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Verlag

Im Buchhandel? meint Verlag ein Wirtschaftsunternehmen, das Bücher, Zeitschriften?, Hörbücher, Kataloge?, CD-ROMs? und Online-Publikationen? veröffentlicht, also verschiedene Inhalte in großer Stückzahl über verschiedene Medien einem breiten Publikum zugänglich macht.

Allgemeines

Das Wort "Verlag" kommt von Vorlage. Im Hintergrund dieser Ableitung steht eine dezentrale Produktionsform, die sich seit dem 14. Jahrhundert - nicht nur im Buchhandel? - ausgebildet hat. Ein so genannter Verleger kümmert sich um die Anschaffung von Rohstoffen, gibt diese an Produzenten aus und kümmert sich um den Vertrieb des Endprodukts. Um die Rohstoffe einzukaufen, geht der Verleger in die wirtschaftliche Vorleistung, die Produktion im Verlagssystem wird in Heimarbeit vorgenommen, die Produktionsmittel sind Eigentum des Produzenten.

Buchimpression - (c) by U. Herbert/PIXELIO

Im Buchhandel? wurde dieses System wie folgt übernommen: Der Verlag übernimmt in den meisten Fällen die Vorfinanzierung von Verlagsprodukten. Das heißt konkret, dass er dem Autor einen Vorschuss? für ein Buch zahlt, das noch nicht auf dem Markt ist. Außerdem übernimmt der Verleger die Kosten für Vertrieb?, Marketing? und Werbung?, aber auch für den Druck? und die Herstellung? des Buches. So wie heute der Buchhandel? strukturiert ist, gewährt der Verlag sogar darüberhinaus noch dem Buchhändler oder anderen Handelspartnern einen Kredit - und das auf zwei Arten: Der Verlag räumt lange Bezahlungsfristen ein und gibt ein Remissionsrecht, sprich, er nimmt Bücher wieder zurück, die sich über eine längere Zeit nicht verkaufen lassen.

Schon hier erkennt man, dass sich ein Verlag für Inhalte einsetzt, die zum einen für ihn, dann aber auch für Leser Relevanz haben und einen wirtschaftlichen Erfolg versprechen. Dabei gehen sie ein hohes wirtschaftliches Risiko ein.

Ein Verlag will also ausgewählten Büchern eine Chance auf dem Buchmarkt verschaffen, wozu zunächst die Auswahl steht. Auswahl heißt hier Prüfung der thematischen, stilistischen und inhaltlichen Qualität eines Manuskripts durch den Lektor, der sich dabei an dem Verlagsprofil? orientieren muss. Hier wird klar, dass Verlage nicht nur Bücher initiieren, sondern auch verhindern, wenn sie ihnen nicht druckenswert erscheinen.

Verlage selbst sehen sich gerne als Pioniere der Wissensgesellschaft, weil sie dem Rohstoff Geist Form und Gestalt geben, indem sie aus einem Manuskript eine Publikation? machen. Ob sie auch im digitalen Zeitalter noch diese Rolle oder die Rolle eines Lotsen in der Welt des Wissens spielen werden, ist unsicher. Sicher aber ist, dass die digitale Revolution auf Verlage eine sehr große Auswirkung in allen Bereichen ihrer Tätigkeit hat.

In Deutschland sind im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts etwa 22.000 Verlage aktiv, wobei aber nur etwa 2.000 regelmäßig Literatur veröffentlichen. Die übrigen (oft an Institutionen angebundene Verlage) sind unregelmäßig aktiv.

Arten von Verlagen

Bild- und Kunstbuchverlage

Ihnen geht es vor allem um das Publizieren von Bildbänden?, Ausstellungskatalogen? und Künstlermonographien?. Ihre Produkte haben einen hohen (und kostspieligen!) Bildanteil. Bildrechte? und ihre Vergütung?, Digitalisierung von Bildern und der Bilddruck? sind ihre großen Themen. Im Börsenverein des deutschen Buchhandels? sind dies Verlage in einem eigenen Arbeitskreis organisiert.

