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Traxler, Hans

Hans Traxler (geb. 21. Mai 1929 in Herrlich/Böhmen) ist ein deutscher Satiriker und Cartoonist?.

Leben und Schreiben

Geboren am 21. Mai 1929 als Sohn eines Landgendarmen in Herrlich/Böhmen, wuchs Hans Traxler in Sangerberg – einem kleinen Ort in der Nähe von Karlsbad – auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er nach Regensburg, wo er bei Max Geyer, dem ehemaligen Direktor der Akademie in Prag, lebte. Von 1955 bis 1959 studierte er Malerei an der Städelschule in Frankfurt am Main. Zu seinen Professoren gehörte der Maler Georg Meistermann.

Im Jahr 1962 gehörte Traxler zu den Mitbegründern des Satiremagazins?Pardon?“, für das er bis 1979 tätig war. Seit 1979 arbeitete er für die satirische Zeitschrift?Titanic?“, wo er Robert Gernhardt und Clodwig Poth? kennen lernte. Er stand der Neuen Frankfurter Schule nahe, einer losen Verbindung von Schriftstellern und Künstlern, die mit spöttischen Kommentaren die gesellschaftliche und politische Entwicklung der Bundesrepublik begleiteten. Daneben veröffentlichte er satirische Beiträge im „Zeit“-Magazin sowie in zahlreichen überregionalen Zeitungen? und Zeitschriften?.

„Die Wahrheit über Hänsel und Gretel“

Hans Traxler - (c) Fritz Senn

Bereits mit seiner ersten Buchpublikation „Die Wahrheit über Hänsel und Gretel“ (1978) sorgte Traxler für Furore. Weil ein Leser die satirische Geschichte ernst genommen und gegen den Autor geklagt hatte, musste Traxler vor Gericht erscheinen – was natürlich den Bekanntheitsgrad von Werk? und Autor enorm steigerte. In dem Buch nimmt sich Traxel das Grimmsche Märchen von „Hänsel und Gretel“ vor. Unter dem Deckmantel der Satire untersucht er den Wahrheitsgehalt des Märchens und kommt auf allerhand lustigen Umwegen zu dem überraschenden Ergebnis, dass in Wirklichkeit die böse Hexe das arme Opfer sei und Hänsel und Gretel ganz abgebrühte Verbrecher. 1987 wurde das Buch von Thees Klahn erfolgreich verfilmt.

Es folgten die beim Publikum äußerst erfolgreichen satirischen Werke? „Die Reise nach Jerusalem. Und acht weitere Bildergeschichten in memoriam Paul VI.“ (1978), „Der große Gorbi“ (1990; über den damaligen sowjetischen Präsidenten Gorbatschow) und „Aus dem Leben der Gummibärchen“ (1992). Letzteres war das erste Buch eines deutschen Cartoonisten?, das in den USA verlegt wurde. Die Fortsetzung erschien 1994 unter dem Titel „Die Wiederkehr der Gummibärchen“ – sie war jedoch nicht so erfolgreich wie der Vorgänger.

Von der „Titanic?“ beurlaubt, widmete sich Traxler ab Mitte der 1990er Jahre vorrangig der Malerei und eigenen Buchprojekten. Zweimal monatlich veröffentlichte er Zeichnungen im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“. Daneben stattete er mehrere Bücher von Eugen Roth mit Illustrationen aus: „Mensch und Unmensch“ (1997), „Ein Mensch“ (1998) und „Der letzte Mensch“. Ebenfalls 1998 erschien Traxlers Kinderbuch? „Paula die Leuchtgans“, in dessen Mittelpunkt Timm steht – der stolze Besitzer einer Lampe, die wie eine Gans aussieht und Paula heißt. Als Timm hört, dass er mit seinen Eltern in den Urlaub fährt, möchte er Paula mitnehmen. Aber er darf nicht. Was Paula jedoch nicht davon abhält, sich selbstständig zu machen und Timm in den Urlaub zu folgen. Dort erleben sie spannende Abenteuer.

„Das Schutzengelbuch“

Im Jahr 1999 feierte Traxler seinen 70. Geburtstag. Der österreichische Zeichner Manfred Deix würdigte ihn als einen herausragenden Künstler und bescheinigte ihm „edelste Kunst, edelsten Humor, Edelzeichenqualität“.

Unter dem Titel „Das Schutzengelbuch“ legte Traxler 2002 ein Kinderbuch? vor, das im Feuilleton sehr positiv besprochen wurde. Mit viel Humor? berichtet Traxler darin vom Schutzengelalltag, der vor allem darauf ausgerichtet sei, die Menschheit vor dem Aussterben zu bewahren.

Ähnlich positiv war die Resonanz auf Traxlers 2004 erschienenes Kinderbuch? „Komm, Emil, wir gehn heim!“. Emil, das ist ein listig-melancholisches Schwein, das noch einmal Schwein gehabt hat. Hoch auf einer Alm, bei der alten Martha, dort führt Emil ein recht beschauliches und rosarotes Schweineleben. Bis er eines Tages erfährt, dass es zum Schlachter geht. Doch als Emil und Martha vor dem Schlachthaus stehen, wo man schon die Messer wetzt, wendet sich das Schicksal: Martha spürt einen Stich im Herzen. Dann zuckeln die beiden fröhlich von dannen.

Im Jahr 2006 fand im Göttinger Rathaus eine Ausstellung von Traxler-Cartoons? statt.

Hans Traxler lebt in Frankfurt am Main. Er hat eine Tochter und einen Sohn.

Übrigens ...

hatte Hans Traxler von 1977 bis 1978 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach inne.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Bücher von und über Hans Traxler bei Jokers
  • Die Wahrheit über Hänsel und Gretel. EA 1978
  • Aus dem Leben der Gummibärchen. EA 1992
  • Die Wiederkehr der Gummibärchen. EA 1994
  • Finster war’s, der Mond schien helle. EA 1996
  • Paula die Leuchtgans. EA 1998
  • Das Schutzengelbuch. EA 2002
  • Komm, Emil, wir gehn heim! EA 2004
  • Franz - Der Junge, der ein Murmeltier sein wollte
  • Cartoons. EA 2009
  • Ich, Gott und die Welt. Neue Bildergedichte EA 2010
  • Süden. Ein Sommergedicht. EA 2013

Hörbücher

Sekundärliteratur

Links

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