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Mondscheinsonate auf dem Eis

von<br> Jekaterina Gordejewa und E. M. Swift

Das Ende der Geschichte markiert den eigentlichen Anfang, denn ohne das oft betitelte tragische Ende einer großen Liebe wäre dieses Buch wahrscheinlich nie geschrieben worden - oder falls doch, so größtenteils mit stark abweichendem Inhalt.

Bei dem Buch handelt es sich um eine Autobiographie, die das Leben zweier Menschen erzählt, die gemeinsam alles für Eiskunstläufer Mögliche erreichen und deshalb von vielen Sportfans als beste Paarläufer aller Zeiten bezeichnet werden. Berühmt wurde vor allem ihre Kür zu der Musik von Beethovens Mondscheinsonate, mit der sie 1994 nach 1988 zum zweiten Mal den olympischen Thron besteigen konnten. Ein Kommentator? beschrieb diese Darbietung mit „als würden sie über das Eis gleiten, schweben, als wären sie fern ab jeglicher Erdanziehungskraft“. Sie galten als unschlagbar und zusätzlich als eines der größten Liebespaare aller Zeiten, als Romeo und Julia? nicht nur auf dem Eis, sondern vor allem auch im realen Leben, das sie zunächst in Moskau und später in den Vereinigten Staaten verbrachten, in denen die Autorin und Witwe des Sergejs aus dem Buchtitel – im Original heißt das Werk? „My Sergej - A Love Story“ – Jekaterina Gordejewa? auch heute noch lebt.

Das ganz große Glück sollte nur acht Tage nach ihrem letzten Showauftritt zu ausgerechnet einem Requiem zerstört werden. Während einer Routinetrainingseinheit kurz vor Beginn der neuen Saison, bei der sehr erfolgreichen amerikanischen Show „Stars on Ice“, wurde Sergej Grinkow auf einmal schwindelig und er brach im Alter von nur 28 Jahren mitten auf dem Eis vor den Augen seiner Frau tot zusammen. Die Obduktion ergab einen durch einen nicht entdeckten Herzfehler verursachten Herzinfarkt. Nur 100 Tage nach seinem Tod war Jekaterina Gordejewa bei einer als „Celebration of a Life“ benannten Hommage? an den verstorbenen Eiskunstläufer wieder auf dem Eis zu sehen, erstmals als Sololäuferin, mit einem bewegenden Auftritt zu Musik von Gustav Mahler. Nicht nur ihr Auftritt, sondern auch die Worte, die sie danach an das Publikum richtete, bewegte die Menge. Sie sprach davon, dass man versuchen solle, jeden Tag glücklich zu sein und an jedem einzelnen Tag wenigstens ein einziges Mal seinem Partner zu sagen, dass man ihn liebt. „Just say I Love you, it´s great“, so die Abschlussworte.

In dem 1998 erschienenen Buch „My Sergej – A Love Story“ (auf Deutsch: „Mondscheinsonate auf dem Eis“) erinnert sie an ihren so jung verstorbenen Mann. Es ist die Lebensgeschichte? der beiden, angefangen bei den Kinderjahren mit den ersten Schritten auf dem Eis, dann die ersten Erfolge, der erste Kuss an einem Silvesterabend in der Sauna, die Hochzeit und natürlich die letzten Lebenstage Sergej Grinkows, dessen Leben am 20. November 1995 frühzeitig endete. Das Buch kann als schöne tragische Liebesgeschichte? gelesen werden, aber auch jedem etwas für das eigene Leben mitgeben. Sei es die Hoffnung, dass man auch wieder glücklich werden kann, wenn die Liebe des Lebens stirbt, sei es, dass man nichts für selbstverständlich hinnehmen darf, sei es, dass man mit eisernem Willen beinahe alles erreichen kann. Auf Englisch liest sich das Buch schöner als auf Deutsch und ist auch dann gut zu verstehen, wenn man sich ansonsten englische Lektüre nicht zutraut.

Eine kleine Fortsetzung findet das Buch in dem dünnen Büchlein „A Letter for Daria“, in dem die Eiskunstläuferin noch einmal kurz die Geschichte Sergej Grinkows rekapituliert und gleichzeitig aufschreibt, was sie sich für die gemeinsame Tochter Daria wünscht, die erst drei Jahre alt war, als ihr Vater starb. In der Zwischenzeit ist Jekaterina Gordejewa zum zweiten Mal glücklich verheiratet und hat noch eine zweite Tochter bekommen.

Autorin: Simone Paulini

Literaturangaben

  • Gordejewa, Jekaterina und Swift, E. M.: Mondscheinsonate auf dem Eis. Autobiografie. Verlag Droemer Knaur, 1998. 287 S., ISBN: 978-3426607398

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