Hauptseite | Rezensionen | Rezensionen-Register | D | Die heimlichen Herrscher
Die heimlichen Herrscher / Die Mächtigen und ihre Ärzte
von<br>
Philipp Vandenberg
Der Autor ist Jahrgang 1941 und schreibt Bücher über Archäologie, teilweise als Krimi, teilweise auch in romanhafter Form. Einige bekannte Titel sind „Nofretete“, „ Das Geheimnis der Orakel“ oder „Nero“. Das gebundene Buch mit seinen 288 Seiten? fällt in der Originalausgabe durch seinen gelben Einband? auf. Die Kaiserkrone mit dem roten Äskulapstab darauf machen neugierig.
Zum Inhalt: „Die Geschichte lehrt, dass Helden gesund sein müssen. Sie kennen keinen Bandscheibenschaden, kein Magengeschwür- von Parkinson ganz zu schweigen. Je größer, je gesünder – je gesünder, desto göttlicher. Göttlich!“ Diese Eingangsworte zeigen, um wen es geht: um die Mächtigen der Welt. Vandenberg? hat einige der Mächtigen beschrieben, vor allem aber, wie abhängig viele der Mächtigen vor ihren Ärzten gewesen sind. Und, dass etliche Ärzte bewusst Politik gemacht haben.
Da gibt es einen Arzt, der seinen Patienten auf dem OP-Tisch hat sterben lassen, nur um dem Nachfolger gefällig zu sein. Ein anderer nutzte seine mystischen Begabungen, seine Hypnosekraft und seinen stechenden Blick aus, um als Wunderdoktor die Politik seines Landes zu bestimmen. Viele wundern sich über das katastrophale Ergebnis der Konferenz von Jalta 1945. Zwar sind da drei mächtige Politiker zusammengekommen. Aber erst beim Lesen dieses Buches wird einem klar, dass in Wirklichkeit drei kranke Männer, von ihren Ärzten umsorgt, „über die Teilung der Beute feilschten wie drei alte, erschöpfte zahnlose Löwen, die in Erinnerung bessere Zeiten alle Zebra- und Gazellenherden der Serengeti untereinander aufteilten“. Oder es wird von einem Arzt geschrieben, der über seinen Patienten urteilte, ohne ihn vorher gesehen zu haben. Er hat nach Akteneinsicht sein Gutachten erstellt und starb später zusammen mit seinem Patienten.
Was passiert, wenn sowohl Kaiser wie auch der Arzt sich als Philosophen? herausstellen? Die sieben Kapitel über die verschiedenen Herrscher und ihre Ärzte lassen sich gut lesen. Lediglich bei Rezepten oder Zitaten aus Tagebüchern von Ärzten tauchen Fremdwörter? auf. Dies stört jedoch nicht den Lesefluss, da sie im Zusammenhang mit der Handlung verständlich sind.
Nach dem Lesen des Buches erscheinen viele politischen Entwicklungen verständlicher und der Leser bekommt durchaus den Wunsch nach Fortsetzungen des Werkes?. Denn hier wird reale Geschichte beschrieben, wie sie nicht in den offiziellen Geschichtsbüchern vorkommt.
Autor: Peter Stölting
Literaturangaben
- Philipp Vandenberg: Die heimlichen Herrscher / Die Mächtigen und ihre Ärzte. C. Bertelsmann Verlag GmbH, Gütersloh 1991, ISBN: 978-3404614417
Hauptseite | Rezensionen | Rezensionen-Register | D | Die heimlichen Herrscher