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Rosegger, Peter

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Peter Rosegger (geb. 31. Juli 1843 in Alpl bei Krieglach/Obersteiermark; gest. 26. Juni 1918 in Krieglach) war ein österreichischer Volksschriftsteller. Er gilt neben Ludwig Anzengruber? als der herausragende Repräsentant der Dorfgeschichte? und des Bauernromans in Österreich am Ende des 19. Jahrhunderts.

Foto: Wikimedia.org

Leben und Schreiben

Peter Rosegger wurde am 31. Juli 1843 als Sohn des armen Gebirgsbauern Lorenz Roßegger und seiner Frau Maria in Alpl geboren. Da es in Alpl damals keine Schulpflicht gab, waren viele Einwohner der kleinen Gemeinde Analphabeten?. Nicht so Rosegger – er lernte bei einem alten, entlassenen Waldschulmeister lesen und schreiben. Da seine körperliche Konstitution zu schwach war, um Alpenbauer zu werden, ging er als 17-jähriger zu einem Wanderschneider in St. Kathrein in die Lehre. Von dem wenigen Geld, das Rosegger als Geselle verdiente, kaufte er sich Bücher – hauptsächlich humorvolle und volkstümliche Dorfgeschichten?, die er in seinen freien Stunden verschlang.

Unter dem Eindruck dieser Lektüre und des wechselvollen Lebens auf der Wanderschaft, das ihn von Hof zu Hof führte und ihn mit den Sitten und Gebräuchen der Menschen bekannt machte, begann Rosegger selbst mit dem Schreiben. Seine ersten literarischen Skizzen sandte er an die Grazer „Tagespost“. Dort war man beeindruckt vom Talent des unbekannten Autors und ebnete ihm den Weg in die Schriftstellerei. Der Schriftleiter der „Tagespost“ vermittelte Rosegger 1864 eine Stelle als Buchhändler in Laibach. Enttäuscht von seinem neuen Beruf verließ Rosegger die Buchhandlung bereits im folgenden Jahr wieder und ging nach Graz, wo er von 1865 bis 1869 die Akademie für Handel und Industrie besuchte. Das Studium an der Akademie war kostspielig und Rosegger nur möglich durch die finanzielle Unterstützung seines Gönners Peter von Reininghaus – eines vermögenden Industriellen, der in Graz eine der ältesten und prosperierendsten Brauereien Österreichs betrieb.

„Geschichten aus Steiermark“ (1871)

Neben seinem Studium griff Rosegger nun immer häufiger zu Feder? und Papier. Er schrieb Gedichte, Romane und Erzählungen. Unermüdlich arbeitete er daran, sich als Schriftsteller einen Namen zu machen. Rosegger begann mit Mundartlyrik? („Zither und Hackbrett“, 1870) und volkskundlichen Skizzen („Sittenbilder aus dem steierischen Oberlande“, 1870). Im Jahr 1871 legte er unter dem Titel „Geschichten aus Steiermark“ sein Debüt? als Erzähler vor. Roseggers Verleger war kein geringerer als Gustav Heckenast?, der auch die Werke Adalbert Stifters herausgegeben hatte. 1873 heiratete Rosegger Anna Pichler, die Tochter eines wohlhabenden Hutfabrikanten. Aus der Ehe, die nur knapp zwei Jahre währte, da Anna bereits 1875 im Kindbett starb, gingen zwei Kinder hervor.

„Die Schriften des Waldschulmeisters“ (1875)

Zu großer Popularität bei den Zeitgenossen gelangte Rosegger mit seinem autobiographischen Roman „Die Schriften des Waldschulmeisters“ (1875). Darin verbindet Rosegger seine eigene Lebensgeschichte mit dem Werdegang des Waldschulmeisters Michael Patterer, bei dem der junge Rosegger einst lesen und schreiben gelernt hatte. In Gesprächen, Briefen und Tagebuchnotizen erzählt Rosegger vom Leben in der Einsamkeit und Weltabgeschiedenheit der Steiermark. Dabei wendet er sich gegen den Einbruch der Moderne in die scheinbar intakte bäuerliche Welt. Anschaulich schildert er die Landschaft und Menschen seiner Heimat, ihre speziellen Sitten und Gebräuche. Fortan galt Rosegger als Heimatdichter? mit volksaufklärerischen Zügen sowie als Meister der Anekdote und der Genremalerei?. Weitere autobiographisch gefärbte Bücher aus der Feder? Roseggers sind: „Waldheimat“ (1877), „Schriften in Steirischer Mundart“ (1884-1896) und „Mein Weltleben“ (1898). Der Einfluss von Berthold Auerbach?, Adalbert Stifter und Ludwig Anzengruber? ist in diesen Romanen unverkennbar.

