diesen Kommentar bitte stehen lassen Hauptseite | Buchmenschen | Buchmenschen-Register | L | Lampe, Friedo


Bitte Krümelpfad oben nicht verändern, erst ab hier nach unten Texte ändern

Lampe, Friedo

Friedo Lampe (geb. 4. Dezember 1899 in Bremen; gest. 2. Mai 1945 in Klein-Machnow bei Berlin) war ein deutscher Erzähler, Lektor und Bibliothekar.

Leben und Schreiben

Friedo Lampe wurde am 4. Dezember 1899 in Bremen geboren. In der Hansestadt wuchs er auch auf. Wegen der Folgen einer Knochentuberkulose, an der er in seiner Kindheit gelitten hatte, nahm er nicht aktiv am Ersten Weltkrieg teil. Er studierte Literatur- und Kunstgeschichte in Heidelberg, München und Freiburg. 1928 wurde er zum Dr. phil. promoviert. Im Anschluss war Lampe Redakteur? bei „Schünemanns Monatsheften“ in Bremen. Dann ging er nach Stettin, wo er eine Ausbildung zum Bibliothekar absolvierte. Bis 1934 war er an der Hamburger Volksbibliothek? tätig.

1934 erschien sein Debütroman? „Am Rande der Nacht“, der 1949 unter dem Titel „Ratten und Schwäne“ neu aufgelegt wurde. Wenige Monate nach dem Erscheinen wurde „Am Rande der Nacht“ von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Nach eigenen Angaben dachte Friedo Lampe bei der Niederschrift des Romans an das Bremer Stadtviertel, in dem er seine Jugend verbracht hatte. Der Roman hat keine Handlung. Er spielt in einer Hafengegend. Wie im Film folgt Szene auf Szene. So entstehen Prosaminiaturen?, die die Wirklichkeit teils lyrisch, teils surrealistisch widerspiegeln. In der Literaturkritik wird Friedo Lampes Erzähltechnik? häufig mit der des amerikanischen Autors John Dos Passos verglichen. Zum Verbot? des Romans führte die offene Thematisierung sexueller Wunschträume und sadistischer Quälereien.

Von 1934 an war Friedo Lampe gemeinsam mit Ernst von Salomon als Lektor im Berliner Rowohlt Verlag? tätig. Im Anschluss arbeitete er für die Verlage Henssel? und Claassen & Goverts?. 1936 veröffentlichte er die Gedichtsammlung? „Das dunkle Boot“. 1937 folgte die Erzählung „Septembergewitter“. Darin schildert er die Welt der Kleinbürger, deren Alltag aus einem Wechselspiel von Biederkeit und Sadismus besteht.

Am 2. Mai 1945 wurde Friedo Lampe infolge eines Missverständnisses von russischen Soldaten in Klein-Machnow bei Berlin erschossen. Die Soldaten hatten ihn für einen SS-Mann gehalten.

Übrigens ...

Friedo Lampes Romandebüt? „Am Rande der Nacht“ (1934) wurde von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Seine Erzählung „Septembergewitter“ (1937) konnte dagegen unbehelligt erscheinen, blieb aber wie alle literarischen Arbeiten Friedo Lampes ohne Resonanz beim Publikum?. Im Urteil von Walter Jens? zählt Lampe dennoch zu den begabtesten und fortschrittlichsten Autoren seiner Generation.

Werke (Auswahl)

  • Werke von Friedo Lampe bei Jokers
  • Am Rande der Nacht. München, Dtv 2003, ISBN: 978-3423130554
  • Septembergewitter. München, Dtv 2004, ISBN: 978-3423132336
  • Von Tür zu Tür. Phantasien und Capriccios. München, Dtv 2005, ISBN: 978-3423133340

Hörspiele

  • Am Rande der Nacht. 2CDs. Hamburg, Hörbuch Hamburg 2001, ISBN: 978-3934120532

Sekundärliteratur

  • Emter, Elisabeth / Graf, Johannes / Dierking, Jürgen: Ein Autor wird wiederentdeckt, Friedo Lampe 1899-1945. Göttingen, Wallstein 1999, ISBN: 978-3892444077

Links

Bitte Krümelpfad unten nicht verändern


Hauptseite | Buchmenschen | Buchmenschen-Register | L | Lampe, Friedo

Daten hochladen
Buecher-Wiki Verlinken
FacebookTwitThis
Pin ItMister Wong
RSS-Feed RDF-Feed ATOM-Feed

schliessen