Die digitale Verbreitung von Büchern gefährdet gerade diese Verlage, denn sie können sich das Risiko selbst einer kleinen Startauflage oft nicht mehr leisten. Nicht selten können diese Verlage nur dann ein Buch herausgeben, wenn die Druckkosten oder die Herstellungskosten bezuschusst werden und die Veröffentlichung im Zusammenhang mit einer Ausstellung steht, über die das Buch zum großen Teil verkauft wird. Sicherlich würde die Verlagslandschaft, aber auch der wissenschaftliche Diskurs und die Gesellschaft ärmer, wenn diese Art von Verlagen nicht mehr überleben könnten.

Kinder- und Jugendbuchverlage

Ihr Zielpublikum sind die kleinen und größeren Kinder und Jugendlichen. Weil aber meist die Erwachsenen diese Bücher kaufen, müssen diese Verlag in gewisser Weise auch diese zweite Zielgruppe ansprechen. Manchmal ist der Spagat dabei nicht einfach. Vor allem die Lektoren solcher Verlage sind hier gefordert, müssen sie sich doch auf der einen Seite in die kindliche Welt eindenken, andererseits aber auch den Verkauf der Bücher an Erwachsene vorbereiten.

Eine besondere Aufgabe von Lektoren in Kinder- und Jugendbuchverlagen ist es, kongenial arbeitende Autoren und Illustratoren? zusammenzubringen, was oft die Basis für den Erfolg eines Kinderbuchs? ist.

Die Produkte dieser Verlag sind oft nach Lesealtern? und nach Buchreihen? gegliedert. Viele Kinder- und Jugendbuchverlage verlegen in jüngster Zeit auch viele All-Age-Bücher?, die sowohl Jugendliche wie Erwachsene lesen. Manchmal werden Publikationen auch dadurch zu All-Age-Bücher?, dass die Bücher Menschen ein Leben lang begleiten.

Kinder- und Jugendbuchverlage leben häufig zusätzlich zu den Einkünften aus ihren Veröffentlichungen davon, dass ihre Figuren in anderen Medien ein Eigenleben entfalten und sie die Figuren im Merchandising? verwerten können.

Die Arbeit der Kinder und Jugendbuchverlage ist nicht hoch genug zu bewerten, denn mit ihren Büchern betreiben sie Leseförderung? und bringen Kindern und Jugendlichen eine entscheidende Kulturtechnik nahe. Kinderbücher? sind auch heute noch eine wichtige Basis, die Umwelt kennen zu lernen.

Die Kinder- und Jugendbuchverlage haben sich zur Interessenvertretung und Vernetzung in einem Fachverband namens Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e.V.?, kurz avj, zusammen geschlossen.

Fachbuch- und Wissenschaftsverlage

Den Fachbuch- und Wissenschaftsverlagen geht es um die Veröffentlichung von akademischen Lehrbüchern?, Forschungsberichten?, Studienliteratur?, Handbüchern, Wissenschafts- Editionen und wissenschaftlichen Zeitschriften?.

Allein in Deutschland gibt es etwa 600 dieser Verlage, die sowohl gedruckte Werke veröffentlichen, wie auch immer häufiger ihre Publikationen? im Internet verbreiten. Die Digitalisierung macht auch diesen Verlagen das Leben schwer. Da es sich bei den Autoren von Fachbüchern um Menschen gehobener oder höchster Bildung handelt, die in ihren Forschungsbereichen gut vernetzt sind, eröffnen sich ihnen heute in der digitalisierten Welt viele neue Veröffentlichungswege, von Print on demand? bis hin zu Veröffentlichungen in Open-Source-Internetportalen?, wozu die Dienstleistungen von Verlagen nicht mehr gebraucht werden. Verlage versuchen der Veröffentlichung von wissenschaftlichen Werken ohne Verlagsbetreuung dadurch zu begegnen, dass sie ebenfalls die neuen Formen der Veröffentlichung von Werken zur Verfügung stellen und damit argumentieren, dass sie ihren Autoren ein Umfeld für qualitativ hochwertige Veröffentlichungen zur Verfügung stellen und die Manuskripte professionell betreuen, darüber hinaus für effiziente Produktionsabläufe und erfolgreiche Absatzwege sorgen.

