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Freie Rhythmen
Freie Rhythmen sind reimlose? Verse, die beliebig lang, metrisch ungebunden, jedoch rhythmisch? gestaltet sind. Meist finden sich in einem Vers drei bis vier Hebungen? mit einer beliebigen, im Textverlauf dann jedoch eher gleichbleibenden Anzahl von Senkungen? dazwischen. Dieser feste Abstand zwischen den Hebungen, die Unterteilung in Verszeilen und eine gewisse rhythmische und metrische Wiederholung unterscheidet die freien Rhythmen auch vom Prosagedicht? und der rhythmischen Prosa?.
Die Verse sind nicht zu gleichmäßigen Strophen?, sondern, dem Inhalt folgend, zu unterschiedlich langen Gruppen geordnet. Freie Rhythmen passen sich stark dem Inhalt an, sie sind jedoch auch entsprechend schwierig vorzutragen?, weil aufgrund der beliebigen Verslänge ein festes Betonungsschema fehlt. Oft besitzen sie einen feierlichen, gehobenen Ton. Das unterscheidet sie auch von den freien Versen und von der ebenfalls reimlosen Lyrik der Moderne?.
Bekannte Dichter freier Rhythmen sind Klopstock? ("Dem Allgegenwärtigen", 1758), der sich dafür an den Dithyramben? Pindars? orientierte, ferner der frühe Goethe ("Wanderers Sturmlied", 1772) und Hölderlin ("Hyperions Schicksalslied", 1799). Auch Rilke, Trakl?, Benn?, Brecht und im Englischen Walt Whitman? und T. S. Eliot? schrieben freien Rhythmen.
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