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Kupferstich

Die Nürnberger Feuerwehr, Kupferstich von 1661 - (c) Tilo/beetjedwars/Wikipedia

Das Verfahren des Kupferstichs (Chalkographie) wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, um 1430, in oberrheinischen Goldschmiedewerkstätten entwickelt. Der Begriff Kupferstich bezeichnet dabei sowohl das Verfahren, als auch das nach dem Druck? entstandene Bild. Der Begriff leitet sich aus dem verwendeten Ausgangsmaterial ab – der Kupferplatte.

Anders als zum Beispiel beim Holzschnitt, handelt es sich beim Kupferstich um ein Tiefdruckverfahren, bei dem die eingeritzten, vertieften Stellen mit Farbe gefüllt werden und entsprechend nach dem Druck als Bild zu sehen sind. Diese Technik ermöglicht, anders als der Holzschnitt, eine sehr detaillierte, feinlinige Darstellung, bei der auch Schattierungen und Hell-Dunkel-Kontraste umgesetzt werden können.

Foto: Tilo/beetjedwars / Wikipedia.org.

Verfahrensweise

Ausgangsmaterial ist eine polierte Kupfer- oder Messingplatte. Diese kann zum Zweck einer Vorzeichnung mit einer Kreide-, Wachs-, Firnis- oder Rußschicht überzogen werden. Auf dieser Schicht wird die Zeichnung angerissen. Dabei ist darauf zu achten, dass eine eventuelle Vorlage spiegelverkehrt übertragen wird, damit sie auf dem fertigen Druck? richtig dargestellt wird, eine Notwendigkeit bei der Verwendung von Schrift.

Anschließend wird die Zeichnung mit dem Grabstichel in die Kupferplatte gestochen. Es entstehen dabei spanförmige Furchen. Je tiefer die Linien gezogen werden, desto stärker erscheinen sie auf dem fertigen Druck?. Danach werden die Grate mit einem Schabeisen entfernt. Will man einen besonderen Effekt erreichen, lässt man die Grate bestehen. Beim Zeichnen ist zu beachten, dass der Stichel nur vorwärts geführt werden kann, d.h. um Rundungen zu zeichnen, muss man die Platte immer wieder vorsichtig drehen.

Wenn die Zeichnung fertig ist, wird die früher u.a. aus Leinöl und Knochenasche bestehende Druckerschwärze? aufgetragen (tamponiert) und in die Vertiefungen gestrichen. Dies geschieht meist mit einem Stoffballen. Früher verwendete man Stoffballen aus Hundehaut, da diese keine Poren hat und dadurch die Farbe vollständig auf die Platte gebracht werden konnte. Danach wird die Platte blank poliert, so dass nur noch die Vertiefungen geschwärzt sind. Für bestimmte Effekte können auf der Platte noch Spuren von Farbe belassen werden.

Als letzter Schritt wird die Platte mit Hilfe einer Druckerpresse? auf angefeuchtetes Papier gepresst, welches die Farbe aus der Platte zieht. Gleichzeitig wird auch der Rand der Platte in das Papier gedrückt, wodurch eine Umrandung um die Zeichnung sichtbar wird, die ein untrügliches Erkennungsmerkmal für einen Kupferstiche bzw. für ein Tiefdruckverfahren allgemein darstellt.

Vorteile

Die Vorteile des Kupferstichs liegen in erster Linie in der Reproduzierbarkeit? der Kunstwerke. Mit einer einzigen Platte können mehrere hundert, teilweise bis zu eintausend, gute Abzüge gemacht werden. Dadurch war der Kupferstich gerade im Buchdruck? weit verbreitet.

Ein weiterer Vorteil, interessant vor allem für Künstler, besteht darin, dass eine Platte beliebig bearbeitet werden kann. Es können Darstellungen hinzugefügt oder auch herausgekratzt werden. So kommt es, dass von einigen Künstlern, zum Beispiel von Rembrandt, eine Serie von Kupferstichen besteht, die sich nur in wenigen Details voneinander unterscheiden und von einer einzigen Platte abstammen.

Literatur

  • Walter Koschatzky: Die Kunst der Graphik. – Technik, Geschichte, Meisterwerke. Herrsching, 1990, ISBN 3-88199-726-1.
  • Ernst Rebel: Druckgrafik. Stuttgart 2003, ISBN 3-15-018237-9.

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