Zielgruppe von Wissenschaftsverlagen sind natürlich Forscher, Wissenschaftler, Lehrkräfte und Studenten an Universitäten, Fachhochschulen und diversen Instituten. Weil sich immer mehr das Englische als akademische Fachsprache? durchsetzt, veröffentlichen auch deutsche Verlage immer mehr auf Englisch. Dass Zielgruppe der Fachbuch- und Wissenschaftsverlage die "höheren" Bildungseinrichtungen sind, führt z. T. zu einer Abhängigkeit dieser Verlage von den Zuwendungen der öffentlichen Hand an Forschungsbibliotheken? und Bibliotheken im universitären Umfeld.

Die meisten Fachbuch- und Wissenschaftsverlage konzentrieren sich auf ein bestimmtes Feld, in dem sie versuchen Marktführer zu sein. Es gibt allerdings ein paar Verlagsgruppen? in diesem Sektor, die auf mehreren wissenschaftlichen Feldern tätig sind. Auch diese Verlage haben sich zusammen geschlossen. Es gibt hier die Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verlage? (AwV), eine Arbeitsgemeinschaft der rechts- und staatswissenschaftlichen Verlage und eine Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger, die kein Verein ist, sondern nur persönliche Mitgliedschaft kennt.

Bei vielen dieser Fachbuch- und Wissenschaftsverlage sind Fachzeitschriften? das wichtigste Standbein, weil in ihnen durch Anzeigen viel Geld erlöst werden kann. Etwa 350 dieser Verlage sind in der Deutschen Fachpresse? organisiert. Daneben haben viele dieser Verlage das Seminargeschäft für ihre Zielgruppen entdeckt, womit neue Einkünfte erschlossen wurden.

Schulbuch- und Bildungsverlage

Unter Schulbuch- und Bildungsverlagen sind Verlage zusammengefasst, deren Verlagsprogramm? auf Schüler, Lehrer, Studenten der Erziehungswissenschaften und Lernende im Bereich der Erwachsenenbildung und beruflichen Bildung ausgerichtet ist. In Deutschland zählte man etwa 80 Verlage zu diesem Verlagsbereich. Sie stellen nicht nur Bücher, sondern auch digitale Angebote her (Lernsoftware, Downloads, Online-Portale). In Deutschland gibt es etwa 45.000 Titel für den Bildungsbereich. Jedes Jahr erscheinen etwa 3.000 neue Titel.

Bei der Herstellung von Schulbüchern sind die Schulstrukturen und die jeweiligen Bildungspläne zu beachten, was zu vielen Länder- und Regionalausgaben führt, die auf unterschiedlich großen Märkten vertrieben werden. Lehrbuch-Reihen sollen einen bestimmten Lernfortschritt sichern, das einzelne Schulbuch ist Teil eines umfassenden Konzepts und oft nur eine Basis, die durch weitere Lehrwerke ergänzt wird (Grammatik, Tabellenhefte, Arbeitshefte, CDs etc.). Erst wenn die Schulbücher von den jeweiligen Kultusministerien der Länder und Regionen zugelassen sind, dürfen sie im Unterricht verwendet werden.

Weil sich immer mehr Länder und Regionen aus der Lehrerfortbildung zurückziehen, engagieren sich hier zunehmend Bildungsverlage und bieten spezielle Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer an.

Die Interessen der Bildungsmedien-Verlage vertritt der VdS Bildungsmedien e. V.?

