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Cesco, Federica de

Federica de Cesco (geb. 23. März 1938 in Pordenone, Italien) ist eine der bekanntesten deutschsprachigen Jugendbuch-Autorinnen. Die Schweizerin, die bereits über 50 Bücher für junge Leser und Leserinnen verfasst hat und seit 1994 auch Bücher für Erwachsene schreibt, lebt in der französischen Schweiz.

Leben und Schreiben

Federica de Cesco wurde in der Nähe von Venedig geboren. Ihre Mutter war Deutsche, ihr Vater Italiener. Sie wuchs an wechselnden Orten in Italien, Eritrea, Deutschland und Belgien auf. Schon früh begann sie zu schreiben: Ihr erstes Jugendbuch, die Indianergeschichte? "Der rote Schal", erschien, als sie 16 Jahre alt war, in französischer Übersetzung unter dem Titel "Le foulard rouge" in Belgien, wo da Cesca mittlerweile lebte. Es wurde ein Bestseller.

Nach ihrem Studium der Psychologie und Kunstgeschichte, unter anderem in Lüttich, zog da Cesco in die Schweiz. Dort, im französischsprachigen Landesteil, lebt sie heute mit ihrem Mann, einem japanischen Fotografen. In Japan spielen auch viele ihrer Bücher. Vor dem Hintergrund fremder Kulturen entwirft Federica da Cesco immer wieder starke, selbstbewusste Mädchenfiguren, die sich einengenden Konventionen widersetzen. Auch in ihren Büchern für Erwachsene stehen oft starke Frauengestalten im Mittelpunkt.

"Spaghetti für zwei" (1975)

Eine Ausnahme bildet etwa "Spaghetti für zwei", eine sehr bekannte Kurzgeschichte von Federica da Cesco, die 1975 erschien. Hier ist der Junge Heinz der Protagonist. Der Inhalt: Heinz kauft sich an einem Imbiss eine Suppe. Als er noch einmal von seinem Platz aufsteht, um sich einen Löffel zu holen, stellt er bei der Rückkehr fest, dass ein Schwarzer dabei ist, die Suppe zu essen. Empört taucht Heinz seinen Löffel nun ebenfalls in die Schüssel, so dass die beiden die Suppe zsuammen essen. Anschließend steht der Schwarze auf, holt Spaghetti mit zwei Gabeln, und wieder essen die beiden Jungen zusammen von einem Gericht. Am Schluss muss Heinz peinlicherweise festellen, dass der Schwarze zuvor gar nicht seine, Heinz', Suppe gegessen hatte, sondern eine eigene. Heinz' hatte daneben gestanden, er hatte sie übersehen. Die beiden Jungen freunden sich an.

Die Geschichte, die mit dem Motiv der Vorurteile und des Rassismus spielt, wird häufig im Schulunterricht durchgenommen. Wegen ihrer Komik dient sie auch als Vorlage für lustige Fernsehszenen, so etwa in einem Kieler "Tatort" von 2011. Hier kommt Kommissar Boroswki, gespielt von Axel Milberg, in der Kantine zu seinem Platz zurück und stellt pikiert fest, dass eine Unbekannte (Sibel Kekilli) von seinem Tablett isst. Energisch isst er mit - um hinterher festzustellen, dass es nicht sein eigenes Tablett war, sondern tatsächlich das der Unbekannten. Die entpuppt sich später zu allem Überfluss als begabte Anwärterin im Kriminalpolizeidienst ...

Im Jahr 2008 hat der italienisch-schweizerische Regisseur Nino Jacusso einen Film über Federica de Cesco gedreht. Darin erfährt man viel über die Arbeitsweise der Autorin, es kommen Leserinnen zu Wort, deren Leben durch das Vorbild der de Cescoschen Mädchenfiguren geprägt worden ist, und Schauspielerinnen wie Sophie Rois lesen Texte von Federica de Cesco.

"Die goldene Kriegerin"

Eine junge Japanerin, die gegen die Konventionen handelt, um ihr eigenes Glück zu finden, ist die Heldin in Federica de Cescos 2009 erschienenem Jugendbuch "Die goldene Kriegerin". In dieser Figur hat de Cesco der berühmtesten weiblichen Samurai Japans literarisch ein Denkmal gesetzt.

Die junge Tomoe möchte, gegen den Befehl des Kriegers Yoshinaka, am entscheidenden Feldzug gegen den Clan der Heike teilnehmen. Sie ist eine Samurai - die goldene Kriegerin. Als sie einen Sieg erringt, gewinnt sie auch den Respekt des ehrgeizigen Yoshinaka. Fortan kämpfen die beiden Seite an Seite. Tomoe aber will mehr, sie will die Liebe des jungen Kriegers. Der jedoch hat sich in eine andere verliebt - in Tomoes sanfte, zurückhaltende Schwester ...

Übrigens ...

... hat sich Federica da Cesco als junges Mädchen auch nicht gefügt, wo es ihr unsinnig erschien. So trug sie etwa in der Schule Hosen, obwohl das verboten war.

Auszeichnungen (Auswahl)

Werke (Auswahl)

Kinder- und Jugendbücher
  • Der rote Seidenschal, 1957
  • Die Lichter von Tokio, 1961
  • Das Jahr mit Kenja, 1962
  • Sterne über heißem Sand, 1973
  • Der Tag an dem Aiko verschwand, 1974
  • Das goldene Pferd, 1978
  • Milas Zauberlied, 1997
  • Anahita – im Land des Monsuns. OA 2001. Arena Verlag, Würzburg 2008, ISBN: 978-3401500492
  • Hinani, Tochter der Wüste. OA 2002. Arena Verlag, Würzburg 2008, ISBN: 978-3401500485
  • Solal, das Feuerpferd. OA 2002. Arena Verlag, Würzburg 2002, ISBN: 978-3401049236
  • Tochter des Meeres. OA 2004. Arena Verlag, Würzburg 2006, ISBN: 978-3401028699
  • Mein Sommer mit Donnervogel. OA 2005. Ensslin im Arena Verlag, Würzburg 2005, ISBN: 978-3401452043
  • Tara und die Reiter des Windes. OA 2005. Arena Verlag, Würzburg 2008, ISBN: 978-3401500461
  • Die goldene Kriegerin. OA 2009. cbj Verlag, München 2010, ISBN: 978-3570400012
Bücher für Erwachsene
  • Silbermuschel. Roman. OA 1994. Blanvalet, München 2005, ISBN: 978-3442362783
  • Feuerfrau. Roman. OA 1995. Blanvalet, München 2004, ISBN: 978-3442360772
  • Seidentanz. Roman. OA 1997. Ullstein Taschenbuch, Berlin 2007, ISBN: 978-3548266916
  • Die Tochter der Tibeterin. Roman. OA 2001. Ullstein Taschenbuch, Berlin 2004, ISBN: 978-3548261621
  • Das Vermächtnis des Adlers. Roman. OA 2003. Ullstein Taschenbuch, Berlin 2004, ISBN: 978-3548259574
  • Die Traumjägerin. Roman. OA 2006. Ullstein Taschenbuch, Berlin 2008, ISBN: 978-3548267951
  • Muschelseide. Roman. OA 2007. Blanvalet, München 2009, ISBN: 978-3442372751
  • Das Haus der Tibeterin. Roman. OA 2009. Ullstein Taschenbuch, Berlin 2009, ISBN: 978-3548281254

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