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Thoreau, Henry David

Porträt auf der Website The Thoreau Society - (c) The Thoreau Society
Henry David Thoreau (geb. 12. Juli 1817 in Concord/Massachusetts; gest. 6. Mai 1862 in Concord / Massachusetts) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Mit seiner philosophischen Schrift „Civil Disobedience“ übte er großen Einfluss auf die Bürgerrechtler Mahatma Gandhi und Martin Luther King aus.

Foto: The Thoreau Society

Leben und Schreiben

In seiner Lebenszeit eher unbekannt, wird Thoreau heute als einer der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller angesehen. Seine bekanntesten Werke? sind das 1854 erschienene Buch „Walden oder Ein Leben in den Wäldern“, eine Hommage an die Natur und das einfache Leben, sowie „Civil Disobedience“ (Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat) über gewaltfreien Widerstand des Einzelnen gegen einen ungerechten Staat.

„Ich hatte mehrere Leben zu leben“, erklärte Thoreau in seinem Hauptwerk? „Walden“. Das tat er auch: Der berühmteste Sohn der Stadt Concord im amerikanischen Bundesstaat Massachusetts war Autor, Dichter, Lehrer, Landvermesser, Botaniker und Philosoph, arbeitete in der Bleistiftfabrik seiner Eltern und kämpfte aktiv gegen Sklaverei.

„Walden“ (1854) - Der Visionär, der in den Wäldern lebte

Seine langjährige und enge Freundschaft mit dem amerikanischen Dichter und Transzendentalisten Ralph Waldo Emerson? prägte das Leben von Thoreau. Es war Emersons? berühmter Vortrag „The American Scholar“, gehalten 1837 in Harvard, der in Thoreau die Idee reifen ließ, eine gewisse Zeit außerhalb der Zivilisation zu leben und sich der Natur zu widmen. Als Emerson? ihn später ermutigte, sein erstes Buch zu schreiben, Thoreau zuhause dafür aber keine Ruhe fand, wurde diese Idee zur Realität: 1845 bis 1847, Für zwei Jahre, zwei Monate und zwei Tage, lebte Thoreau in einem selbstgebauten Cottage auf Emersons? Land an den Ufern von Walden Pond. Das daraus entstandene Buch „Walden“ (1854) ist eine Hommage an das einfache Leben im Einklang mit der Natur.

„Walden“ besteht aus einer Reihe von Essays, die Thoreau auf der Grundlage seiner Tagebücher aus jenem Zeitraum geschrieben hat. In 18 Kapiteln folgt er dem Kreislauf eines Jahres, mit dem Frühling als Höhepunkt. Das Erwachen der Natur rings um den See Walden Pond ist denn auch Inhalt des poetischsten Kapitels von „Walden“. Gleichwohl bietet das Buch keine Naturschwärmerei. Detailgenaue Naturbeobachtungen sowie Wetter- und Tierbeschreibungen wechseln ab mit Aufstellungen dessen, was Thoreau jeweils ausgegeben hatte, mit der Analyse von Naturphänomenen auf der Grundlage der damaligen Naturwissenschaften und mit politischen und philosophischen Betrachtungen.

Als Anhänger des Transzendentalismus sieht Thoreau die Natur als göttlich an. Und was er an ihr beobachtet und erkannt hat, sucht er auf gesellschaftliche und kosmische Prozesse zu übertragen: Die Natur könne dem Einzelnen Orientierung geben bei dem Versuch, sich von Konventionen und Traditionen zu befreien. Diese Befreiung gelingt nach Thoreau, indem man sich materiell auf das Nötigste beschränkt, um mehr Zeit für die Kontemplation, die Betrachtung, zu haben. Mit der Natur im Einklang zu leben, das ist der glückversprechendste Zustand für den Menschen. Thoreau selbst war trotzdem kein rückwärts gewandter Mensch. Obgleich er die Handarbeit hoch bewertete und die Mechanisierung seiner Zeit kritisierte, hielt er zum Beispiel die Erfindung der Eisenbahn für einen guten Schritt auf dem Weg hin zur Demokratisierung einer Gesellschaft.

Widerstand gegen Sklaverei und Krieg

1846 wurde Thoreau vom städtischen Steuereinzieher aufgefordert, überfällige Steuern zu zahlen. Er weigerte sich als Zeichen des Protests gegen die Sklaverei und den drohenden Krieg zwischen den USA und Mexiko. Es folgte eine Nacht im Gefängnis von Concord. Später schrieb Thoreau „Civil Disobedience“ aufgrund dieser Erfahrungen. Der 1848 entstandene Text, den Thoreau zuerst als Vortrag am Concord College hielt, hatte im 20. Jahrhundert entscheidenden Einfluss auf die Bürgerrechtler Mahatma Gandhi und Martin Luther King.

Später schloss sich Thoreau der Anti-Sklavereibewegung an. Er half geflohenen Sklaven auf ihrem Weg nach Kanada und hielt öffentliche Vorträge zur Abschaffung der Sklaverei.

Der erste Grüne

„Live at home like a traveller“, riet Thoreau seinen Zeitgenossen. Zu seiner bevorzugten Literatur gehörten die Reiseberichte von Magellan und Cook, Darwin? und Livingstone und zahlreicher anderer Reiseautoren. Seine eigenen Reisen führten ihn nie weiter als New York, Maine oder Quebec, denn es gab einen Ort, der ihn immer wieder neue Dinge entdecken ließ: Concord, seine Heimatstadt.

In Concord erforschte Thoreau jedes Waldstück, beschrieb die sich verändernde Natur im Laufe der Jahreszeiten, entdeckte seltene Tiere und Pflanzen, füllte mit seinen Entdeckungen und Erfahrungen zahlreiche Notizbücher und verfasste botanische Abhandlungen. In einer Zeit, als Begriffe wie „Ökosystem“ oder „Nachhaltigkeit“ noch unbekannt waren, befasste sich Thoreau bereits mit den Folgen von Aufforstungen („Die Sukzession von Waldbäumen“). Damit haben Thoreaus Werke? in unserem Jahrhundert eine neue Aktualität bekommen.

Übrigens ...

Werke (Auswahl)

Deutsch

Englisch

  • Walden, or, Life in the Woods, Dover Publications Inc., 1995, ISBN: 978-0486284958
  • Civil Disobedience and Other Essays, Digireads.com, 2005, ISBN: 978-1420925227
  • Walking, Arc Manor, 2007, ISBN: 978-0978653682

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