Hörbuchverlage

In den letzten Jahren hat das Hörbuch einen Boom erlebt. Am Hörbuchmarkt? sind allein in Deutschland mehr als 500 Hörbuchlabels? beteiligt und immer wieder kommen neue auf den Markt. Zum Teil sind die Hörbuchlabels? eigenständige Verlage, zum Teil nur Teile eines Buchverlags. Ein Hörbuchverlag erledigt im Prinzip die gleichen Aufgaben wie ein Buchverlag, doch muss er sich spezielle Gedanken zum Thema Umsetzung des Stoffs machen. Im Prinzip gibt es zwei Arten von Umsetzungen: die Hörbuch-Lesung? und das Hörspiel.

Die Produktion von Hörbüchern kann sehr aufwändig sein. In manchen Hörbüchern stecken Jahre der Vorarbeit: Recherchen, Treffen mit Autoren und anderen Beteiligten, Erstellen des Skripts?, Konkurrenzbeobachtung?, Aufnahme etc.

Im Jahr 2000 wurde in Deutschland ein Arbeitskreis Hörbuchverlage gegründet, der die Interessen der Hörbuchlabels? bündeln und das Hörbuch in jeder Hinsicht nach vorn bringen soll. In der Zwischenzeit hat der Arbeitskreis etwa 100 Mitglieder. Er trifft sich etwa dreimal im Jahr in Frankfurt.

Kalenderverlage

Kalenderverlage decken einen ganz speziellen Markt ab. Sie produzieren Bildkalender, Terminplaner, Fotokalender oder Kunstkalender. In Deutschland werden etwa 4.000 unterschiedliche Kalender angeboten.

Die Verlage, die sich (auch) auf die Herausgabe von Kalendern spezialisiert haben, sind im Arbeitskreis Kalenderverlage zusammengeschlossen. Derzeit gehören etwa 35 Verlage diesem Kreis an, der gemeinsame Marketingaktivitäten unterstützt und zur Frankfurter Buchmesse eine Gemeinschaftsausstellung organisiert.

Touristikverlage

Unter dieser Bezeichnung sollen alle Verlage zusammengefasst werden, die Reise-Bildbände, Reiseführer, Kulturführer, Special-Interest-Guides und ähnliche Titel veröffentlichen. Nahezu jedes Reiseziel, jeder Reisetyp und Reisestil werden in den Veröffentlichungen dieser Verlage berücksichtigt. Meist arbeiten diese Verlage mit Reihen-Konzepten. Wichtig ist die Aktualität der Informationen und das Setzen auf die richtigen Reisetrends.

Auch die Touristikverlage haben sich zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen, dem etwa 120 Mitglieder angehören. Seit dem Jahr 2000 tritt man mit Gemeinschaftsständen etwa auf der Frankfurter Buchmesse, auf der Internationalen Touristik Börse ITB in Berlin oder auf der Touristik + Caravaning in Leipzig auf.

Publikumsverlage

Publikumsverlage heißen Verlage für Belletristik? und Sachbuch. Der Name hängt damit zusammen, dass diese Verlage das größte Publikum erreichen, also am meisten wahrgenommen werden. Ihre Bücher bespricht das Feuilleton. Die Zielgruppe? dieser Verlage ist denkbar weit.

Eine besondere Art der Publikumsverlage sind die Taschenbuch verlage. Es gibt Verlage, die nur Taschenbücher veröffentlichen und andere, die Imprints von Hardcover? verlagen sind. Taschenbücher werden entweder als Erstausgaben? (dies kommt vor allem bei reinen Taschenbuchverlagen vor) oder als Lizenzausgaben? des entsprechenden Hardcovers? eines Verlages produziert.

Früher war es so, dass die Taschenbuchausgabe eines Titels in der Regel zwei Jahre nach Erscheinen der Originalausgabe. Dies ist angesichts der immer schnelleren Buchlaufzyklen heute meist nicht mehr so. Oft wird eine Originalausgabe schon nach sechs bis zwölf Monate als Taschenbuch veröffentlicht, wenn das Hardcover? nicht mehr läuft. Auch Sonderausgaben? von Originalausgaben erscheinen nach der Aufhebung des gebundenen Ladenpreises? durch den Verlag immer schneller, da die Verlage immer häufiger unter dem wirtschaftlichen Druck einer weiteren Verwertung? ihrer Inhalte, neudeutsch auch "Content", stehen.

