der Bleisatz? ist das älteste Satzverfahren. Entstanden im 15. Jahrhundert, war er bis in die 1970er Jahre das vorherrschende Verfahren der Satzherstellung. Heute wird der Bleisatz? vor allem zur Herstellung bibliophiler Drucke verwendet.

Foto: Bernd Ehrhardt/ www.pixelio.de.

Es gibt zwei unterschiedliche Methoden, mittels Bleisatz? zu drucken:

  • Handsatz

Beim Handsatz? wurden die einzelnen Textzeilen durch einzelne Lettern? zusammengesetzt. Diese Arbeit kann man sich vorstellen wie das Basteln mit Buchstaben?: Wenn ein Setzer im 15. Jahrhundert den Satz „Johannes Gutenberg war ein kluger Mann“ zu Papier bringen wollte, dann entnahm er die Bleilettern? und Spatien? (Leerbuchstaben für Wortzwischenräume) einem Setzkasten?, legte sie in einem Winkelhaken? ab und erzeugte so eine Schriftzeile.

  • Maschinensatz

Rund 400 Jahre vergingen, ehe 1822 das erste Patent auf eine Setzmaschine? erteilt wurde. Das Revolutionäre der Setzmaschine? war, dass sie über eine Tastatur verfügte: Ein Tastendruck öffnete den Kanal zum Lettern-Magazin, die gewünschte Letter? wurde freigegeben und an der vorgesehenen Position abgelegt. Das Ablegen der Lettern? nach dem Druck erfolgte zunächst noch mit der Hand oder entfiel ganz, weil es sehr zeitaufwendig war. Entfiel es ganz, dann wurden die Lettern? nach dem Druck wieder eingeschmolzen und neu geprägt. Die vorangegangen Versuche, die Geschwindigkeit des Druckvorgangs zu beschleunigen, scheiterten in vielen Fällen an der Untauglichkeit des verwendeten Materials. Der Antrieb der ersten Setzmaschinen? erfolgte durch ein Fußpedal oder Dampfkraft, ein Modell wurde auch mit Strom betrieben.

Fotosatz

In Deutschland wurde die erste Fotosetzmaschine? 1959 in Betrieb genommen. Dieses Satzverfahren bezeichnete man auch als „schwerelosen“ Satz, weil hier die Bleilettern? durch eine fotomechanische oder fotoelektronische Druckvorlage ersetzt wurden. Eine Lichtquelle sendete Strahlen durch eine Matritze mit dem Negativschriftbild, ein optisches System bündelte die Strahlen und ließ die Schrift auf einem lichtempfindlichen Papier sichtbar werden. Es gibt drei Generationen von Fotosetzmaschinen?.

Digitalsatz

Die meisten Druckerzeugnisse werden heute am Computer erstellt. Es gibt zahlreiche Software-Programme, die das Erstellen von Druckvorlagen am PC ermöglichen. Diese Publishing-Programme sprechen sowohl Profis als auch Laien an.

  • Desktop-Publishing

Diese Methode der Erstellung von Druckvorlagen gibt es seit Mitte der 1980er Jahre. Seinen Aufstieg zum vorherrschenden Satzverfahren verdankt das Desktop-Publishing? vor allem der Möglichkeit, die verschiedenen Arbeitsschritte zeitlich und räumlich am Bildschirm zu bündeln. Der Text braucht nicht noch einmal neu erfasst zu werden. Stattdessen lässt ihn der Grafiker direkt ins Layout-Programm einfließen und formatiert ihn darin.

  • Struktursatz

Der Struktursatz? bzw. Werksatz? wird hauptsächlich für Textvorlagen ohne Abbildungen oder Schmuckelemente verwendet. Die Vorlage wird nach vorher festgelegten Standards automatisch umgebrochen und gelayoutet.

Literatur

  • Bann, David: Die moderne Druckproduktion. Ein Leitfaden. Stiebner Verlag, München 2007, ISBN: 978-3830713319
  • Khazaeli, Cyrus Dominik: Crashkurs Typo und Layout. Vom Schriftdesign zum visuellen Konzept. Für Mac und PC. Rowohlt Verlag, Reinbek 2005, ISBN: 978-3499612527
  • Runk, Claudia: Grundkurs Typografie und Layout. Für Ausbildung und Praxis. Galileo Design, Bonn 2008, ISBN: 978-3836212076

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