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Die wundersame Bibliothek des Grafen Fortsas
Am 10. August 1840 sollte eine ganz besondere und bisher unbekannte Bibliothek versteigert werden, die Bibliothek des 1839 verstorbenen Grafen Fortsas. Der Graf hatte im Laufe der Jahre 52 Bücher zusammengetragen, von denen es auf der ganzen Welt nur ein einziges Exemplar gab. Der Katalog zur Versteigerung ging auf die Reise und schon bald tummelten sich im belgischen Städtchen Binche, dem Ort der Versteigerung, zahlreiche Büchersammler, Bibliothekare und sonstige Buchexperten. Alle suchten nach einem Herrn Mourlon, der die Versteigerung leiten sollte. Doch seltsamerweise kannte niemand im Ort diesen Notar.
Noch mysteriöser wurde es, als in der Zeitung von Binche eine Anzeige erschien, in welcher mitgeteilt wurde, dass die Bibliothek des Grafen Fortsas bereits an die öffentliche Leihbibliothek? der Stadt verkauft sei. Es bedurfte nur weniger Nachforschungen, bis klar war, dass alles ein einziger großer Scherz war. Es gab weder die Leihbibliothek noch die mit einzigartigen Schätzen bestückte Bibliothek des Grafen.
Urheber dieses aufwändigen Spaßes war ein Herr Chalon, ein Major im Ruhestand, der für derartige Aktionen bereits eine gewisse Bekanntheit besaß. Sein Aufwand für diesen "Spaß" ging soweit, dass er in den Auktionskatalog für jeden der 132 Adressaten ein ganz bestimmtes Buch aufgenommen hatte, welches dessen Interesse und Sammlerleidenschaft wecken musste.
Der besagte Bücherkatalog ist heute eines der teuersten Sammlerstücke auf diesem Gebiet und selbst die Preise für die Nachdrucke? bewegen sich in astronomischen Höhen.
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