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Handlung

Mit dem Begriff Handlung wird in der Literaturwissenschaft die zusammenhängende Reihe von Begebenheiten in einem dramatischen oder epischen Werk bezeichnet. Man unterscheidet z. B. zwischen Haupt- und Nebenhandlung sowie äußerer und innerer Handlung.

Definition

Handlung ist ein Begriff aus der Literaturwissenschaft und bezeichnet die zusammenhängende Reihe von Begebenheiten vor allem in dramatischen, aber auch in epischen Werken. Gleichbedeutend werden häufig auch Begriffe wie Fabel, Plot oder Geschichte verwendet.

In einer Handlung greift alles ineinander wie in einem Räderwerk - (c) by Axel Droll/PIXELIO

Im Bereich der Epik bezeichnet Handlung den Teil eines Romans, einer Novelle oder einer anderen Prosagattung, der durch die Aufzählung sachlicher Verknüpfungen nacherzählt werden kann. Zum Beispiel: Paul Bäumer, der Protagonist in Erich Maria Remarques Roman „Im Westen nichts Neues“ (1929), geht von der Schulbank in den Krieg, erlebt dort den Frontalltag, wird verwundet und stirbt an einem Tag, an dem es an der Front ganz ruhig war.

Die klassische Definition von Handlung stammt vom griechischen Philosophen Aristoteles?, der in seiner Schrift „Poetik“ (um 335 v. Chr.) den Begriff Mythos verwendet. Die Bezeichnung Mythos ist hierfür heute jedoch eher unüblich, da wir unter Mythos etwas anderes verstehen. Das wichtigste Merkmal des Mythos bzw. der Handlung ist für Aristoteles?, dass sie Anfang, Mitte und Ende hat. Man kann auch sagen: Konflikt? (Anfang), Peripetie? (Mitte/Wendung) und Katastrophe? (Ende). Jeder Aufbauteil und jede Einzelheit sollte mit dem vorhergehenden und dem nachfolgenden in erkennbarer Beziehung stehen, wodurch eine geschlossene dramatische Form entstehen kann.

An die Beschaffenheit der Handlung können verschiedene poetologische Anforderungen gestellt werden. Bei Dramen, die der klassischen Definition (Aristoteles?) folgen, gehört die Einheit der Handlung zu den wichtigsten Erfordernissen. In diesem Zusammenhang spricht man häufig auch von den drei Einheiten?, die nach Aristoteles? zu den Grundanforderungen des Dramas zählen:

  • Einheit des Ortes? - Die Szene bleibt während eines Stückes immer dieselbe.
  • [[Einheit der Zeit | der Zeit] - Die Handlung eines Stückes darf nicht unendlich viel länger sein als die Dauer des Stückes selbst, als Maximum gelten 24 Stunden.
  • Handlung? - Es kommen keine Nebenhandlungen vor, die nicht mit der Haupthandlung in ursächlichem Zusammenhang stehen.

In den folgenden Jahrhunderten, verstärkt jedoch seit der Romantik, trat an die Stelle der drei Einheiten? eine poetologische Vieldimensionalität, die vor allem für die moderne Literatur kennzeichnend ist. Diese Entwicklung hängt mit der zunehmenden Pluralisierung der Gesellschaft und der Zersplitterung der Lebenswirklichkeit zusammen.

Foto: Axel Droll / pixelio.de

Unterscheidungs-Merkmale

Hinsichtlich der Qualität der Handlung gibt es sowohl im Drama als auch in der Epik verschiedene Unterscheidungsmerkmale.

Man unterscheidet zwischen:

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  • Haupt- und Nebenhandlung

Die Haupthandlung ist der Kern des Werkes, die Nebenhandlungen sind von ihr abhängig und tragen zur Entwicklung des Konfliktes? bei.

  • äußere und innere Handlung

Die äußere Handlung vollzieht sich auf der Ebene der stofflichen Zusammenhänge. Die innere Handlung entsteht durch die seelische, moralische und ethische Entwicklung der Figuren.
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Außerdem gibt es verschiedene Grundformen der Handlung. Besonders populäre Formen in der Epik sind:

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  • Ermittlungs-Handlung

Mörder, Diebe und andere Verbrecher werden gejagt, z. B. im Kriminalroman.

  • Abenteuer-Handlung

Der Protagonist erlebt spannende Abenteuer und wird vor harte Prüfungen gestellt, z. B. im Abenteuerroman.

  • Grusel-Handlung

Die Handlung hat das Ziel, den Leser mit unheimlichen oder phantastischen Begebenheiten zu unterhalten, z. B. im Schauerroman. </div>

Literatur

  • Glauser, Friedrich: Wachtmeister Studer. Zürich, Diogenes Verlag 1989, ISBN: 978-3257217339
  • Remarque, Erich Maria: Im Westen nichts Neues. Köln, Kiepenheuer & Witsch 1998, ISBN: 978-3462027310
  • Schiller, Friedrich: Die Räuber. Ditzingen, Reclam Verlag 1986, ISBN: 978-3150000151

Sekundärliteratur

  • Aristoteles: Poetik. Ditzingen, Reclam Verlag 1994, ISBN: 978-3150078280
  • Schlingmann, Carsten: Methoden der Interpretation. Ditzingen, Reclam Verlag 1986, ISBN: 978-3150095867
  • Staehle, Ulrich: Theorie des Dramas. Ditzingen, Reclam Verlag 1986, ISBN: 978-3150095034

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