Lothar Kleiner? von den S. Fischer Verlagen? belegt mit Zahlen, was die Publikumsverlage leisten und führt aus, was unabhängige Wirtschaftsprüfer berechnet haben. Danach betragen die Grundkosten für einen Titel, der bei einem Publikumsverlag ins Programm? genommen wird, etwa 30.000 Euro (Stand 2006). Dazu kommen Vorschüsse?, die Buchherstellung, das Marketing? und Absatzhonorare?. All diese Kosten muss ein Publikumsverlag vorstrecken. Man stelle sich das nur bei 100 Titeln im Jahr vor. Die Erfahrung lehrt, dass nur etwa 10 Prozent der veröffentlichten Bücher Ertrag? bringen und die anderen 90 Prozent Bücher, die der Verlag veröffentlicht, finanzieren müssen.

Ratgeberverlage

Ratgeberverlage widmen sich der Aufbereitung von Themen für den Privatnutzer. Ihre Bücher sind nutzen- und handlungsorientiert. Ein guter Ratgeber ist praxisnah und möglichst aktuell, wenn er konkrete Informationen beinhaltet.

Auch Ratgeberverlage müssen stark in Vorleistungen gehen. Georg Kessler? vom Verlag Graefe und Unzer? spricht davon, dass zwei Jahre von der Idee bis zu Auslieferung? eines Ratgebers vergehen. Ratgeber, so Georg Kessler?, rechneten sich erst aber der zweiten oder dritten Auflage?, weshalb bei diesen Verlagen die Backlist eine herausragende Bedeutung hat.

Im Jahr 2003 gründete sich ein Arbeitskreis Ratgeberverlage im Börsenverein?. 2006 hatte er etwa 45 Mitglieder.

Fachzeitschriften-Verlage

Fachzeitschriften-Verlage werden oft auch Fachverlage genannt. Sie bedienen mit kompetenter und aktueller Information in Wissenschaft und Technologie. Für die Entwicklung einer Gesellschaft sind sie von großer Bedeutung, denn ihre Veröffentlichungen sorgen für Bildung und Weiterbildung - und das zeitnah zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, brauchen Fachverlage gute Redaktionen? und erstklassige Autoren, was wiederum hohe Investitionen nötig macht.

Der Verband Deutsche Fachpresse? hat eruiert, dass etwa 90 % der professionellen Entscheider auf die Publikationen von Fachverlagen zurückgreifen, um sich in ihrer Branche zu orientieren und Entscheidungen vorzubereiten.

Weil das so ist, hat auch die Werbebranche die Fachverlage entdeckt, denn ihre Magazine? und Zeitschriften? sind oft ideale Werbeträger.

Sonstige Verlagsformen

Neben den Buchverlagen, die unter "Arten von Verlagen" behandelt wurden, werden oft auch die folgenden Verlagsformen genannt:

Oft hört man auch die Begriffe Kleinverlag?, Selbstverlag?, Zuschussverlag?, Pseudoverlag? oder Print-on-Demand-Verlag?.

Übrigens findet der Verlagsbegriff auch außerhalb der Buchwelt Verwendung, z. B. beim Bierverlag.

Grundsätzliche Verlagsaufgaben

Autorenentdeckung und -förderung

Damit ein Verlag seine Aufgaben erfüllen kann, muss er zunächst Autoren gewinnen. Eingeführte Verlage können darauf bauen, dass sie Manuskripte? unaufgefordert zugeschickt bekommen oder sie ihnen von Literaturagenten? vermittelt werden. Oft sind auch literarische Wettbewerbe der Ort, an dem Lektoren auf einen für ihren Verlag geeigneten Autor stoßen oder Autoren empfehlen sich per Rundfunk? oder Fernsehen? zu einem bestimmten Thema im Sachbuch.