Der Lebenstraum geht in Erfüllung

Durch den Erfolg als Schriftsteller zu Wohlstand gelangt konnte sich Rosegger im Jahr 1877 seinen Lebenstraum erfüllen: ein eigenes Haus im Wald. Das Haus, das nach Roseggers eigenen Entwürfen in Krieglach erbaut wurde, ist heute ein Museum. 1879 heiratete Rosegger in zweiter Ehe Anna Knaur. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Rosegger sagte später, dass diese Jahre die glücklichsten und harmonischsten in seinem Leben gewesen seien. Zu dieser überaus positiven Entwicklung trug auch die vertrauensvolle Verbindung zu dem Leipziger Verlagsbuchhändler Ludwig Staackmann? bei, der nach dem Tod Heckenasts? und dem Bruch mit dem Wiener Verleger Hartleben? das Werk? Roseggers betreute. 1912 begann Alfred Staackmann? mit der Edition der „Gesammelten Werke“ Roseggers, die in 40 Bänden erschien.

„Als ich noch der Waldbauern Bub war“ (1900-1902)

In Roseggers Spätwerk klingen starke antimodernistische und kulturpessimistische Töne an – was dazu geführt hat, dass Rosegger heute häufig in der Nähe zur Heimatkunst-Bewegung der Jahrhundertwende gesehen wird. Verstädterung, Landflucht und Industrialisierung – das sind die Themen, mit denen sich Rosegger auch in seiner 1900 bis 1902 erschienenen Erzählung „Als ich noch der Waldbauern Bub war“ beschäftigt. Dieser Erzählzyklus? fand im gesamten deutschsprachigen Raum zahllose Leser und zählt zu den größten Bucherfolgen des 20. Jahrhunderts. Es folgten weitere Publikationen, z. B. die Romane „Inri“ (1905) und „Die beiden Hänse“ (1911) sowie der Erzählband „Lasset uns von Liebe reden“ (1909).

Roseggers Verherrlichung von Bauerntum und Naturverbundenheit führte im Dritten Reich zur Vereinnahmung seines Lebenswerks? durch die Nationalsozialisten.

Peter Rosegger, der ein gläubiger Katholik war, starb am 26. Juni 1918 in Krieglach. Er wurde auf dem Friedhof in Krieglach beigesetzt.

Übrigens ...

stellte Peter Rosegger seine große Popularität wiederholt in den Dienst gemeinnütziger Projekte. So geht auf seine Initiative unter anderem der Bau des Waldschulhauses in Alpl (1902), der Wiederaufbau der katholischen Kirche in St. Kathrein (1902) und die Errichtung der evangelischen Kirche in Mürzzuschlag (1905) zurück.

Auszeichnungen

  • 1903 Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg
  • 1913 Ehrendoktorwürde der Universität Wien
  • 1917 Ehrendoktorwürde der Universität Graz
  • 1907 Ehrenmitgliedschaft der Londoner „Royal Society of Literature“
  • 1913 Österreichisches Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft

Werke (Auswahl)

  • Bücher von und über Peter Rosegger bei Jokers
  • Zither und Hackbrett. EA 1870. München, Staackmann Verlag 1996, ISBN: 978-3886750375
  • Die Schriften des Waldschulmeisters. EA 1875. München, Staackmann Verlag 1993, ISBN: 978-3886750085
  • Waldheimat. EA 1877. München, Staackmann Verlag 1993, ISBN: 978-3886750139
  • Peter Mayr, der Wirt an der Mahr. EA 1891. München, Staackmann Verlag 1988, ISBN: 978-3886750184
  • Als ich noch der Waldbauernbub war. EA 1902. München, Staackmann Verlag 2005, ISBN: 978-3920897011
  • Das große Peter Rosegger Hausbuch. München, Staackmann Verlag 1988, ISBN: 978-3886750047

Hörbücher

  • Als ich noch der Waldbauernbub war. München, Langen/Müller Audio-Books 2007, ISBN: 978-3784441283

Sekundärliteratur

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