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Preußler, Otfried

Otfried Preußler (geb. 20. Oktober 1923 in Reichenberg/Nordböhmen; gest. 18. Februar 2013 in Prien/Chiemsee) war ein deutscher Kinderbuchautor. Er schuf Kinderbuchfiguren wie den Räuber Hotzenplotz, die kleine Hexe, das kleine Gespenst und den kleinen Wassermann.

Leben und Wirken

Als Kind lernte Otfried Preußler den Sagenschatz seiner böhmischen Heimat durch Erzählungen seiner Großmutter und durch seinen Vater, einen Lehrer und Heimatforscher, kennen. Das inspirierte ihn später bei seinen Kinderbüchern.

Nach dem Abitur wurde Preußler zum Kriegsdienst eingezogen. Mit 21 Jahren geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Fünf Jahre lang lebte er in verschiedenen Lagern. Nach seiner Entlassung fand er seine Familie und seine Verlobte als Heimatvertriebene in Oberbayern wieder. Das Paar heiratete und bekam drei Töchter.

Preußler, der vor dem Krieg davon geträumt hatte, Professor für Landeskunde an der Universität Prag zu werden, studierte nun mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Nebenbei verdiente er sich Geld als Reporter und indem er für den Kinderfunk Geschichten schrieb. An der Volksschule im bayerischen Stephanskirchen wurde er dann Lehrer und später Rektor. Sein erzählerisches und zeichnerisches Talent setzte er schon damals im Umgang mit unruhigen Kindern ein.

Im Jahr 1956 erschien sein erstes? Buch, "Der kleine Wassermann".

Am 1. August 1962 erschien der erste von drei Hotzenplotz-Bänden? in dem Stuttgarter Thienemann Verlag?. Bis 2012 verkaufte sich dieses Werk? weltweit in etwa 7,5 Mio. Exemplaren und wurde in 34 Sprachen übersetzt. Otfried Preußler nannte das Buch selbst einmal "ein Kasperltheater zwischen zwei Buchdeckeln".

Bis 1970 war Preußler nur nebenberuflich Schriftsteller. Dann machte er das Schreiben zu seinem Hauptberuf. Seine Werkliste umfasst 32 Kinder- und Jugendbücher. In Deutschland lag 2012 die Gesamtauflage? seiner Bücher bei mehr als 18 Millionen Exemplaren, weltweit wurde eine Auflage? von fast 50 Millionen erreicht. Preußlers Bücher wurden in 55 Sprachen übersetzt.

Im Alter lebte Otfried Preußler in einer Seniorenresidenz in der Nähe von Rosenheim. Er starb im Februar 2013. Im selben Jahr

Werk

Mit "Der kleine Wassermann" feiert Preußler 1956 seinen ersten großen Erfolg. Wichtige Werke? von ihm sind daneben die drei "Hotzenplotz"- Bände?, "Das kleine Gespenst", "Die kleine Hexe", "Krabat" und "Die dumme Augustine".

Der Räuber Hotzenplotz

Der erste Hotzenplotz-Band? entstand nach seinem ersten Buch "Der kleine Wassermann", als Preußler an "Krabat" schrieb. Um sich etwas von den dunkel-düsteren Geschichten um die Schwarze Magie bei "Krabat" abzulenken, schrieb er diese heitere Geschichte, sich dabei an seine eigenen kindlichen Erfahrungen mit dem Kasperltheater erinnernd. Die komischen Wort - und Satz? -Verdrehungen, die rasche Szenenabfolge, die durch Dialoge? vorwärtsgetriebene Handlung kommen bei Kindern auch heute noch an.

Gleich nach dem Erscheinen des Buches trafen die ersten Briefe von Kindern in Rosenheim ein, wo Preußler damals wohnte. Und noch heute schreiben Kinder E-Mails nach der Lektüre (heute von einer Tochter des Autors beantwortet). Immer wieder drängten die kindlichen Leser Preußler dazu, den Hotzenplotz weiter zu schreiben. Sieben Jahre nach dem ersten Band? erschien dann eine Fortsetzung? und weitere vier Jahre später noch ein dritter Hotzenplotz, obwohl sich Preußler nicht als Fortsetzungsschreiber sah. Aber die Ideen und Manuskripte, die ihn von Kinderseite erreichten, erweichten ihn in diesem Fall.

Die Hotzenplotz-Folgen wurden von Franz Josef Tripp mit Schwarz-Weiß-Zeichnungen illustriert, die 2012 von Mathias Weber koloriert wurden. Die Zeichnungen? haben nicht unerheblich zu dem Erfolg der Geschichte beigetragen und das Bild des Räubers und der anderen Figuren für immer geprägt.

1974 kam ein Hotzenplotz-Film mit Gert Fröbe in der Titelrolle in die deutschen Kinos. Josef Meinrad spielte den Zauberer Petrosilius Zwackelmann und Lina Carstens die Großmutter. 1979 wurde die Verfilmung fortgesetzt und der zweite Teil des Hotzenplotz erschien in den Kinos. 2006 kam eine Hotzenplotz-Neuverfilmung mit Armin Rohde als Räuber und Rufus Beck als Zwackelmann.

Übrigens ...

Die Augsburger Puppenkiste spielt den "Räuber Hotzenplotz" seit 1964 in ununterbrochener Folge.

Im Westen von Stuttgart gab es 2012 noch ein "Wirtshaus zum Hotzenplotz".

Ehrungen

Werke (Auswahl)

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