Die Wege, wie ein Verlag zu seinem Autor kommt, sind also vielfältig. Aufgrund des Konkurrenzkampfs der Verlage untereinander versucht jeder Verlag seine Autoren immer wieder zu motivieren und zu halten, indem er ein partnerschaftliches Verhältnis aufbaut. Diplomatie von seiten der Verlagsmitarbeiter im Umgang mit einem Autor ist nicht das geringste Erfordernis. Eine dauerhafte Partnerschaft zwischen Autor und Verlag kann sich für beide Seiten auszahlen, denn meist ist nur so eine langfristige Vermarktungsstrategie zu entwickeln, die den ökonomischen Erfolg bringt, auch wenn vielleicht einzelne Titel des Werkes nicht den gleichen Erfolg haben wie andere.

Wenn ein Manuskript bei einem Verlag eingeht, wird es geprüft, ob es in das eigene Verlagsprofil? passt und ob man ihm Chancen auf dem Buchmarkt einräumt. Dies geschieht im Lektorat? eines Verlages (manchmal auch Redaktion? genannt).

Aber Verlage werden auch selbst aktiv. Viele beschäftigen im Ausland so genannte Scouts?, die für den deutschsprachigen Markt und ihr spezifisches Verlagsprofil? nach Themen und Autoren fahnden, die interessant sein könnten.

Die Gestaltung des Verhältnisses von Autor und Verlag hat natürlich auch eine legale Komponente, die im Verlagsvertrag? niedergelegt ist. Hier gilt natürlich Vertragsfreiheit, was bedeutet, dass alle konkreten Ausgestaltungen frei verhandelbar sind - auch das Honorar. Aber natürlich haben sich auch hier gewisse Standards herausgebildet, die in Normverträgen einsehbar sind. Diese Normverträge wurden vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels? mit dem VS Verband Deutscher Schriftsteller in Verdi?, was Autoren und Übersetzer betrifft, und dem Deutschen Hochschulverband? geschlossen, was wissenschaftliche Verlagswerke? betrifft.

Bei allen legalen Regelungen zwischen Verlagen und anderen Beteiligten sind die 2002 in Kraft getretenen Änderungen im Urheberrecht zu beachten. So ist in § 32 UrhG definiert, dass dem Urheber eine angemessene Vergütung zusteht, und in § 36 UrhG wurden beide Parteien (Verlage und Autoren) verpflichtet, gemeinsame Vergütungsregeln zu definieren.

Ist man sich über die Modalitäten der Vertragsgestaltung klar geworden, übernimmt der Lektor einen Großteil der Arbeit mit dem Autor. Er ist der erste kritische Leser und Begleiter des Autors? beim Schreiben. Er hat eine janusköpfige Rolle: Auf der einen Seite vertritt er dem Autor gegenüber den späteren Leser, auf der anderen Seite vertritt er den Autor auch gegenüber diesem Leser. Diese Rolle kann ein Lektor nur dann übernehmen, wenn er in seinem Fachgebiet beschlagen ist, Themen und Trends von ihm erspürt werden, Konzepte mit dem Autor zusammen in das Werk integriert werden. Der Lektor beurteilt Stil und Stringenz des Werkes, bei Ratgebern und Sachbüchern natürlich auch die Qualität und Aktualität. Vornehmste Aufgabe des Lektors ist es dabei dem Autor zu zeigen, wo seine Texte noch nachlässig, ungeschickt oder unter seinem Niveau geschrieben sind. Dazu kommt, dass sie nicht nur redigieren?, sondern die Texte optimal aufarbeiten, etwa durch Grafiken, Bilder oder Tabellen den Gebrauchswert eines Buches erhöhen.

Angestellte eines Verlags

Neben dem Verleger können in einem Verlag folgende typischen Berufe vorgefunden werden:

Daneben erfordert der Betrieb eines Verlags auch auch Berufe, die auch in anderen Branchen der Industrie ihren Einsatz fordern.

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